National League SC Bern steckt schon wieder in der Krise – Spielabbruch bei Rappi – ZSC Lions

sda

14.9.2021 - 22:03

Verlieren als Dauerprogramm: Für die Spieler des SC Bern setzte es eine weitere Enttäuschung ab.
Verlieren als Dauerprogramm: Für die Spieler des SC Bern setzte es eine weitere Enttäuschung ab.
Bild: Keystone

Der SCB ist bereits wieder im Elend. Nach zwei enttäuschenden 9. Schlussrängen in der Qualifikation belegt Bern nach der ersten Woche und nach vier Niederlagen den 13. und letzten Platz. Zu einem Spielabbruch kam es in Rapperswil-Jona.

Keystone-SDA, sda

In Genf setzte der SCB die Reihe der ungenügenden Leistungen nahtlos fort. Servette siegte hochverdient mit 3:1. Arnaud Jacquemet und Benjamin Antonietti gelangen nach 37 Minuten innerhalb von 35 Sekunden die Tore vom 1:1 zum 3:1. Servette hätte indes schon nach dem ersten Abschnitt deutlicher als 1:0 führen können.

Bern fehlten Ordnung, Tempo und Leidenschaft. Vor dem 0:1 bemerkten die Berner nicht, dass sie aus freien Stücken mit einem Feldspieler zu wenig spielten. Vor dem wegweisenden 1:2 leistete sich Cory Conacher, der fünf Minuten vorher für Bern ausgeglichen hatte, einen Quer- und Fehlpass in der eigenen Zone.

Defekte Lampe beendet Rappi – ZSC

Die Partie zwischen den Rapperswil-Jona Lakers und den ZSC Lions wird nach zwei Dritteln beim Stand von 1:2 abgebrochen. Grund ist eine kaputte Lampe.

Um 22.06 Uhr verkündete Markus Bütler, der CEO der Lakers, den Spielabbruch, der die logische Konsequenz war. Die Sicherheit sei nicht gewährleistet, sagte Bütler. Zuvor war ein Schutzglas einer Lampe kaputtgegangen, was zur Folge hatte, dass viele Glassplitter herunterfielen. Zunächst wurde das Eis ein weiteres Mal komplett gereinigt, worauf die Eismaschine nochmals zurückkehrte. Doch es nützte alles nichts. Die Partie wird in Folge höherer Gewalt wiederholt.

Die Lions waren mit dem 2:1 nach 40 Minuten mehr als gut bedient. Die Rapperswiler erspielten sich ein klares Plus an guten Chancen und hatten Pech, dass sowohl Nathan Vouardoux (13.) als auch Yannick Brüschweiler (29.) am Pfosten scheiterten. Alle drei Tore erzielten Verteidiger. Maxim Noreau brachte die Gäste in der 18. Minute in Führung, der schwedische Neuzugang Emil Djuse glich für die Lakers (25.) aus. Für das 2:1 der Zürcher zeichnete in der 35. Minute Yannick Weber verantwortlich; der NHL-Rückkehrer war im Powerplay mit einem satten Direktschuss erfolgreich.

Meister EVZ schon wieder Leader

Der amtierende Meister EV Zug hat bereits nach einer Woche wieder die Tabellenführung übernommen. Die Zuger gewinnen mit 3:1 gegen Lausanne auch ihr viertes Spiel. Die Partie stand indes bis zuletzt auf Messers Schneide. Lausanne forderte den Meister. Die Waadtländer schossen öfter aufs Tor und erspielten sich mindestens gleich viele gute Torchancen.

Über die entscheidenden Szenen wurde am Ende viel diskutiert. Livio Stadlers Führungstor für den EV Zug wurde zuerst nicht, nach einer Challenge von Coach Dan Tangnes dann aber doch gegeben. In den Schlussminuten strebte Lausanne während 100 Sekunden mit sechs Feldspielern (ohne Torhüter) gegen nur drei Zuger den 2:2-Ausgleich an. Stattdessen kassierten die Lausanner durch einen Befreiungsschlag von Dario Simion nach 57 Minuten das entscheidende 1:3 ins leere Tor.

Überforderter Aufsteiger

Schon im zweiten (Heim-)Spiel nach dem Aufstieg erlebte der HC Ajoie, dass ihm in der National League eine steife Brise entgegenweht. Auf das 1:3 gegen Biel folgte ein 2:7 gegen den HC Lugano, der sich zuvor in den ersten zwei Spielen in der Offensive äusserst schwer getan hatte.

In Pruntrut lief es Lugano im Angriff viel besser. Lugano führte schon nach 15 Minuten 3:0. Die Tessiner trafen sogar mit einem Mann weniger auf dem Eis (4:0 durch Luca Fazzini). Sechs Schweizer Akteure des HC Lugano erzielten ihr erstes Saisontor; Romain Loeffel (der für nächste Saison den Wechsel nach Bern schon bekanntgegeben hat) traf sogar zweimal.

Bei Ajoie debütierte der 19-jährige Verteidiger Even Helfer. Bei Lugano bestritt Daniel Carr nach kurzer Verletzungspause das erste Meisterschaftsspiel. Carr hatte in der Champions Hockey League mit sieben Punkten aus vier Spielen brilliert; in der Ajoie skorte er aber noch nicht.

Biels grandiose Aufholjagd

Das Duell der bisherigen Leader dieser Saison gewann der EHC Biel (Leader nach der 3. Runde) gegen den HC Fribourg-Gottéron (Leader nach den ersten zwei Spieltagen) nach einem 0:3-Rückstand bis zehn Minuten vor Schluss mit 4:3 nach Verlängerung. Wegen des ersten Punktverlusts fiel Biel in der Tabelle aber hinter Zug zurück.

