Der SC Bern feierte einen 4:3-Heimsieg gegen die SCL Tigers. Das zweite Derby am Freitag gewann Lugano bei Ambri-Piotta mit 3:1. Der Genève-Servette Hockey Club rückte mit dem 2:1-Erfolg in Freiburg erstmals diese Saison auf den 2. Tabellenplatz vor.
In der Eishockey-Meisterschaft der National League kann die Qualifikation in drei Wochen regulär abgeschlossen werden. Die Grundvoraussetzung, dass alle Teams mindestens 39 Partien bestritten, ist erfüllt. Trotzdem steht in den Sternen, ob sämtliche Mannschaften das volle Pensum (52 Runden) beenden werden. Denn der EV Zug verbleibt noch eine Woche in Quarantäne.
Sollten am Ostermontag nicht alle Teams alle 52 Partien bestritten haben, werden die Mannschaften für die Playoffs gemäss Punktedurchschnitt pro Spiel eingereiht.
Du Bois' Karrierenende
Der HC Davos gewann mit 3:2 nach Penaltyschiessen auch das sechste und letzte Duell in dieser Saison gegen die Rapperswil-Jona Lakers. Übermässig freuen über diesen Sieg konnten sich die Davoser nicht.
Denn Félicien Du Bois, eben erst nach Verletzung aufs Eis zurückgekehrt, verletzte sich erneut. Bei einem Zweikampf an der Bande brach er sich das Handgelenk. Noch während die Partie noch lief, wurde er im Spital Chur bereits operiert. Der ehemalige Internationale hatte das Karrierenende nach dieser Saison bereits angekündigt. Nun wird er nicht mehr aufs Eis zurückkehren.
Spielerisch enttäuschte die Partie. Nach vier Toren im ersten Abschnitt gelang beiden Teams nicht mehr viel. Erst im Penaltyschiessen reüssierte Davos, das zuvor gegen die Lakers diese Saison einmal neun und zweimal sieben Tore erzielt hatte, wieder: Aaron Palushaj, Teemu Turunen, Andres Ambühl und Enzo Corvi verwandelten gegen Noel Bader ihre Penaltys. Vier Tore aus vier Penaltys sind im Eishockey eine Rarität.
Luganos fünfter Streich
Der HC Lugano wird die letzten Derbys in der altehrwürdigen Valascia-Eisbahn in guter Erinnerung behalten. Die Luganesi gewannen bei ihrem letzten Gastspiel im Kult-Stadion mit 3:1 auch das fünfte Derby in dieser Saison.
Immerhin ging dieses Mal Ambri in Führung. Daniele Grassi erzielte in der 26. Minute das 1:0 für Ambri. Aber nur 135 Sekunden später gelang Mikkel Bödker in doppelter Überzahl der Ausgleich. In der 39. Minute spielten sich die entscheidenden Szenen ab: Ambris Söldner Brendan Perlini schob den Puck in bester Abschlussposition neben dem Gehäuse vorbei; aus dem Gegenangriff resultierte durch Mark Arcobello das 2:1 für Lugano.
Jani Lajunen stellte in der Schlussminute mit einem Schuss ins leere Tor das Schlussresultat her.
Ambri verlor seit dem kurzen Aufbäumen (3 Siege) bereits wieder fünf Spiele hintereinander. Die Playoffs entrücken. Derweil bleibt Lugano (zuletzt drei Siege de suite) im Rennen um die direkte Qualifikation für die Viertelfinals.
SCB der glückhafte Sieger des Berner Derbys
Berns Sieg kam auf glückhafte Art zu Stande, weil (fast) alles an diesem Abend für Bern und gegen Langnau lief. Die Tigers gingen in der 14. Minute durch Andrea Glauser 1:0 in Führung, drei Minuten später führte aber bereits Bern 2:1, wobei die Langnauer bei beiden Gegentreffern reklamierten. Nach Konsultation der Videobilder blieben die Referees aber jeweils bei ihrem Entscheid: Keine Torhüterbehinderung beim 1:1, kein Kick-Tor beim 2:1.
