National League 2:5-Niederlage für die ZSC Lions in Lausanne, Lugano dreht Derby

SDA/mal

10.12.2021

Meinungsverschiedenheit zwischen Lausannes Christoph Bertschy (oben) und ZSC-Spieler Kyen Sopa.
Meinungsverschiedenheit zwischen Lausannes Christoph Bertschy (oben) und ZSC-Spieler Kyen Sopa.
Bild: Keystone

Die Partie Lausanne – ZSC Lions war erneut ziemlich gehässig. Des Öfteren wurden die Fäuste ausgepackt und die Zürcher mussten zusätzlich eine deutliche 2:5-Niederlage einstecken. Lugano dreht derweil nach Rückstand das Derby gegen Ambri und Zug kommt zu einem 2:1-Sieg gegen Bern.

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Die ZSC Lions finden am Genfersee nicht aus der Krise. 24 Stunden nach der Niederlage in Genf verlieren die Zürcher auch in Lausanne.

Dabei ist das 2:5-Schlussresultat aus Zürcher Optik noch nicht einmal die schlechteste Nachricht. Ludovic Waeber, der Goalie der ZSC Lions, musste nach der ersten Pause seinen Platz räumen. Mit Lukas Flüeler ist die andere Hälfte des Zürcher Torhüter-Duos auch schon verletzt. Der 23-jährige Robin Zumbühl debütierte in Malley in der National League mit 15 Paraden bei 3 Gegentoren.

Waeber Zusammenprall mit Jäger verletzt out

Ludovic Waeber zog sich die Verletzung schon in der 6. Minute zu - bei der Entstehung des Lausanner Führungstors. Ken Jäger rammt Waeber, primär weil er vom Zürcher Verteidiger Enzo Guebey gefoult wurde. Jäger kam zum Sololauf in Richtung Waeber, weil Denis Malgin ein katastrophaler Fehlpass unterlief. Und Christoph Bertschy, Lausannes PostFinance-Topskorer, verwandelte den fälligen Penalty.

Lausanne steuerte in der Folge einem ungefährdeten Sieg entgegen. Die Art und Weise, wie sich die ZSC Lions in Lausanne präsentierten, muss den Zürchern zu denken geben. Als den ZSC Lions in der 39. Minute endlich ein Goal gelang, beantwortete dies Lausanne bloss 17 Sekunden später mit dem 4:1 durch Michael Frolik.

Die Waadtländer feierten erstmals diese Saison drei Siege de suite, derweil die ZSC Lions schon wieder dreimal hintereinander verloren haben, seit Trainer Rikard Grönborg Anfang Woche nach drei Siegen die Vertrauensfrage stellte.

Auch an Zunder fehlte es im Hass-Duell zwischen Lausanne und den ZSC Lions wieder nicht, obwohl Lausannes Bösewicht Mark Barberio mittlerweile nach Russland ausgeliehen worden ist. Immer wieder wurden auf beiden Seiten die Fäuste ausgepackt. Doch dieses Mal eskalierte es wenigstens nicht.

Rajalas Doppelschlag sorgt für Entscheidung

Nach drei Niederlagen in Serie kehrt der EHC Biel zum Erfolg zurück. Die Seeländer gewinnen das Kantonalduell auswärts gegen die SCL Tigers 5:2.

Die Vorentscheidung in der Ilfishalle führte Toni Rajala mit zwei Toren (2:0 und 3:0) innerhalb von gut vier Minuten am Ende des Mitteldrittels herbei. Schon die ersten zwei Spiele zwischen den Emmentalern und den Bielern in dieser Meisterschaft hatten Auswärtssiege mit drei Toren Unterschied gebracht, und zwar jeweils mit dem Ergebnis von 4:1 in Langnau und in Biel.

Biels Goalie Joren van Pottelberghe liess sich erst in der 55. Minute erstmals bezwingen Er verpasste einigermassen knapp seinen vierten Shutout der Saison.

Fribourg vom 1:3 zum 6:3

Erster gegen Letzter lautete die Ausgangslage im Duell zwischen Fribourg-Gottéron und Ajoie. Auf dem Eis waren die Verhältnisse dann allerdings alles andere als klar. Die Gäste gingen in der 29. Minute gar 3:1 in Führung, ehe Fribourg seiner Favoritenrolle doch noch gerecht wurde und 6:3 siegte.

Ajoie dominierte das erste Drittel klar, konnte allerdings erst 24 Sekunden vor der ersten Pausensirene aus der Überlegenheit Kapital schlagen - Maxime Fortier war mit seinem zehnten Saisontor erfolgreich. Auf das 1:1 von Nathan Marchon (22.) reagierten die Jurassier mit einem Doppelschlag innert 82 Sekunden durch Guillaume Asselin (28.) und Ueli Huber.

