Playoff-Final SCB-Matchwinner Arcobello: «Jetzt haben wir das Steuer herumgerissen»

SDA

17.4.2019 - 00:59

Mark Arcobello, Berns grosser Antreiber in Spiel 3.
Mark Arcobello, Berns grosser Antreiber in Spiel 3.
Source: Keystone

Erstmals in diesen Playoffs führt der Schlittschuhclub Bern schon in der erste Hälfte einer Serie. Der US-Goalgetter Mark Arcobello ist überzeugt, dass jetzt die Vorteile klar auf Seiten der Berner liegen.

Einige feierten Arcobello im ersten Moment sogar als dreifachen Torschützen. Arcobello erzielte den «Gamewinner» (Siegtor) zum 2:1 und das 4:1 ins leere Tor. Davor gab er aber bereits jenen Schuss ab, der Zugs Goalie Tobias Stephan in der 4. Minute überraschte, aber von Simon Moser wohl abgefälscht worden ist. Arcobello: «Ich kann nicht sagen, ob Moser den Schuss abgefälscht hat oder nicht.»



Knapp war es auf jeden Fall. Aber Arcobello konnte gar nicht gesehen haben, ob sein Schuss noch abgefälscht wurde. Denn um Goalie Stephan zu täuschen, schaute Arcobello bewusst in eine andere Richtung. «Ich wusste, wo das Tor stand. Natürlich hoffte ich, dass der Puck rein geht. Aber es ist schon so, dass ich mit Absicht woanders hingeschaut habe.» Die Täuschung funktionierte: Stephan rechnete offenbar gar nicht mit einem Torschuss von so weit aussen und hinten.

Später wurde das Tor zum 1:0 definitiv Simon Moser zugeschrieben. Für den Emmentaler keine Überraschung, denn «ich spürte den Puck ganz leicht am Gesäss.»

Für die Berner Akteure ist unisono klar: «Jetzt sind wir in Form gekommen.» Mark Arcobello: «Dieser Sieg war für uns extrem wichtig. Bislang taten wir uns in den Playoffs in den Heimspielen unerklärlich schwer. Aber jetzt ist es uns gelungen, gut zu spielen. Ich denke, mit diesem Sieg haben wir das Steuer herumgerissen.»

Dumme Strafen und trotzdem zu wenig aggressiv

Und beim EV Zug müssen sie über die Bücher. Die Innerschweizer hatten Berns Aggressivität und Intensität nichts entgegen zu setzen. Die Zuger verschliefen den Start. Sie kassierten Zweiminutenstrafen in der Angriffszone und aus diesen dummen Strafen die Gegentore zum 0:1 und 1:3. «Wir erreichten unser gewohntes Level nicht ansatzweise», meinte Trainer Dan Tangnes.

Klare Worte fand auch Dennis Everberg, der am Montag Vater wurde und dafür zwischen den Playoff-Partien 2 und 3 nach Schweden gereist war: «Wir spielten naiv und viel zu weich. Wir schauten den Bernern zu und warteten, was sie machten. Die Entschlossenheit fehlte. Wir müssen das Spiel wieder selber in die Hand nehmen.»

Erstmals nach dem verletzungsbedingten Ausfall in Spiel 1 tat bei Zug Reto Suri wieder mit. «Es ist nicht einfach, nach einer Pause und einer Auszeit, auch wenn sie nur kurz war, wieder in die Serie zurückzukehren. Aber ich verbrachte in den letzten Tagen mehr Zeit bei Ärzten und Zahnärzten als auf dem Eis. Deshalb fehlte mir der Rhythmus. Dennoch: Wenn mir kurz vor der zweiten Pause (bei einem Pfostenschuss) der Anschlusstreffer zum 2:3 gelingt, dann sind wir wieder im Spiel. Wir müssen unsere spielerischen Vorteile wieder einsetzen. Wenn wir das machen, sieht es schon am Donnerstag für uns wieder besser aus.»

SDA

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