Im Final wartet Lugano ZSC Lions eliminieren den Titelverteidiger

SDA

7.4.2018 - 23:08

Die ZSC Lions stehen erstmals seit 2015 wieder im Playoff-Final.
Die ZSC Lions stehen erstmals seit 2015 wieder im Playoff-Final.
Source: KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Die ZSC Lions stehen erstmals seit 2015 wieder im Playoff-Final. Die Zürcher gewinnen Spiel 6 gegen den Titelverteidiger Bern 3:2 n.V. und setzen sich mit 4:2 Siegen durch. Matchwinner ist Pius Suter.

Nach 2:43 Minuten der Verlängerung verwertete der Schweizer Internationale eine Vorlage des Schweden Fredrik Pettersson zum viel umjubelten Siegtreffer für die Lions, die nach Zug, der Nummer 1 der Qualifikation, nun auch den Qualifikationssieger ausschalteten.

Die Spannung im zum vierten Mal in Folge ausverkauften Hallenstadion hätte grösser nicht sein können. Die beiden Teams agierten auf Augenhöhe, weshalb es nicht einer gewissen Logik entbehrte, dass es zum zweiten Mal in dieser Serie eine Overtime gab. Das gerechte Resultat wäre ein Unentschieden gewesen, doch das gibt es nicht im Eishockey.

In der Overtime dauerte es nur wenige Sekunden, ehe ZSC-Keeper Lukas Flüeler mirakulös gegen Mark Arcobello rettete. Noch in der gleichen Minute vergaben zweimal Pettersson sowie Suter drei exzellente Möglichkeiten für den ZSC - letzterer schoss aus kurzer Distanz neben das leere Tor. Zwei Minuten später machte es Suter nach einem herrlichen Querpass von Pettersson besser und sorgte für Ekstase pur im Hallenstadion.

Das letzte Tor in der regulären Spielzeit war bereits in der 24. Minute gefallen. Es war der 2:2-Ausgleich der Lions durch Pettersson, der nach schöner Vorarbeit des an vorderster Front kämpfenden Verteidigers Dave Sutter mühelos traf. Der stets gefährliche schwedische PostFinance-Topskorer erzielte bereits seinen fünften Treffer im Halbfinal gegen Bern.

An Chancen auf beiden Seiten mangelte es danach nicht, die Partie vorzeitig zu entscheiden. Die Berner Simon Bodenmann (35.) und Arcobello (36.) scheiterten innert kürzester Zeit zweimal an der Torumrandung. In der 42. Minute ging ein Schuss von ZSC-Stürmer Lauri Korpikoski an den Aussenpfosten.

ZSC-Trainer Hans Kossmann hatte nach der 3:4-Niederlage am Donnerstag drei von vier Sturmlinien umgestellt. Ausserdem musste er auf den kanadischen Verteidiger Kevin Klein verzichten, der nach einem Check gegen Kopf von Luca Hischier, der verletzt fehlte, für eine Partie gesperrt worden war.

Die Finalserie zwischen Lugano und den ZSC Lions beginnt am Donnerstag. Letztmals waren sich die beiden Klubs 2000 und 2001 im Final gegenübergestanden. Beide Male setzten sich die Zürcher durch.

Lugano zieht mit 6:2-Sieg in den Final ein

Seit dem dritten Spiel dieser Halbfinalserie läuft für den überraschenden Qualifikationsdritten Biel alles schief, was falsch laufen kann. Im Spiel der letzten Chance in der Resega definierten die Seeländer das Wort Fehlstart neu. Nur gerade 42 Sekunden brauchten Grégory Hofmann und Julian Walker, um die Luganesi mit zwei Toren in Führung zu schiessen. Der wieder genesene Jonas Hiller im Bieler Tor hatte noch keinen Schuss gehalten. Erst einmal, 1992 durch Ambri-Piotta gegen Zug, hatte in einem Playoffspiel ein Team schneller das 2:0 geschossen.

Von diesem Schock erholten sich die Bieler zwar erstaunlich gut. Kurz vor Ende des ersten Drittels verkürzten sie durch das erste Playofftor des Amerikaners Sam Lofquist. Zwischen der 29. und der 40. Minute brach das Unheil aber wieder knüppeldick über die Seeländer herein. Nachdem sie selber in ihrer ersten Powerplaychance nichts zustande gebracht hatten, erhöhte Alessio Bertaggia in Überzahl auf 3:1 für Lugano. Bis zum Drittelsende traf PostFinance-Topskorer Maxim Lapierre erst die Latte, ehe Luca Cunti und nochmals Bertaggia in den letzten 78 Sekunden mit zwei Toren zum 5:1 alles klar machten.

Der harte Schuss, der Jonas Hiller im Spiel 4 am Ostermontag am Kopf getroffen und zum Forfait am Donnerstag getroffen hatte, hinterliess wohl doch etwas Spuren. Er hielt nur gerade 10 von 15 Schüssen auf sein Tor, ehe er für das letzte Drittel wieder Elien Paupe Platz machte. Zu holen gab es für Biel aber nichts mehr.

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