National League Lions reagieren auf Startpleite – Lugano nach zwei Partien makellos

SDA

2.10.2020 - 22:32

Mark Arcobello schoss im Tessiner Derby das wegweisende 1:0 für Lugano.
Mark Arcobello schoss im Tessiner Derby das wegweisende 1:0 für Lugano.
Source: Keystone

Der HC Lugano führt auch nach dem zweiten Spieltag der Eishockey-Meisterschaft die Tabelle an. Die Luganesi gewinnen bei Ambri-Piotta dank drei späten Toren mit 3:0.

Mark Arcobello, den Lugano dem SC Bern abgeworben hat, entschied das erste Tessiner Derby der Saison mit dem Führungstor nach 52 Minuten. Lugano ist bis zu den nächsten Spielen am kommenden Freitag das einzige Team mit mehr als drei gewonnenen Punkten. Allerdings hat auch erst die Hälfte aller Mannschaften zwei Partien bestritten. Der HC Ambri-Piotta spielte bislang zweimal und hat weder einen Punkt gewonnen noch ein Tor geschossen.

Am Freitag griffen Biel, Genf-Servette, Davos und Zug erstmals ein. Bei Biel debütierte Lars Leuenberger als Headcoach – viereinhalb Jahre nach dem Titelgewinn mit dem SC Bern. Biel deklassierte im ersten Spiel unter Leuenberger den Lausanne HC mit 6:0. Servette gewann das Spitzenspiel gegen Davos 5:2. Und der EV Zug eröffnete die Jagd nach dem zweiten Schweizer-Meister-Titel nach 1998 mit einem 3:2 in Rapperswil-Jona.

Die Leistung des Tages gelang Denis Hollenstein. Mit vier Toren (!) sorgte er praktisch im Alleingang dafür, dass die ZSC Lions gegen Freiburg nach einem 0:1-Rückstand mit 5:2 gewannen. Hollenstein erzielte erstmals in seiner Karriere vier Tore in einem Spiel der National League.

Denis Hollensteins grosser Abend

Die ZSC Lions haben einen Fehlstart in die neue Saison verhindert. Oder besser: Denis Hollenstein sorgte mit vier Goals dafür, dass die Zürcher nach zwei Spielen nicht mit leeren Händen dastehen. Die ZSC Lions besiegten Fribourg 5:2.

Zehn Minuten lang trauten die über 7000 Zuschauer im Hallenstadion ihren Augen nicht. Die ZSC Lions, die im Sommer alle neun Testspiele gewonnen hatten, brachten nach dem Fehlstart in Lugano (0:4) auch gegen Freiburg am Anfang kein Bein vors andere. Gottéron ging früh in Führung. Killian Mottet bot sich sogar eine Chance zum 2:0 für die Gäste.

Erst mit Verspätung fanden auch die ZSC Lions ins Spiel. Aber ohne den letztjährigen Goalgetter Pius Suter, der mit den GCK Lions in Thurgau in der Swiss League spielte (weil der ZSC nicht auf Spieler setzen will, die sich im November in Richtung NHL verabschieden), taten sich die Lions wie am Vorabend in der Resega äusserst schwer.

Bis auf einen! Bis zur 51. Minute und dem 4:1 durch Chris Baltisberger traf einzig und allein Denis Hollenstein für den ZSC. Er glich in der 16. Minute mit dem 41. Zürcher Torschuss der Saison zum 1:1 aus. Danach war der Knoten gelöst: Die zwei Treffer vom 1:1 zum 3:1 realisierte Hollenstein zu Beginn des zweiten Drittels innerhalb von 22 Sekunden. Und im Finish vollendete der Flügelstürmer das erste Vier-Tore-Spiel seiner Karriere.

Lars Leuenberger mit gelungenem Einstand

Im Frühling 2016 holte Trainer Lars Leuenberger mit dem SC Bern den Meistertitel. Viereinhalb Jahre lang musste er danach warten, um in der National League eine neue Chance als Headcoach zu erhalten. Leuenbergers Einstand als Cheftrainer des EHC Biel geriet dafür aber zum vollen Erfolg.

