Er steht vor seiner vierten WM, aber der ersten ohne den Status eines NHL-Spielers. Als Nachteil sieht dies ZSC-Stürmer Sven Andrighetto nicht. Im Gegenteil.
Als Königstransfer wurde er medial angepriesen und Andrighetto hat nach seiner Rückkehr aus dem Ausland geliefert, die National League mit seinen starken Auftritten geprägt. «Zu Beginn brauchte ich sicher etwas Zeit, um mich an das neue Umfeld, die Mannschaft und das System anzupassen. Danach konnte ich mich steigern und besser und besser werden. Schlussendlich ist es einfach schade, dass wir in den Playoff-Halbfinals ausgeschieden sind, denn es wäre mehr drin gelegen», sagt er rückblickend.
In den Playoffs wurde der Zürcher dann sogar zum Dauerthema, vor allem die Fehde in der Viertelfinal-Serie zwischen ihm und Lausannes Mark Barberio, der eigentlich sein Freund ist und in der NHL sogar mehrere Jahre sein WG-Partner war, sorgte für Schlagzeilen. Obwohl er vom Kanadier mit teilweise hässlichen Fouls traktiert wurde, hat ihm Andrighetto die Freundschaft nicht gekündigt: «Wir haben nach der Serie telefoniert und das kurz besprochen. Danach war es gegessen und wir haben es nun wieder gut miteinander. Logisch war ich zunächst sauer und enttäuscht, aber wenn man darüber reden kann, ist so etwas schnell vergessen. Die vorgefallenen Dinge können passieren, auch wenn es eigentlich nicht sein sollte.»
«Ich bin zu einem kompletteren und besseren Spieler geworden»
Der Fokus des 28-Jährigen gehört nun ohnehin voll und ganz der am Wochenende beginnenden WM in Riga. Für die Nati geht es am Samstag mit dem Spiel gegen Tschechien los. Er habe sich durch seine Rückkehr in die Schweiz nochmals weiterentwickeln können, sagt Andrighetto, «ich erhielt bei den ZSC Lions viel Vertrauen und konnte viel Verantwortung übernehmen, wurde sowohl im Powerplay wie auch im Boxplay eingesetzt. In dieser Form durfte ich das zuvor in meiner Profikarriere noch nie. Daher bin ich in dieser Saison sicher zu einem kompletteren und besseren Spieler geworden».
Er sieht es hinsichtlich der WM auch als Vorteil, dass er erstmals bereits am Vorbereitungscamp der Nati teilnehmen konnte, «zuvor reiste ich jeweils direkt an die WM». Die Voraussetzungen für eine gute WM scheinen bei Sven Andrighetto gegeben. Auch wenn er in den diesjährigen WM-Dokumentationen erstmals nicht mehr auf der prestigeträchtigen Liste der NHL-Spieler aufgeführt sein wird.