Die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft gewinnt das zweite Testspiel gegen Frankreich innert 24 Stunden in Lausanne mit 6:0 deutlich souveräner als am Tag zuvor.
Nationalcoach Patrick Fischer war am Freitagabend in Visp nach dem erknorzten 2:1-Sieg gegen Frankreich richtig sauer. Er zeigte sich enttäuscht, dass seine Spieler nicht energischer ihre Chance auf eine WM-Teilnahme wahrgenommen hatten; und sie hörten ihm zu und deklassierten die bescheidenen Franzosen einen Tag später so, wie er sich das wohl vorgestellt hatte.
Einige Akteure machten auch tatsächlich Werbung in eigener Sache, um den nächsten Cut vor den letzten drei WM-Vorbereitungswochen zu überstehen. Vor allem Dario Meyer und Thierry Bader (jeweils 1 Tor und 2 Assists) wussten zu überzeugen, daneben auch die Linie mit den wohl sowieso gesetzten Davosern Andres Ambühl und Enzo Corvi sowie Tyler Moy, die ebenfalls dreimal traf.
Erste Länderspieltore von Bader und Glauser
Am Ende des ersten und zu Beginn des zweiten Drittels überzeugten die Schweizer endlich auch im Powerplay mit zwei Treffern zum 2:0 und 3:0. Bereits in der 3. Minute hatte Romain Loeffel mit einem von drei Verteidigertoren die Führung erzielt. Nach dem 3:0 begnügte sich das Heimteam lange mit der Siegsicherung, ehe es in den letzten zwölf Minuten vor gut 3600 Zuschauern noch einmal ein Feuerwerk zündete.
Vier Spieler durften sich besonders freuen: Thierry Bader (in der 22. Minute zum 3:0) und Andrea Glauser (50./5:0) erzielten ihre ersten Länderspiel-Tore, der Dauerbrenner Ambühl (54./6:0) im 303. internationalen Einsatz sein fünfzigstes. Zudem kam der viel Sicherheit ausstrahlende Goalie Connor Hughes mit 19 abgewehrten Abschlüssen zu seinem ersten Shutout in der Nationalmannschaft.
Nun folgt der erste Cut
Die Partie gegen Frankreich war der letzte Länderspiel der Saison in der Heimat. Allzu viel dürfen sich die Schweizer auf den Sieg nicht einbilden, es war aber ein guter Test für das erste WM-Spiel gegen Slowenien, dem das Team von Patrick Fischer ähnlich überlegen sein müsste. Die weiteren Vorbereitungsgegner Lettland (zweimal), Schweden, Finnland und Tschechien sind andere Kaliber. Das Aufgebot wird ab nächster Woche nochmal deutlich anders aussehen.
Telegramm:
Schweiz – Frankreich 6:0 (2:0, 1:0, 3:0)
Lausanne. – 3683 Zuschauer. – SR Hürlimann/Stolc; Stalder/Wolf (SUI). – Tore: 3. Loeffel (Moy, Corvi) 1:0. 20. (19:15) Egli (Meyer, Bader/Ausschluss Thiry) 2:0. 22. Bader (Meyer, Egli/Ausschluss Dusseau) 3:0. 49. (48:17) Meyer (Bader, Fahrni) 4:0. 50. (49:45) Glauser (Corvi, Moy) 5:0. 54. Ambühl (Egli, Schmid) 6:0. – Strafen: 2mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 4mal 2 Minuten gegen Frankreich.
Schweiz: Hughes; Loeffel, Bichsel; Glauser, Marti; Egli, Aebischer; Vouardoux, Frick; Moy, Corvi, Ambühl; Riat, Jäger, Kneubühler; Meyer, Fahrni, Bader; Heim, Schmid.
Frankreich: Ylönen; Onno, Gallet; Guebey, Boscq; Thiry, Dusseau; Llorca, Coulaud; Simonsen, Ville, Bozon; Leclerc, Ritz, Farnier; Bougro, Valier, Gueurif; Bruche, Colotti, Matima.
Bemerkungen: Schweiz ohne Senn (Ersatzgoalie), Fora, Bertschy, Thürkauf, Aeschlimann und Waeber (alle überzählig). – Schüsse: Schweiz 36 (9-15-12); Frankreich 19 (5-7-7). – Powerplay-Ausbeute: Schweiz 2/4; Frankreich 0/2.