Morgan Samuelsson Samuelsson: «Ein mutiger Entscheid, der ZSC bräuchte eine starke Persönlichkeit wie Del Curto»

Martina Baltisberger

5.4.2019

Arno Del Curto im Gespräch mit Simon Bodenmann.
Arno Del Curto im Gespräch mit Simon Bodenmann.
Bild: Keystone

Die ZSC Lions verzichten auf eine Vertragsverlängerung mit Arno Del Curto. Teleclub-Experte Morgan Samuelsson versteht den Entscheid, hält ihn aber nicht für richtig.

Die ZSC Lions haben aufgrund des sportlichen Misserfolgs den Vertrag mit Arno Del Curto nicht verlängert. Teleclub-Experte Morgan Samuelsson nimmt zu diesem Entscheid im Interview Stellung und sagt, welche Gedanken sich die Zürcher jetzt machen müssen. 

Morgan Samuelsson, die ZSC Lions verlängern den Vertrag mit Arno Del Curto nicht. Die richtige Entscheidung?

Nein, finde ich nicht. Man hätte mit ihm weitermachen sollen. Die ZSC Lions müssen einen härteren Weg einschlagen – eine Identität herstellen. Es ist nicht Arnos Schuld, dass die Zürcher die Playoffs verpasst haben. Das ist die Folge des schlechten Wirtschaftens der letzten Jahre.

Kam es für dich überraschend?

Jein. Ich kann es schon nachvollziehen, dass man mit Arno nicht verlängert hat. Er ist eine starke Persönlichkeit, der immer seine Meinung sagt. Die ZSC Lions wollen einen Trainer, den man steuern kann. Ich finde es einen mutigen Entscheid. Die Vereinsführung steht jetzt in der Verantwortung. Wenn der nächste Trainer nicht passt, dann müssen Konsequenzen gezogen werden. Aber es kann ja natürlich auch gut kommen.

War Serge Aubins Entlassung ein Fehler?

Man hat im Verein gedacht, man muss handeln. Man kann immer spekulieren, ob das richtig oder falsch sein wird. Im Nachhinein war es die falsche Entscheidung.

Welchen Trainertyp brauchen die Zürcher deiner Meinung nach?

Die ZSC Lions brauchen vor allem eins: Eine klare Vorstellung, was für ein Verein sie sein wollen. Sie brauchen eine Identität. Über das muss man sich im Verein zuerst Gedanken machen. Zurzeit gibt es vor allem überbezahlte Spieler, die nicht arbeiten wollen. Die Arbeitskultur ging über die Jahre verloren. Das muss gestoppt werden. Der Verein muss eine Strategie aufbauen – egal wer Trainer ist. Der Trainer muss diese Strategie dann verfolgen. Sie brauchen einen starken Trainer, aber einen solchen wird es nicht geben. Mit der stärksten Persönlichkeit, die es im Schweizer Hockey gibt, wollte man ja nicht verlängern.

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