Die Bieler gingen nach bloss 71 Sekunden durch Damien Brunner in Führung. Schon nach 31 Minuten und drei Powerplay-Treffern führte Biel mit 5:0. Am Ende besiegten die Seeländer den Lausanne HC, der 24 Stunden vorher gegen Langnau klar gewonnen hatte, mit 6:0.

Nicht nur Leuenbergers Einstand gelang: Joren van Pottelberghe, im Sommer aus Davos gekommen, eröffnete die Nachfolge von Jonas Hiller mit 30 Paraden und einem Shutout. Sein Gegenüber, Tobias Stephan, wurde nach 31 Minuten und vier Gegentoren durch Luca Boltshauser ersetzt, der wenig später den ersten Schuss auf sein Tor ebenfalls passieren liess. Fabio Hofer, Biels Neuzugang aus Ambri, erzielte bei seinem Debüt das 2:0.

Mitfavorit Zug startet erfolgreich

Im Spiel zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und Mitfavorit Zug war den Teams anzumerken, dass die Saison gerade erst begonnen hat. Es passte auf beiden Seiten einiges noch nicht zusammen. Der 3:2-Sieg der Gäste ging insofern in Ordnung, als die Zentralschweizer mehr klare Chancen hatten, wirklich schlechter war Rapperswil-Jona allerdings nicht.

Nachdem Jeremy Wick kurz vor Spielhälfte den Ausgleich der Lakers erzielt hatte, brachte der neue EVZ-Verteidiger Claudio Cadonau die Zuger in einer guten Phase der Rapperswiler wieder in Führung (36.). In der 46. Minute erhöhte Sven Leuenberger nach einem Konter auf 3:1. Zwar zeichnete Nando Eggenberger nur 45 Sekunden danach für den Anschlusstreffer verantwortlich, zu mehr reichte es den Lakers, die auch das zweite Saisonspiel verloren, aber nicht. Zu allem Übel fiel in der 34. Minute auch noch der neue amerikanische Stürmer Steve Moses mit einer Fussverletzung aus.

Beim 1:0 der Zuger (19.) war Sven Senteler in seiner 366. Partie in der höchsten Liga der erste Shorthander gelungen.

Telegramme

ZSC Lions – Fribourg-Gottéron 5:2 (1:1, 2:0, 2:1)

7243 Zuschauer. – SR Hebeisen/Piechaczek (GER), Stuber/Steenstra (CAN). – Tore: 5. Schmid (Herren, DiDomenico) 0:1. 16. Hollenstein (Krüger, Geering/Powerplaytor) 1:1. 22. (21:47) Hollenstein (Pettersson) 2:1. 23. (22:09) Hollenstein (Morant) 3:1. 51. Chris Baltisberger 4:1. 54. Schmid (Herren) 4:2. 59. Hollenstein 5:2 (ins leere Tor). – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 5mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Geering; Hughes.

ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Morant; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Pettersson, Krüger, Wick; Prassl, Diem, Hollenstein; Simic, Schäppi, Pedretti; Sigrist.

Fribourg-Gottéron: Berra; Sutter, Furrer; Gunderson, Abplanalp; Aebischer, Chavaillaz; Kamerzin, Jecker; Bykov, Desharnais, Stalberg; DiDomenico, Schmid, Herren; Rossi, Walser, Marchon; Sprunger, Bougro, Mottet.

Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Bodenmann und Capaul (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Brodin (überzählige Ausländer). Fribourg-Gottéron von 57:52 bis 58:15 und ab 58:54 ohne Torhüter.

