Das grosse Herz von Morgan Samuelsson schlägt nicht mehr. Die ZSC-Legende und langjährige Eishockey-Experte von Teleclub und blue Sport ist in der Nacht auf Sonntag gestorben.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Morgan Samuelsson, ZSC-Meisterschütze und langjähriger Eishockey-Experte, ist im Alter von 55 Jahren verstorben.
- Er hatte eine beeindruckende Karriere, die in Schweden begann und ihn über Deutschland in die Schweiz führte.
- Samuelsson hinterlässt seine Tochter Frida, seinen Sohn William und seine Lebenspartnerin Nicole Vandenbrouck, sowie viele in der Hockey-Familie, die ihn vermissen werden.
Es ist eine Schock-Nachricht, die das Schweizer Eishockey kurz vor dem Saisonstart ereilt. Nach langer Leidenszeit hat Morgan Samuelsson seinen Kampf verloren, sein Herz hat in der Nacht auf Sonntag aufgehört zu schlagen. Samuelsson ist Zuhause verstorben. Viel zu früh – der seit vielen Jahren in der Schweiz lebende Schwede ist lediglich 55 Jahre alt geworden.
Der steile Aufstieg bis zum Schweizer Meister
Samuelsson ist im schwedischen Boden aufgewachsen und lancierte dort seine Hockeykarriere, später spielte er in seiner Heimat für Lulea, Södertälje und AIK Stockholm. 1996 wechselte er nach Deutschland, wo er zunächst bei den Kölner Haien und anschliessend bei Weisswasser unter Vertrag stand. 1999, mittlerweile 31-Jährig, wurde Samuelsson vom HC Thurgau verpflichtet. Durch starke Auftritte als HCD-Verstärkung am Spengler Cup spielte sich der Stürmer in den Fokus der Topklubs und wechselte zu Beginn des Jahres 2001 zu den ZSC Lions.
Dort wurde er zur Legende. In der Verlängerung des siebten Playoff-Finalspiels 2001, auswärts beim HC Lugano, gelang Samuelsson durch einen imposanten Weitschuss das Meistertor. Er habe schon in dem Moment, als er schoss, gewusst, dass dieser Puck reingehe, frohlockte der schon damals glänzend deutsch sprechende Nordländer hinterher. Mit seinen technischen Fähigkeiten riss Samuelsson die Zürcher Fans immer wieder von den Sitzen. So etwa auch in der folgenden Saison mit einem unfassbaren Traumtor, wieder gegen Lugano, als er dreimal um alle gegnerischen Feldspieler herumlief und schliesslich spektakulär in die Maschen traf.
Mit viel Herz, Charme und Witz
Immer wieder wurde Samuelsson aber auch von Verletzungen gestoppt, so dass er seine Karriere 2002 beendete. Danach schlug er eine Trainer-Karriere ein. Sierre (während insgesamt vier Jahren) und die SCRJ Lakers waren seine Stationen in der Schweiz. Ab 2012 war Samuelsson dann nicht mehr als Trainer tätig, sondern machte sich als pointierter Eishockey-Experte bei Teleclub (heute blue Sport) einen Namen.
Dort war er während Jahren als geschätzte Persönlichkeit in der gesamten Redaktion und eine grosse Bereicherung für den TV-Sender. Auch privat war er mit vielen Kollegen befreundet und immer für einen spontanen Austausch oder ein Spässchen zu haben. Das ganze Unternehmen ist in tiefer Trauer und sendet den Angehörigen tief empfundenes Beileid und Mitgefühl.
Samuelsson hinterlässt eine Frau und zwei Kinder
Mit Samuelssons Tod verliert diese Welt nicht nur einen Eishockey-Spieler im Legendenstatus, sondern auch einen fröhlichen und herzensguten Menschen, der für andere sein letztes Hemd hergab. Morgan Samuelsson war immer ein unterhaltsamer, aber auch tiefgründiger Gesprächspartner. Als es um seine Gesundheit in den letzten Jahren nicht mehr gut bestellt war, ertrug er dies tapfer und kämpfte. Bis sein Herz in der Nacht auf Sonntag nicht mehr wollte.
Samuelsson hinterlässt seine Tochter Frida (31), seinen Sohn William (25) und seine Lebenspartnerin, Eishockey-Reporterin Nicole Vandenbrouck (47).