Der Schweizer Viertelfinalgegner am Donnerstag an der WM in Riga heisst Deutschland.
Die Schweiz beendet die Vorrunde nach dem 6:3-Erfolg über die Briten auf Platz 2. Zum Gruppensieg reichte es dem Team von Patrick Fischer wie erwartet nicht, weil Russland gegen Belarus schon nach 16 Minuten 5:0 führte und letztlich souverän 6:0 siegte.
Damit treffen die Schweizer im ersten Playoff-Spiel auf den Dritten der Gruppe B. Diesen Platz sicherte sich Deutschland mit einem 2:1-Erfolg über Gastgeber Lettland. Die ersten 2000 Zuschauer an dieser WM in Rigas Arena halfen den Letten nicht, weil Deutschland schon nach sieben Minuten und zwei Fehlern des lettischen Keepers 2:0 führte.
Fischer: «Wir kennen die Deutschen in- und auswendig»
Gegen die Deutschen haben die Eisgenossen in den letzten Jahren mehrheitlich gewonnen. Dabei handelte es sich aber meist um Freundschaftsspiele oder sogar um «Prospect Games» (mit Nachwuchshoffnungen). An Weltmeisterschaften spielten die Schweiz und Deutschland zuletzt 2015 in Prag (1:0) und 2014 in Minsk (3:2). Beide Male gewannen die Schweizer knapp. Aber es gibt auch schlechte Erinnerungen: Die letzten zwei K.o.-Spiele gegen die Deutschen endeten für das Schweizer Team mit bitteren Niederlagen: 1:2 nach Verlängerung in den Achtelfinals des Olympiaturniers 2018 in Südkorea und 0:1 im Viertelfinal der WM 2010 in Mannheim.
Die Deutschen stellten für die Schweizer «sicher keine unlösbare Aufgabe» dar, meinte Patrick Fischer in einer ersten Einschätzung: «Wir kennen die Deutschen in- und auswendig. Sie verfügen über eine sehr gute Mannschaft. Sie sind hartnäckig zu spielen.» Ähnlich sieht es Santeri Alatalo, der am Dienstag mit dem 3:2 nach 31 Minuten die Schweiz gegen die Briten mit seinem allerersten WM-Tor auf die Siegesstrasse brachte: «Ab den Viertelfinals gibt es keine einfachen Partien mehr. Die Deutschen verfügen über ein sehr gutes Defensivspiel. Sie kämpfen stets hart. Der Viertelfinal wird zu einem grossen Kampf.»
Kanada darf aufatmen
Die erste Phase des WM-Turniers, das mit so unglaublich vielen Überraschungen begonnen hatte, endete für die Favoriten am Ende halbwegs versöhnlich. Kanada schaffte die Viertelfinals, obwohl das Team Canada gegen Finnland den Sieg nach zweimaliger Führung noch verspielte (2:3 n.P.).
Die übrigen Viertelfinal-Paarungen lauten Russland – Kanada, USA – Slowakei und Finnland – Tschechien. Von den grossen Hockey-Nationen scheiterte am Ende nur Schweden vorzeitig.
In Schweden begann am Dienstag die Aufarbeitung der erst zweiten Klassierung ausserhalb der Top 8 der Geschichte (nach 1937). Die Rede war von einem «Fiasko» und «dem grössten Misserfolg der modernen Geschichte».
Schweden gehört an Eishockey-Titelkämpfen stets zu den Favoriten. Elfmal holten die Schweden den Titel (zuletzt 2017 und 2018), dazu kommen 17 Silber- und 16 Bronzemedaillen. Schweden startete in Riga mit zwei überraschenden Niederlagen (3:4 gegen Dänemark und 0:1 gegen Belarus) miserabel ins Turnier und fand den Tritt auch nach dem 7:0 gegen die Schweiz nicht. «Die Routine fehlte», meinte Captain Henrik Tömmernes, der Verteidigungsminister des Genève-Servette HC. «Wir traten mit 20 WM-Debütanten an. Und für die anderen, die schon an Weltmeisterschaften dabei gewesen sind, war diesmal wegen Corona alles anders.»