So richtig gross wurde der Langnauer Frust aber erst im Schlussabschnitt. Die Emmentaler machten sich auf, einen 1:3-Rückstand aufzuholen. Aber dann fielen die Schiedsrichter auf eine "Schwalbe" von Thierry Bader rein, und nach nur 28 Sekunden Powerplay gelang Cory Conacher für Bern das mehr als vorentscheidende 4:2.
Erst 34 Sekunden vor Schluss gelingt Pascal Berger noch der Anschlusstreffer für die Tigers. Und im Finish boten sich den Langnauern sogar noch Ausgleichschancen.
Der SCB machte aber letztlich weiter Terrain gut auf die vor ihnen klassierten Lakers (9.) und Ambri (10.).
Servette auf dem Vormarsch
Der Vormarsch von Genf-Servette geht weiter. Die Servettiens, vor drei Wochen noch Achter in der Tabelle, verbessern sich erstmals diese Saison auf Platz 2.
Servette kam im fünften Duell gegen Gottéron schon zum vierten Sieg - und verdankte diesen Goalie Gauthier Descloux. Descloux parierte 42 Schüsse und liess nach Shutouts in den letzten Einsätzen gegen Freiburg (3:0) und Ambri (5:0) diesmal bloss ein Gegentor zu.
Eric Fehr erzielte für Servette beide Goals. Dem Kanadier gelangen die Saisontore Nummern 19 und 20. Beim 1:0 profitierte er von einem bösen Schnitzer von Benoit Jecker.
Erst im Schlussabschnitt ergriff Servette vermehrt die Initiative. Zwei Treffer wurden annulliert; ansonsten hätten die Genfer nicht bis zur Schlusssirene um die Punkte bangen müssen. Servette gewann zum dritten Mal diese Saison vier Partien hintereinander. Am Samstag können sie die Serie im Heimspiel gegen Biel ausbauen.
Bern – SCL Tigers 4:3 (2:1, 1:1, 1:1)
0 Zuschauer. - SR Lemelin/Mollard, Progin/Steenstra (CAN). - Tore: 14. (13:15) Glauser (Nilsson/Powerplaytor) 0:1. 15. (14:56) Jeffrey 1:1. 17. Pestoni 2:1. 21. (20:24) Jeffrey (Zryd, Untersander) 3:1. 30. Rüegsegger 3:2. 45. Conacher (Andersson, Jeffrey/Powerplaytor) 4:2. 60. (59:26) Pascal Berger (Flavio Schmutz, Maxwell) 4:3 (ohne Torhüter). - Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Bern, 5mal 2 Minuten gegen SCL Tigers. - PostFinance-Topskorer: Jeffrey; Maxwell.
Bern: Karhunen; Untersander, Zryd; Andersson, Mika Henauer; Thiry, Beat Gerber; Colin Gerber; Conacher, Jeffrey, Olofsson; Scherwey, Praplan, Pestoni; Bader, Heim, Moser; Alain Berger, Neuenschwander, Sopa.
SCL Tigers: Punnenovs; Erni, Huguenin; Glauser, Leeger; Schilt, Grossniklaus; Lardi, Blaser; Pascal Berger, Maxwell, Sturny; Julian Schmutz, Flavio Schmutz, Nilsson; Neukom, Petrini, Dostoinov; Rüegsegger, Weibel, Andersons.
Bemerkungen: Bern ohne Blum, Ruefenacht, Sciaroni (alle verletzt), Burren, Jeremi Gerber, Sterchi und Wüthrich (alle krank), SCL Tigers ohne Diem, Earl, Kuonen, Melnalksnis und Salzgeber (alle verletzt). SCL Tigers ab 56:34 ohne Torhüter.