Danach war es aber vorbei mit der Herrlichkeit für den Aufsteiger. Fribourg erzielte im letzten Drittel nicht weniger als vier Tore. Das letztendlich entscheidende 4:3 gelang Killian Mottet in der 51. Minute. Sechs verschiedene Spieler waren für Gottéron erfolgreich.

Während der Leader den achten Sieg in den letzten neun Partien feierte, verlor Ajoie zum siebenten Mal hintereinander. Noch mehr zu denken geben dürfte Trainer Gary Sheehan, dass sein Team in diesen sieben Spielen sagenhafte 41 Gegentore kassierte.

Luganos Ausländer drehen das Derby

Dem HC Ambri-Piotta fehlt diese Saison in den Derbys gegen Lugano das Glück. Die Leventiner gingen gegen den Erzrivalen schon nach 225 Sekunden durch Elias Bianchi in Führung, behielten bis zur 47. Minute die Nase vorne, verloren am Ende aber dennoch 1:2.

Ambris Goalie Damiano Ciaccio (31 Paraden) bewahrte seinem Team lange die Führung, sah beim 1:1-Ausgleich aber nicht gut aus, weil er sich hinter seinem Gehäuse aufhielt, als Troy Josephs traf. Mark Arcobello gelang in der 51. Minute in Überzahl das Siegtor für Lugano. Zwei Ausländer-Goals wiesen dem Team von Chris McSorley den Weg zum Derby-Erfolg.

Auch die Rückkehr des Kanadiers Matt D'Agostini verhalf Ambri vorerst noch nicht aus der Krise. Ambri verlor acht der letzten neun Spiele und gewann in dieser Zeit nur auswärts gegen Zug.

Zug gewinnt auch drittes Saisonduell gegen SCB

Der EV Zug gewann auch das dritte Saisonduell gegen den SC Bern, diesmal 2:1. Insgesamt war es der fünfte Sieg in Serie gegen die Berner.

Beide Tore erzielten die Gastgeber im ersten Drittel, und beide Male waren Verteidiger erfolgreich. Sowohl Samuel Kreis (7.) als auch Dominik Schlumpf (19.) trafen zum zweiten Mal in der laufenden Meisterschaft. Letzterer lief nach einem Pass von Jan Kovar solo auf den Berner Keeper Daniel Manzato los und liess sich nicht zweimal bitten.

Im Mitteldrittel traten die Zuger noch dominanter auf, nachdem Simon Moser 56 Sekunden nach der ersten Pause im Powerplay auf 1:2 verkürzt hatte. Die Zentralschweizer agierten allerdings zu wenig zielstrebig und kaltblütig, sodass sie bis am Schluss um den Sieg bangen mussten. Am Ende drückten die Berner mächtig auf den Ausgleich, doch liess sich der Zuger Torhüter Leonardo Genoni nicht mehr bezwingen.

So kassierte der SCB die vierte Niederlage in Folge. Für die Zuger, die auf den 2. Tabellenplatz vorrückten, war es der sechste Sieg in den letzten sieben Partien.

Telegramme

SCL Tigers - Biel 2:5 (0:1, 0:2, 2:2)

5013 Zuschauer. - SR Lemelin (CAN)/Urban (AUT), Wolf/Huguet.

Tore: 4. Künzle 0:1. 36. Rajala 0:2. 40. (39:39) Rajala 0:3. 45. Lööv (Sallinen, Hofer) 0:4. 48. Künzle (Grossmann) 0:5. 55. Olofsson (Schmutz, Grenier) 1:5. 57. Huguenin (Olofsson/Powerplaytor) 2:5.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 4mal 2 Minuten gegen Biel.

SCL Tigers: Mayer (41. Punnenovs); Blaser, Erni; Huguenin, Leeger; Grossniklaus, Elsener; Wüthrich, Schilt; Grenier, Schmutz, Olofsson; Wyss, Diem, Pesonen; Petrini, Salzgeber, Sturny; Langenegger, Berger, Loosli.

Biel: Van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Stampfli; Hügli, Haas, Rajala; Kessler, Cunti, Künzle; Hischier, Sallinen, Hofer; Kohler, Froidevaux, Schläpfer; Garessus.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Aeschbach, Guggenheim, Zryd (alle krank), Melnalksnis, Saarela, Schweri, Stettler, Weibel und Zaetta (alle verletzt), Biel ohne Brunner, Fey, Korpikoski, Tanner (alle verletzt) und Karaffa (krank).

Lausanne - ZSC Lions 5:2 (2:0, 2:1, 1:1)

5819 Zuschauer. - SR Stricker/Hungerbühler, Steenstra (CAN)/Stalder.

Tore: 7. Bertschy 1:0 (Penalty). 12. Bozon (Genazzi) 2:0. 32. Fuchs (Bertschy, Frolik/Powerplaytor) 3:0. 39. (38:20) Sigrist 3:1. 39. (38:37) Frolik (Glauser) 4:1. 52. Frolik (Gernat) 5:1. 57. Malgin 5:2.

Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Lausanne, 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions.