Biel – Lausanne 6:0 (1:0, 4:0, 1:0)

3777 Zuschauer. – SR Stricker/Stolc (SVK), Fuchs/Obwegeser. – Tore: 2. Brunner (Cunti) 1:0. 24. Hofer (van Pottelberghe/Powerplaytor) 2:0. 30. (29:29) Cunti (Künzle, Brunner/Powerplaytor) 3:0. 31. (30:48) Tanner 4:0. 32. (31:24) Pouliot (Ullström, Moser/Powerplaytor) 5:0. 55. Rathgeb (Ullström, Rajala/Powerplaytor) 6:0. – Strafen: 9mal 2 plus 2mal 10 Minuten (Rajala, Rathgeb) gegen Biel, 15mal 2 Minuten gegen Lausanne. – PostFinance-Topskorer: Fey; Jooris.

Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Fey; Kreis, Moser; Lindbohm, Ulmer; Nussbaumer, Sartori; Hügli, Pouliot, Rajala; Brunner, Cunti, Künzle; Fuchs, Ullström, Hofer; Kessler, Gustafsson, Tanner.

Lausanne: Stephan; Boltshauser; Genazzi, Barberio; Heldner, Frick; Grossmann, Marti; Krueger, Antonietti; Conacher, Jooris, Kenins; Bertschy, Gibbons, Maillard; Almond, Emmerton, Bozon; Jäger, Froidevaux, Douay.

Bemerkungen: Biel ohne Delémont, Lüthi, Paupe (alle verletzt) und Forster (gesperrt).

Rapperswil-Jona Lakers – Zug 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)

2612 Zuschauer. – SR Borga/Nikolic (AUT), Ambrosetti/Dreyfus. – Tore: 19. Senteler (Thürkauf/Unterzahltor!) 0:1. 30. Wick (Dufner, Dünner) 1:1. 36. Cadonau (Zehnder, Albrecht) 1:2. 46. (45:46) Leuenberger 1:3. 47. (46:21) Eggenberger (Rowe) 2:3. – Strafen: je 6mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Cervenka; Diaz.

Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Dufner; Egli, Sataric; Jelovac, Profico; Randegger, Maier; Moses, Rowe, Eggenberger; Clark, Cervenka, Schweri; Wick, Dünner, Lhotak; Loosli, Ness, Lehmann.

Zug: Genoni; Cadonau, Alatalo; Diaz, Geisser; Schlumpf, Stadler; Zgraggen, Gross; Simion, Kovar, Hofmann; Klingberg, Senteler, Thorell; Thürkauf, McLeod, Bachofner; Leuenberger, Albrecht, Zehnder.

Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Payr (verletzt), Zug ohne Martschini (verletzt). Rapperswil-Jona Lakers ab 58:26 ohne Torhüter.

Genève-Servette – Davos 5:2 (1:1, 3:0, 1:1)

4100 Zuschauer. – SR Tscherrig/Fluri, Kehrli/Duarte. – Tore: 18. (17:49) Vermin (Omark) 1:0. 19. (18:38) Meyer 1:1. 26. Tömmernes (Moy, Rod) 2:1. 35. Tömmernes (Omark/bei 5 gegen 3) 3:1. 39. Winnik (Omark, Fehr/Powerplaytor) 4:1. 50. Guerra (Jung, Ambühl) 4:2. 58. Fehr (Jacquemet) 5:2 (ins leere Tor). – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 6mal 2 Minuten gegen Davos. – PostFinance-Topskorer: Rod; Ambühl.

Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Mercier, Le Coultre; Smons; Damien Riat, Vermin, Omark; Miranda, Fehr, Winnik; Moy, Richard, Rod; Arnaud Riat, Berthon, Smirnovs; Patry.

Davos: Mayer; Nygren, Jung; Heinen, Guerra; Stoop, Barandun; Kienzle, Buchli; Ambühl, Corvi, Egli; Meyer, Lindgren, Turunen; Marc Wieser, Baumgartner, Palushaj; Frehner, Marc Aeschlimann, Knak.

Bemerkungen: Genève-Servette ohne Völlmin (verletzt). Davos von 57:43 bis 57:53 und 58:06 bis 59:34 ohne Torhüter.

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