National League Playoff-Spiele bis mitten in der Nacht?

SDA

9.3.2018 - 14:03

Eishockey bis zum Umfallen - wie im Bild zwischen Mattias Sjögren (ZSC Lions/rechts)und Raphael Diaz (Zug): Nach der Abschaffung des Penaltyschiessens drohen Spiele bis weit nach Mitternacht
Eishockey bis zum Umfallen - wie im Bild zwischen Mattias Sjögren (ZSC Lions/rechts)und Raphael Diaz (Zug): Nach der Abschaffung des Penaltyschiessens drohen Spiele bis weit nach Mitternacht
Source: KEYSTONE/CHRISTIAN MERZ

In den am Samstag beginnenden Playoffs der National League gibt es keine Penaltyschiessen mehr. Das verspricht spektakuläre Abende, im Extremfall aber auch lange Nächte für Spieler und Fans.

In der NHL und in zahlreichen europäischen Ligen ist es bereits Normalität, dass Playoff-Partien stundenlang dauern können. Nun wird der Modus auch in der Schweiz eingeführt. Weil zudem alle Playoff-Partien neu fix um 20.15 Uhr beginnen (statt wie bisher teilweise um 19.45 Uhr), ist eine Spieldauer bis weit nach Mitternacht durchaus realistisch.

Sechseinhalb Stunden in Norwegen

Das längste Playoff-Spiel in der Geschichte fand vor einem Jahr in Norwegen statt. In der 18. Minute der 8. Verlängerung oder nach 217:14 Minuten erzielte Joakim Jensen in der Partie zwischen Storhamar und Sarpsborg den Siegtreffer für das Heimteam. Die Uhrzeit: 2.32 Uhr. Angepfiffen worden war die Partie um 18.00 Uhr, gedauert hat sie also über sechseinhalb Stunden.

In der National League wurde letzte Saison nach einer torlosen Verlängerung bei fünf gegen fünf eine fünfminütige Verlängerung bei drei gegen drei gespielt. Zwei Duelle dauerten 85 Minuten (plus Penaltyschiessen): Lausanne gegen Davos in den Viertelfinals (2:3 n.P.) und Bern gegen Lugano in den Halbfinals (4:3 n.P.).

In den bereits laufenden Playoffs in der Swiss League gab es bisher eine lange Verlängerung. Allerdings schoss Leandro Profico den Siegtreffer für die Rapperswil-Jona Lakers zum 4:3 gegen die EVZ Academy dann schon in der 2. Minute der 2. Verlängerung (82. Minute).

Stranden Fans vor Stadien?

Zum Problem kann das neue Format und die späte Anspielzeit aus logistischen Gründen werden. Die Mitarbeiter und Helfer der Klubs müssen Überzeiten leisten, die Getränke und das Essen in den Stadien könnte ausgehen. Jene Fans, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen, werden unter Umständen die letzten Züge verpassen.

Der SC Bern zum Beispiel kündigte in einer Mitteilung schon mal an, dass jene Personen, die den letzten Zug erreichen wollen, spätestens um 23.30 Uhr (unter der Woche) in den Bus vor dem Stadion einsteigen müssen. Dauert das Spiel länger, stünden zwar Busse (für 200 Personen) bereit, am Bahnhof fährt dann aber kein Zug mehr...

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