Optimismus bleibtFischer: «Nehmen das Positive jetzt gegen Schweden mit»
SDA
13.5.2018 - 01:03
Erneut eine starke Leistung, erneut keine Belohnung: Wie bereits nach dem Spiel gegen Tschechien (4:5 n.P.) ärgern sich die Schweizer nach dem 3:4 gegen Russland über die verpasste Chance.
Russland hätte bereits nach wenigen Minuten alles klar machen können. Zweimal rettete bis in die 4. Minute der Pfosten die Schweizer vor einem frühen Rückstand. In der Folge lehnten sich die Schweizer aber auf. Sie spielten leidenschaftlich und teilweise ausgezeichnet. Bis am Ende durften sie auf einen Exploit hoffen; 12 Sekunden vor dem Ende scheiterte Enzo Corvi am Pfosten.
Statt über einen willkommenen Punktgewinn zu freuen, mussten sich die Schweizer über einige wenige Fehler ärgern, die sie letztlich ein besseres Resultat kosteten. Das Fazit von Trainer Patrick Fischer: "Wir waren nahe dran und forderten sie bis zum Schluss. Am Ende waren es einfach ein paar kleine Fehler zuviel."
Mängel in der Defensive
Was Fischer ansprach: Vor dem 1:2 verlor Ramon Untersander - ein Minute zuvor noch der Schütze zum 1:1 - den Puck, eine Minute vor dem Ende des zweiten Drittels handelte sich zuerst Tristan Scherwey eine unnötige Strafe ein, danach kassierten die Schweizer wegen zu vielen Spielern auf dem Eis eine weitere Strafe. Die doppelte Überzahl nützten die Russen drei Sekunden vor dem Pausenpfiff zum 3:1.
Um einen weiteren Schritt nach vorne zu machen, respektive gegen einen der Grossen einen Sieg zu realisieren, müsse die Mannschaft in der Defensivzone "cleverere Entscheide" fällen, sagte Fischer. Bereits gegen Tschechien hatten defensive Aussetzer, die gegen Gegner solchen Kalibers fast immer bestraft werden, den Sieg gekostet.
Das Momentum nicht ausgenutzt
Viel vorwerfen konnten sich die Schweizer trotzdem nicht. "Es ist schade, dass wir ihnen solche 'mühsamen' Tore zugestehen mussten", resümierte Captain Raphael Diaz. "Mit der Leistung können wir aber sicher zufrieden sein, vor allem wie wir zurück ins Spiel gefunden haben. Das letzte Drittel war unser bestes in diesem Spiel. Nach dem 2:3 lag das Momentum auf unserer Seite, fast hätte es noch zum Ausgleich gereicht."
Am Schluss lautete das Torverhältnis 27:23 zu Gunsten der Schweizer. Nur einmal seit dem legendären 3:2-Sieg von St. Petersburg im Jahr 2000 hatte die Schweiz Russland derart fordern können wie in Kopenhagen, und zwar 2009 an der Heim-WM. Auch damals verlor die Schweiz knapp (2:4), obwohl sie phasenweise dominiert hatte.
Auch neun Jahre danach standen die Schweizer, angefeuert von tausenden angereisten Fans, am Ende mit leeren Händen da. "Das Positive aus diesem Spiel müssen wir mitnehmen für gegen Schweden, es geht schnell weiter", sagte Diaz. Tatsächlich: Nur 24 Stunden nach dem Duell gegen die Russen wartet mit Titelverteidiger Schweden der nächste "Grosse" auf das Nationalteam.
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