Fribourg-Gottéron – Genève-Servette 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
1 Zuschauer. – SR Hebeisen/Urban, Altmann/Wolf. – Tore: 18. Fehr (Kast) 0:1. 22. Bykow (Walser) 1:1. 25. Fehr (Omark, Kast) 1:2. – Strafen: je 3mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Mottet; Omark.
Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Chavaillaz; Sutter, Furrer; Kamerzin, Jecker; Abplanalp; Stalberg, Desharnais, Mottet; Herren, Schmid, DiDomenico; Sprunger, Walser, Bykow; Rossi, Bougro, Jörg; Jobin.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Le Coultre; Völlmin, Smons; Guebey; Kast, Fehr, Omark; Rod, Richard, Vermin; Moy, Winnik, Miranda; Vouillamoz, Smirnovs, Berthon; Patry.
Bemerkungen: Fribourg-Gottéron ohne Brodin und Marchon (beide verletzt), Genève-Servette ohne Maurer und Mercier (beide verletzt). Fribourg-Gottéron ab 59:12 ohne Torhüter.
Ambri-Piotta – Lugano 1:3 (0:0, 1:2, 0:1)
0 Zuschauer. – SR Stricker/Stolc, Obwegeser/Fuchs. – Tore: 26. Grassi (Novotny) 1:0. 28. Bödker (Fazzini/bei 5 gegen 3) 1:1. 39. Arcobello (Bürgler, Bödker) 1:2. 60. (59:03) Lajunen 1:3 (ins leere Tor). – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta, 5mal 2 Minuten gegen Lugano. – PostFinance-Topskorer: Zwerger; Arcobello.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hächler, Fischer; Fohrler, Zaccheo Dotti; Ngoy, Pezzullo; Kneubuehler, Flynn, Perlini; Zwerger, Müller, Incir; Grassi, Novotny, Cajka; Trisconi, Kostner, Mazzolini.
Lugano: Schlegel; Heed, Wellinger; Loeffel, Chiesa; Nodari, Wolf; Traber, Antonietti; Bürgler, Arcobello, Bödker; Fazzini, Lajunen, Suri; Walker, Sannitz, Bertaggia; Zangger, Herburger, Haussener.
Bemerkungen: Ambri-Piotta ohne Bianchi, D'Agostini, Goi und Nättinen (alle verletzt), Lugano ohne Lammer, Morini und Riva (alle verletzt). Ambri-Piotta von 58:11 bis 59:03 ohne Torhüter.
Davos – Rapperswil-Jona Lakers 3:2 (2:2, 0:0, 0:0, 0:0) n.P.
1 Zuschauer. - SR Tscherrig/Dipietro, Kehrli/Duarte. - Tore: 1. (0:52) Corvi 1:0. 3. Loosli 1:1. 13. (12:10) Moses (Cervenka) 1:2. 14. (13:19) Turunen (Stoop, Ambühl) 2:2. - Penaltyschiessen: Palushaj 1:0, Randegger -; Turunen 2:0, Cervenka -; Ambühl 3:0, Rowe 3:1; Corvi 4:1. - Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Davos, 2mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers. - PostFinance-Topskorer: Corvi; Cervenka.
Davos: Mayer; Nygren, Heinen; Du Bois, Barandun; Kienzle, Stoop; Marc Wieser, Ullström, Palushaj; Ambühl, Corvi, Turunen; Baumgartner, Chris Egli, Nussbaumer; Frehner, Marc Aeschlimann.
Rapperswil-Jona Lakers: Bader; Dominik Egli, Profico; Vukovic, Jelovac; Sataric, Maier; Randegger; Clark, Cervenka, Moses; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Schweri, Dünner, Wick; Forrer, Wetter, Loosli; Ness.
Bemerkungen: Davos ohne Guerra, Jung, Paschoud, Rubanik, Dino Wieser (alle verletzt) und Sund (überzähliger Ausländer), Rapperswil-Jona Lakers ohne Rochow (krank), Dufner, Nyffeler und Payr (alle verletzt).