Bilderbuch-Abschied «Segi, du bisch Züri!»

lbe

22.9.2018

Der emotionale  Abschied von Seger gestern Abend im Hallenstadion.

Quelle: Youtube

Rekordnationalspieler Mathias Seger gehörte über die letzten zwanzig Jahre zu den prägendsten Figuren im Schweizer Eishockey. Rund fünf Monate nach seinem letzten Einsatz wird der 40-Jährige von seinem «Z» im Hallenstadion gebührend verabschiedet.

1167 Spiele in der höchsten Liga und 305 Einsätze für die Schweizer Nationalmannschaft – zwei eindrückliche Rekorde in der grossen Karriere von Mathias Seger. Nach seinem Debüt in Rapperswil wechselt der Verteidiger 1999 zum Zürcher SC, dem er bis zum Ende seiner Laufbahn die Treue hält. In mehr als 1000 Einsätzen ist Seger zwölf Jahre lang Captain und Anführer der Mannschaft: Er gewinnt die Champions Hockey League (2009), den Schweizer Cup (2016) und wird sechsmal Schweizer Meister. Dabei gelingt ihm das Kunststück, mit dem letztjährigen Titelgewinn in Lugano auf dem Höhepunkt abzutreten. Kein Wunder, hat der 40-jährige Ostschweizer nicht nur bei den Anhänger des «Z» Legendenstatus.

Bilderbuch-Abschied im Hallenstadion

Das zum Auftakt in die erste Saison nach der «Ära Seger» mit 11'000 Zuschauern ausverkaufte Hallenstadion dürfte denn auch weniger an der spannenden Affiche zwischen den ZSC Lions und dem SC Bern, als am angekündigten Abschied des Schweizer Rekordnationalspielers gelegen haben. Dieser hatte sich statt einem Abschiedsspiel eine Party mit Freunden, Weggefährten und den Fans gewünscht.

Mit den beiden Töchtern und seiner Frau Nina wurde Seger von den Fans, die alle mit Segi-T-Shirts eingekleidet wurden, ein letztes Mal auf dem Eis begrüsst. Die Emotionen sind den Segers bereits beim Gang über den ausgelegten roten Teppich anzumerken, wo ehemalige Weggefährten des Ostschweizers Spalier stehen. Das anschliessende Heraufziehen seines Trikots mit der Nummer 15 unter das Hallendach war der Höhepunkt der offiziellen Abschiedsfeier. Diese Ehre hatte bisher nur die Zürcher Goalie-Legende Ari Sulander genossen, der gestern natürlich auch in Oerlikon anwesend war. «Für mich ist es eine grosse Freude und ich bin stolz, dass er mit mir dort oben ist» heisst der Finne seinen ehemaligen Teamkollegen in der «Hall-of-Fame» des ZSC willkommen.

ZSC-Präsi Frey: «Segi – du bisch Züri!»

Und Ari Sulander war bei weitem nicht das einzige bekannte Gesicht gestern Abend im Hallenstadion. Von Mark Streit über Jan Alston bis zu «Zesi» Zehnder – alle waren sie da und erwiesen Seger die Ehre. Jan Alston, der mittlerweile Sportdirektor beim HC Lausanne ist: «Es bedeutet viel. Wir hätten heute das erste Spiel der Saison in Fribourg. Aber für mich hat dieser Abend mit Segi Priorität.»

Seger selbst, der in seiner ganzen Karriere noch nie so nervös war wie gestern, zeigte sich sehr berührt und dankbar. «Ich bin extrem glücklich, dass ich so einen wunderschönen Abschied erleben darf.» Er bedankt sich für das Erlebte beim Team, Staff und der eigenen Familie und erklärt, warum er den ZSC Lions immer treu blieb: «Meine Treue zum Klub war nicht nur einseitig, sondern auch die Treue vom Klub zu mir war nötig. Darum möchte ich mich bei der Organisation bedanken, speziell bei Ihnen, Herr Frey.»

ZSC-Präsident Walter Frey erwidert die Dankbarkeit und findet Worte, die unter die Haut gehen: «Also ich darf an dieser Stelle sagen: Der Segi ist für uns eine Ikone. Er ist, dass darf man ohne weiteres auch sagen: Segi, du bist Zürich!»

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