SC Bern Jalonen: «Ohne den engen Zusammenhalt hätten wir die Rückschläge kaum überstanden»

bam

23.4.2019

Kari Jalonen und sein Team dürfen sich verdient Schweizer Meister nennen.
Kari Jalonen und sein Team dürfen sich verdient Schweizer Meister nennen.
Bild: Keystone

Der SC Bern hatte in dieser Saison nicht nur mit sportlichen Rückschlägen zu kämpfen. Es geschah vieles um die Mannschaft, das nicht direkt mit Eishockey zu tun hatte.

Dass der SC Bern mit Niederlagen in diesen Playoffs umgehen konnte, hat man in allen drei Serien gesehen. Gegen Servette hatte man zwei Heimniederlagen einstecken müssen, gegen Biel verloren die Berner gar drei Spiele. Im Final konnte man das erste Heimspiel gegen Zug ebenfalls nicht gewinnen. Der SCB blieb stets ruhig, hat sich nie unter Druck gefühlt und kürte sich letztlich verdient zum Schweizer Meister.

Ein Grund dafür ist der enge Zusammenhalt der Mannschaft. «Wir sind wie eine Familie», sagt SCB-Stürmer Marc Kämpf nach dem Meistertitel zu «Blick». Diesen engen Zusammenhalt habe es in dieser Saison mehr denn je gebraucht, so Kämpf.

Wie Trainer Kari Jalonen der «NZZ» im Interview erzählt, sei enorm viel in dieser Saison um die Mannschaft herum geschehen, was nichts oder nur am Rande mit dem Eishockey zu tun gehabt habe. «Zuerst erhielt Thomas Rüfenachts Vater eine Krebsdiagnose. Dann kam die Hirnerschütterung von Ramon Untersander bereits im fünften Saisonspiel, die derart schwer war, dass er es zum Teil nicht einmal mehr ertrug, in die Eishalle zu kommen», schildert Jalonen offen wie nie zuvor. «Und um Weihnachten herum starb die Mutter von Jan Mursak.» Rüfenacht verpasste zudem das erste Finalspiel gegen Zug, weil er seinen Vater nochmals besuchte. 

Diese sehr persönlichen Schicksale und Rückschläge hat die Mannschaft noch enger zusammengeschweisst. Captain Simon Moser hat viel zu diesem Spirit beigetragen, als er den Betroffenen ein Team-Foto im Namen der Mannschaft zukommen liess. «Wir nannten es 'Familienfoto'. Es sollte bedeuten: 'Du bist nicht allein, sondern Teil einer Mannschaft'», erklärt Jalonen.

Während der Saison gab es aber auch einige schöne Ereignisse: Mark Arcobello wurde im Januar zum ersten Mal Vater eines Buben und Simon Moser im Playoff-Halbfinal – ebenfalls eines Jungen. «All das hat uns zusammenwachsen lassen und in den Playoffs geholfen. Ohne den engen Zusammenhalt, der in den schwierigen Momenten entstanden ist, hätten wir mit all den Rückschlägen kaum umgehen können.»

Zurück zur StartseiteZurück zum Sport