Eiskalte Klubbosse Eishockey-Goalie wird fallen gelassen, weil er Vater wird

Patrick Lämmle

12.9.2024

Stefan Stéen stand zuletzt drei Jahre lang bei den Vienna Capitals zwischen den Pfosten.
Stefan Stéen stand zuletzt drei Jahre lang bei den Vienna Capitals zwischen den Pfosten.
Screenshot: Instagram/stefansteen

Eishockey-Goalie Stefan Stéen war sich mit den Dundee Stars einig, doch kurz vor dem Saisonstart macht der schottische Verein einen Rückzieher und lässt den 31-Jährigen fallen. Der Grund: die bevorstehende Vaterschaft.

Patrick Lämmle

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Eishockey-Goalie Stefan Stéen plante seinen Wechsel zu den Dundee Stars. Der Verein aus Schottland macht im letzten Moment einen Rückzieher und stellt den 31-Jährigen auf die Strasse.
  • Als Grund gibt der Mitinhaber des Vereins die bevorstehende Vaterschaft des Torhüters an.
  • Stéens Berater, Michael Latschenberger, hat kein Verständnis dafür. Er habe die Verantwortlichen bei den Verhandlungen über die bevorstehende Vaterschaft informiert und es habe geheissen, dass dies kein Problem sei.
  • Der schwedische Torhüter fordert nun eine Entschädigung für den abrupt geplatzten Transfer. Bei der Suche nach einem Verein will er sich Zeit lassen, Vorrang hat derzeit die Familie.

Der schwedische Eishockey-Torhüter Stefan Stéen darf auf einen schönen Sommer zurückblicken. Da ist die Vorfreude auf die Geburt seines ersten Kindes und auch seine berufliche Zukunft konnte er mit dem Wechsel von den Vienna Capitals zu den Dundee Stars klären.

Letzteres erweist sich nun als Trugschluss. Denn zwei Tage vor der Schliessung des Transferfensters platzt der Wechsel zu den Dundee Stars völlig überraschend. Der schottische Verein nutzt das Rücktrittsrecht aus dem Vertrag und trennt sich von Stéen.

Steve Ward, Mitinhaber des Vereins, informierte Stéens Berater Michael Latschenberger angeblich per Telefon über die Entscheidung. Ward habe ihm gesagt: «Ich habe schlechte Nachrichten, es wird nicht klappen. Ich möchte keinen Torhüter, dessen Frau schwanger ist – ich will diesen Stress nicht.» Stéen ist fassungslos.

Eishockey-Goalie Stefan Stéen mit seiner schwangeren Frau Emma.
Eishockey-Goalie Stefan Stéen mit seiner schwangeren Frau Emma.
Screenshot: Instagram/stefansteen

Verein war über die Schwangerschaft informiert

Der schwedische Torhüter fordert nun eine Entschädigung für den abrupt geplatzten Transfer. «Ich werde meine Rechte prüfen und schauen, wie die Liga damit umgeht», erklärt Stéen gegenüber schwedischen Medien. Er möchte sicherstellen, dass kein anderer Spieler in dieselbe Situation gerät.

Bemerkenswert ist, dass die Dundee Stars bereits von Anfang an über die Schwangerschaft informiert waren. Stéens Berater, Michael Latschenberger, stellte klar, dass er den Klub direkt bei den Verhandlungen darauf hingewiesen hatte: «Ich habe dem Verein gesagt, dass Stefan verfügbar ist, aber seine Frau ein Kind erwartet.»

Der Verein hatte ursprünglich versichert, dass dies kein Problem darstelle, da in der vergangenen Saison bereits zwei Spieler in einer ähnlichen Situation gewesen seien, und alles reibungslos verlief. Offenbar kam es zu einem Umdenken.

Zukunft von Stéen bleibt ungewiss

Wie es für Stefan Stéen weitergeht, ist derzeit unklar. Der Torhüter bleibt vorerst vereinslos und will sich bei der Suche nach einem neuen Klub Zeit lassen. Vorrang hat nun seine Familie, und er möchte in erster Linie seine schwangere Frau Emma unterstützen, mit der er seit 2022 verheiratet ist.