Nervenstark zum Titel Servette-Genf ist erstmals Schweizer Meister

Redaktion blue Sport

27.4.2023

Die Genfer jubeln über ihren ersten Meistertitel.
Die Genfer jubeln über ihren ersten Meistertitel.
Keystone

Servette-Genf und der EHC Biel verlangten sich in einer packenden Serie alles ab. Am Ende nutzen die Genfer ihren Heimvorteil aber eiskalt aus und krönen sich nach einem 4:1-Sieg erstmals zum Schweizer Meister.

Redaktion blue Sport

Die Genfer stellten die Weichen früh auf Sieg. In der 4. Minute startete Verteidiger Sami Vatanen in der eigenen Zone ein Solo, das er mit dem 1:0 abschloss. Vier Minuten später erhöhte der finnische Routinier in doppelter Überzahl mit seinem siebenten Tor in diesen Playoffs auf 2:0.

So schön das 1:0 war, es hätte aus Sicht der Bieler nie passieren dürfen. Der schwedische Verteidiger Viktor Lööv, der in der letzten Minute verletzt ausschied, liess sich ausspielen, als wäre er ein Junior. Überhaupt waren die Gäste in diesem Showdown nicht auf der Höhe. In der 24. Minute verlor Fabio Hofer im gegnerischen Drittel den Puck an Vincent Praplan, auf dessen Querpass Daniel Winnik zum 3:0 traf. Solche Fehler verträgt es in einem Alles-oder-Nichts-Spiel schlichtweg nicht.

So feiern die Genfer Fans ihren ersten Meistertitel

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27.04.2023

Ein Fehlpass sorgte nochmal für Spannung

Dass nochmals etwas Spannung aufkam, lag am Genfer Topskorer Tanner Richard, der die Scheibe in der 31. Minute quer durch die eigene Zone bugsierte, worauf sie der Bieler Captain Gaëtan Haas abfing und zum 1:3 einschoss. Kurz darauf durften die Seeländer erstmals in dieser Partie Powerplay spielen, doch wie auch im zweiten und dritten Überzahlspiel im letzten Drittel fanden sie gegen die aggressiv verteidigenden Genfer kein Mittel. Ein Tor im Powerplay aus 24 Versuchen lautet die verheerende Bilanz der Seeländer in dieser Finalserie.

In der 51. Minute führte ein weiterer Fehler der Gäste, diesmal war es Luca Cunti, zum 1:4. Profiteur war Teemu Hartikainen, der sein 36. Tor in der zu Ende gegangenen Meisterschaft erzielte. Danach verwandelte sich die 1958 eröffnete Les-Vernets-Eishalle in eine Festhütte.

Während die Genfer feierten, geht für Biel das Warten weiter. Der dritte und letzte Titelgewinn liegt 40 Jahre zurück. Die Seeländer traten zum fünften Mal in den Playoffs der höchsten Liga zu einer Belle an und verliessen das Eis zum fünften Mal als Verlierer. Somit muss der 37-jährige Damien Brunner weiter auf seinen ersten Meistertitel warten, der begnadete Stürmer figurierte zwar zunächst in der Aufstellung, jedoch liess die Verletzung keinen Einsatz zu. Es passte zum verkorksten Abend der Bieler.

Telegramm

Genève-Servette - Biel 4:1 (2:0, 1:1, 1:0)

7135 Zuschauer. - SR Lemelin (USA)/Stricker, Cattaneo/Obwegeser. - Tore: 4. Vatanen (Maurer) 1:0. 8. Vatanen (Tömmernes, Filppula/bei 5 gegen 3) 2:0. 24. Winnik (Praplan) 3:0. 31. Haas 3:1. 51. Hartikainen (Unterzahltor!) 4:1. - Strafen: je 3mal 2 Minuten. - PostFinance-Topskorer: Richard; Rajala.

Genève-Servette: Mayer; Karrer, Tömmernes; Vatanen, Maurer; Jacquemet, Le Coultre; Völlmin; Miranda, Filppula, Winnik; Smirnovs, Richard, Rod; Hartikainen, Jooris, Omark; Praplan, Pouliot, Bertaggia; Antonietti.

Biel: Säteri; Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Schneeberger, Forster; Delémont; Hischier, Sallinen, Rajala; Tanner, Cunti, Künzle; Hofer, Haas, Olofsson; Kessler, Froidevaux, Schläpfer; Stampfli.Bemerkungen: Genève-Servette ohne Berthon (verletzt) und Auvitu (überzähliger Ausländer), Biel ohne Sheahan (überzähliger Ausländer). Biel von 57:45 bis 58:50 ohne Torhüter.

Der Live-Ticker

  • Liveticker
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  • #Spielende

    Genf ist erstmals Schweizer Meister

    Grosse Emotionen mit der Schlusssirene. Die Spieler liegen sich in den Armen, das Publikum feiert. Trainer Jan Cadieux hat Tränen in den Augen. Genf-Servette ist zum ersten Mal Schweizer Meister.

  • 51.

    Tor Servette

    Und jetzt bebt das ganze Stadion. Teemu Hartikainen sorgt mit dem 4:1 für die Vorentscheidung in dieser Finalissima. Nur ein Wunder kann Biel jetzt noch retten.

  • #Drittelfazit

    Biel darf noch hoffen

    Dass die Bieler trotz der zwei Gegentore im ersten Drittel noch voll motiviert sind, zeigte sich im zweiten Drittel rasch. Dennoch waren es erneut die Genfer, die durch Winnik zum 3:0 kamen. Das Tor kam einem kleinen Genickbruch gleich. Trotzdem rappelten sich die Gäste nochmals auf und wurden dafür auch belohnt. Haas verkürzte nach einem Fehlpass zum 1:3. Für das letzte Drittel darf also noch ein Feuerwerk erwartet werden.

  • 31

    Tor Biel

    Und die Bieler schöpfen wieder Hoffnung. Nach einem Fehlpass lässt sich Gaetan Haas nicht zwei Mal bitten und netzt eiskalt ein. Dieses Tor dürfte den Bielern jetzt definitiv nochmal Mut machen.

  • 24.

    Tor Servette

    Dieses Mal ist es Daniel Winnik, der für die Genfer trifft. Und das ausgerechnet nachdem die Bieler eigentlich mit viel Zug aus der Drittelspause zurück aufs Eis kehrten. Für die Seeländer wird es jetzt richtig hart.

  • #Drittelfazit

    Ein Top-Drittel der Genfer

    In der Defensive lässt Servette nichts zu, nach vorne sind sie im Startdrittel maximal effizient. Biel war zum Ende zwar bemühnt, noch den Anschluss zu finden, kamen aber nie wirklich gefährlich vors Tor der Heimmannschaft. Das braucht noch eine gewaltige Steigerung der Seeländer, wenn sie den Titel hier doch noch holen wollen.

  • 8.

    Tor Servette

    Bei doppelter Überzahl für die Genfer ist es erneut Sami Vatanen, der für das Heimteam treffen kann. Der Weltmeister und Olympiasieger zieht aus der zweiten Reihe ab und erwischt Säteri im Five-Hole. 

  • 4.

    Tor Servette

    Sami Vatanen übernimmt den Puck hinter dem Tor und startet dann sein Solo übers ganze Feld. Die Bieler Gegenspieler schüttelt er wie lästige Fliegen ab, am Schluss lässt er mit seinem Schuss auch Goalie Säteri chancenlos. Die Stimmung in Genf ist gigantisch nach dem Führungstor.

  • Vor dem Spiel

    So spielen Servette und Biel