Zuletzt standen die Schiedsrichter der NHL in der Kritik, weil klare Fouls teilweise nicht gepfiffen wurden. Nun sorgt ein gegenteiliger Fall für grosses Aufsehen.
Anders als in der Schweiz sind die Schiedsrichter in der National Hockey League jeweils mit einem Mikrofon ausgestattet. Diese sorgen dafür, dass auch der TV-Zuschauer aus verlässlicher Quelle erfährt, wieso beispielsweise ein Tor annulliert oder ein Spieler auf die Strafbank geschickt wird. Sie sorgen aber auch dafür, dass Dinge an die Öffentlichkeit gelangen, die nicht wirklich dafür bestimmt sind.
So geschehen in der Partie zwischen den Detroit Red Wings und Roman Josis Nashville. In der fünften Minute des Mitteldrittels wird Viktor Arvidsson, Flügelstürmer bei den Predators, wegen Beinstellens für zwei Minuten in die Kühlbox geschickt. Nur: In der Wiederholung ist zu sehen, dass Arvidsson seinen Gegenspieler kaum berührt. Die passende Bemerkung des Kommentators: «Oh man, das ist eine Schwalbe».
«Es war nicht viel, aber ich wollte Nashville eine Strafe geben»
Wenig später dann schnappen zahlreiche TV-Zuschauer einen kurzen, aber umso spannenderen Austausch zwischen den Schiedsrichtern Tim Peel und Kelly Sutherland auf. «Es war nicht viel, aber ich wollte Nashville einfach eine verdammte Strafe geben», ist da unmissverständlich zu hören. Auweia!
Berichten zufolge soll die Stimme zum 53-jährigen Peel gehören, auf eine Stellungnahme der Verantwortlichen wartet man bisher aber vergebens. Der «Director of Hockey Operations» der NHL erklärt bloss, dass man den «Vorfall untersuchen» werde.
Immerhin hat die höchst fragwürdige Entscheidung am Ende keinen Einfluss auf den Spielausgang: Detroit gelingt im «geschenkten» Powerplay kein Treffer, genau wie in den gesamten 60 Minuten. Nashville gewinnt die Partie 2:0 und hält die Red Wings damit auf Distanz.