Lausanne: Boltshauser; Heldner, Frick; Glauser, Genazzi; Krueger, Gernat; Oejdemark, Holdener; Kenins, Emmerton, Sekac; Bertschy, Fuchs, Riat; Frolik, Baumgartner, Bozon; Almond, Jäger, Douay.

ZSC Lions: Waeber (21. Zumbühl); Weber, Geering; Noreau, Christian Marti; Guebey, Trutmann; Noah Meier, Aeschlimann; Hollenstein, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Krüger, Quenneville; Chris Baltisberger, Sigrist, Backman; Sopa, Schäppi, Diem.

Bemerkungen: Lausanne ohne Aurélien Marti, Stephan (beide verletzt) und Barberio (gesperrt), ZSC Lions ohne Phil Baltisberger, Bodenmann, Flüeler, Morant, Pedretti, Riedi und Roe (alle verletzt).

Zug - Bern 2:1 (2:0, 0:1, 0:0)

7069 Zuschauer. - SR Piechaczek (GER)/Hürlimann, Schlegel/Burgy.

Tore: 7. Kreis 1:0. 19. Schlumpf (Kovar) 2:0. 21. (20:56) Moser (Untersander/Powerplaytor) 2:1.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen Zug, 5mal 2 Minuten gegen Bern.

Zug: Genoni; Hansson, Gross; Schlumpf, Djoos; Cadonau, Kreis; Martschini, Kovar, Müller; Klingberg, Lander, Zehnder; Suri, Leuenberger, Bachofner; Allenspach, Senteler, De Nisco.

Bern: Manzato; Untersander, Henauer; Andersson, Beat Gerber; Thiry, Colin Gerber; Thomas, Kahun, Scherwey; Moser, Varone, Conacher; Fahrni, Praplan, Bader; Sciaroni, Neuenschwander, Berger; Jeremi Gerber, Kast.

Bemerkungen: Zug ohne Herzog, Simion und Stadler. Bern ohne Jeffrey und Pinana (alle verletzt). Bern ab 58:48 ohne Torhüter.

Fribourg-Gottéron - Ajoie 6:3 (0:1, 2:2, 4:0)

8837 Zuschauer. - SR Tscherrig/Dipietro, Fuchs/Duc.

Tore: 20. (19:36) Fortier 0:1. 22. Marchon (Gunderson, Desharnais/Powerplaytor) 1:1. 28. (27:11) Asselin (Gauthier-Leduc/Powerplaytor) 1:2. 29. (28:33) Huber (Rohrbach) 1:3. 32. Walser (Rossi, Gunderson) 2:3. 45. Desharnais (Mottet, DiDomenico/Powerplaytor) 3:3. 51. Mottet (DiDomenico) 4:3. 58. Schmid (Mottet, DiDomenico) 5:3. 60. (59:57) Jecker (Sutter) 6:3 (ins leere Tor).

Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron, 2mal 2 Minuten gegen Ajoie.

Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Jecker; Kamerzin, Dufner; Marchon, Desharnais, Mottet; Brodin, Schmid, DiDomenico; Rossi, Walser, Jörg; Bougro, Haussener, Bykow; Jobin.

Ajoie: Wolf; Rouiller, Pouilly; Gauthier-Leduc, Birbaum; Joggi, Hauert; Helfer, Eigenmann; Fortier, Devos, Schmutz; Asselin, Frossard, Bogdanoff; Rohrbach, Romanenghi, Huber; Frei, Ness, Schnegg.

Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Diaz, Sprunger (beide verletzt) und Furrer (krank), Ajoie ohne Hazen, Macquat und Wannström (alle verletzt). Ajoie von 58:54 bis 59:57 ohne Torhüter.

Ambri-Piotta - Lugano 1:2 (1:0, 0:0, 0:2)

6553 Zuschauer. - SR Stolc (SVK)/Wiegand, Obwegeser/Progin.

Tore: 4. Bianchi (Incir) 1:0. 47. Josephs 1:1. 51. Arcobello (Alatalo/Powerplaytor) 1:2.

Strafen: je 5mal 2 Minuten.

Ambri-Piotta: Ciaccio; Zaccheo Dotti, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Fischer; Hächler; D'Agostini, Regin, McMillan; Bürgler, Heim, Kneubuehler; Pestoni, Dal Pian, Grassi; Incir, Kostner, Bianchi; Trisconi.

Lugano: Schlegel; Loeffel, Mirco Müller; Alatalo, Riva; Chiesa, Guerra; Traber, Wolf; Fazzini, Arcobello, Carr; Bertaggia, Thürkauf, Josephs; Morini, Herburger, Boedker; Vedova, Walker, Stoffel.

Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Conz, Fora, Zwerger (alle verletzt) und Kozun (krank), Lugano ohne Herren (verletzt), Hudacek und Irving (beide überzählige Ausländer). Ambri-Piotta ab 59:25 ohne Torhüter.