Um 00.40 Uhr entscheidet der Lausanne HC in der dritten Verlängerung die zweite Halbfinalpartie gegen Freiburg mit 3:2 zu seinen Gunsten. Jason Fuchs erzielt das Siegtor. In der Serie steht es 1:1.
Erst zweimal dauerten Verlängerungen im Schweizer Eishockey länger: einmal 117:43 Minuten (Servette – Bern 2:3 vor fünf Jahren) und einmal 114:06 Minuten (Servette – Lugano 3:2 in der letzten Saison). Zur Geisterstunde zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen gelang Jason Fuchs nach 106 Minuten und 44 Sekunden das Siegtor für Lausanne. Robin Kovacs passte Fuchs den Puck auf den Stock, Fuchs bezwang Goalie Reto Berra (53 Paraden) mittels Direktabnahme.
Lausanne siegte verdientermassen. Die Waadtländer taten mehr für die Offensive. Sie kreierten die besseren Torchancen. Der HC Fribourg-Gottéron kam insbesondere dann zu Grosschancen, wenn sich Lausanne Fehler leistete. Lausannes Verteidiger patzten von Zeit zu Zeit. Sie wurden auch über Gebühr belastet: Christian Djoos stand während 51 Minuten auf dem Eis. Auch Andrea Glauser (49:03 Minuten) und Lawrence Pilut (44:25 Minuten) näherten sich der 50-Minuten-Marke an – weil Fabian Heldner früh verletzt ausschied.
Lausanne 30 Minuten dominant
Vor der Verlängerung erlebten die 9200 Zuschauer in der Arena in Malley unterschiedliche Sequenzen. Während der ersten 30 Minuten spielte der Lausanne Hockey Club die Freiburger an die Wand. Lausanne führte 1:0 nach dem ersten Abschnitt und 2:0 bis zur 32. Minute. Hochverdient! Dann verhalf ein Stockfoul von Lausannes Back Joel Genazzi dem HC Fribourg-Gottéron zurück ins Spiel. Nach bloss 15 Powerplay-Sekunden verkürzte Marcus Sörensen auf 1:2, vier Minuten später gelang Ryan Gunderson bereits der 2:2-Ausgleich.
Nach dieser umtriebigen Phase mit drei Goals in elf Minuten war Lausannes vorherige Dominanz verschwunden. Und über 70 Minuten lang fiel kein weiteres Goal mehr.
Für die Waadtländer hatten in der regulären Spielzeit Michael Raffl in Unterzahl (zum 1:0) und Jiri Sekac in Überzahl (zum 2:0) getroffen. Lausanne bekundete während der dominanten ersten 30 Minuten Glück und Pech: Glück, weil Raffls Führungstreffer im Prinzip irregulär war, und Pech, weil der LHC aufgrund der Chancen viel deutlicher hätte führen sollen. Raffls 1:0 hätte nicht zählen dürfen, weil der Österreicher nach einem fliegenden Wechsel den Puck übernahm, noch ehe der ausgewechselte Spieler das Eis verlassen hatte. Die Schieds- und Linienrichter übersahen den Wechselfehler jedoch.
Bis zu Spiel 3 am Samstag bleibt beiden Teams ein zusätzlicher Ruhetag. Nach fast 107 Minuten am Mittwoch und je zwei Partien über Ostern kommt der zusätzliche spielfreie Tag beiden Teams gewiss gelegen.
Lausanne – Fribourg 3:2 (1:0, 1:2, 0:0, 0:0, 0:0, 1:0) n.V.
9600 Zuschauer (ausverkauft). – SR Lemelin/Hebeisen, Steenstra/Stalder. – Tore: 11. Raffl (Djoos/Unterzahltor!) 1:0. 25. Sekac (Powerplaytor) 2:0. 32. Sörensen (Gunderson/Powerplaytor) 2:1. 36. Gunderson (Sörensen) 2:2. 107. (106:44) Fuchs (Kovacs) 3:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Lausanne, 7mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron. – PostFinance-Topskorer: Suomela; Sörensen.
Lausanne: Hughes; Glauser, Djoos; Heldner, Frick; Pilut, Genazzi; Jelovac; Rochette, Suomela, Sekac; Riat, Fuchs, Kovacs; Bozon, Jäger, Raffl; Kenins, Holdener, Pedretti; Hügli.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Jecker; Dufner, Borgman; Seiler, Streule; Sutter; Sörensen, Wallmark, Mottet; Bertschy, De la Rose, DiDomenico; Sprunger, Schmid, Bykow; Marchon, Walser, Jörg; Etter.
Bemerkungen: Lausanne ohne Bougro, Marti, Perrenoud (alle verletzt), Almond (gesperrt), Haapala und Salomäki (beide überzählige Ausländer), Fribourg-Gottéron ohne Diaz, Emmerton (beide verletzt) und Grégoire (überzähliger Ausländer).