50 Minuten lang sah Freiburg wie der sichere Sieger aus. Biel dominierte zwar, aber Gottéron skorte. Mit 20:12 Torschüssen gestalteten die Seeländer beispielsweise das zweite Drittel klar überlegen. Freiburg zog in dieser Phase aber auf 3:0 davon. Chris DiDomenico (2 Tore) und Killian Mottet (Goaliefehler) erzielten die drei Goals für die Gäste.

Im Finish drehte Biel aber die Partie. Fabio Hofer erzielte das 1:3 und in der Overtime das 4:3. Der Österreicher erzielte in den ersten vier Spielen schon vier Tore. Dazwischen glich der Finne Jere Sallinen mit ebenfalls zwei Toren (55. und 58.) aus. Schon am Samstag in Rapperswil hatte Biel nach einem 2:4-Rückstand noch 6:4 gewonnen.

Ambri mit Blitzstart

Dem HC Ambri-Piotta gelang in Langnau der doppelte Blitzstart. Die Leventiner machten gegen die SCL Tigers dort weiter, wo sie am Samstag beim Heim-Spektakel gegen Gottéron (6:2) aufgehört hatten. Schon nach 18 Minuten führte Ambri mit 3:0; am Ende siegten die Tessiner mit 3:1. Mit drei Siegen aus drei Partien startet Ambri auch ins Championat furios. Die Leventiner grüssen nach einer Woche vom 3. Platz aus.

Ambri agierte viel effizienter als Langnau. Inti Pestoni gelang in der 14. Minute das 2:0 für Ambri - unmittelbar nachdem Jesper Olofsson für die Tigers in Überzahl nur den Pfosten getroffen hatte.

Ambris Goalie Benjamin Conz (27 Paraden) erwies sich als Matchwinner. Bei Langnau klebte Jesper Olofsson nicht nur bei der Szene in der 13. Minute das Pech an den Kufen. Nach vier Toren in den ersten zwei Spielen schoss Olofsson gegen Ambri sieben Mal aufs Tor, ohne zu reüssieren.

Telegramme

Ajoie - Lugano 2:7 (0:3, 1:3, 1:1)

2843 Zuschauer. - SR Tscherrig/Hungerbühler, Kehrli/Wolf.

Tore: 4. Morini (Boedker, Herburger) 0:1. 11. Thürkauf 0:2. 16. Alatalo (Riva) 0:3. 23. Fazzini (Unterzahltor!) 0:4. 34. Walker (Traber, Stoffel) 0:5. 37. Joggi (Hauert) 1:5. 39. Loeffel (Boedker, Herburger) 1:6. 42. Loeffel 1:7. 54. Frossard (Frei, Rouiller) 2:7.

Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Ajoie, 5mal 2 Minuten gegen Lugano. 

Ajoie: Tim Wolf; Gauthier-Leduc, Eigenmann; Rouiller, Hauert; Birbaum, Helfer; Schnegg, Pouilly; Hazen, Devos, Asselin; Huber, Frossard, Joggi; Rohrbach, Romanenghi, Schmutz; Frei, Ness, Bogdanoff.

Lugano: Schlegel; Alatalo, Riva; Loeffel, Müller; Nodari, Bernd Wolf; Chiesa, Walker; Fazzini, Arcobello, Carr; Boedker, Herburger, Morini; Bertaggia, Thürkauf, Josephs; Traber, Tschumi, Stoffel.

Bemerkungen: Lugano ohne Haussener (verletzt).

Zug - Lausanne 3:1 (1:0, 1:1, 1:0)

4683 Zuschauer. - SR Wiegand/Hürlimann, Steenstra/Stalder.

Tore: 8. Stadler (Unterzahltor!) 1:0. 23. Kenins (Jäger, Glauser) 1:1. 27. Suri (Kovar, Simion) 2:1. 58. Simion (Genoni/Unterzahltor!) 3:1 (ins leere Tor).

Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Zug, 2mal 2 Minuten gegen Lausanne. 

Zug: Genoni; Schlumpf, Gross; Cadonau, Djoos; Hansson, Stadler; Wüthrich; Klingberg, Senteler, Allenspach; Simion, Kovar, Suri; Martschini, Müller, Herzog; Hofer, Leuenberger, Bachofner.

Lausanne: Stephan; Glauser, Gernat; Heldner, Frick; Marti, Genazzi; Krueger; Bertschy, Varone, Baumgartner; Riat, Emmerton, Sekac; Jäger, Fuchs, Kenins; Bozon, Maillard, Douay.

Bemerkungen: Zug ohne Kreis, Zehnder (beide verletzt) und Lander (überzähliger Ausländer). Lausanne von 55:26 bis 57:10 und ab 57:49 ohne Torhüter.

SCL Tigers - Ambri-Piotta 1:3 (0:3, 1:0, 0:0)

4248 Zuschauer. - SR Lemelin/Dipietro, Schlegel/Huguet.

Tore: 6. Kostner (Burren) 0:1. 14. Pestoni 0:2. 19. Hietanen (Kozun) 0:3. 27. Pesonen (Diem) 1:3.

Strafen: 2mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 3mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta.

SCL Tigers: Punnenovs; Leeger, Huguenin; Erni, Blaser; Schilt, Grossniklaus; Zryd, Elsener; Petrini, Saarela, Pesonen; Loosli, Grenier, Olofsson; Berger, Schmutz, Sturny; Lapinskis, Diem, Salzgeber.

Ambri-Piotta: Conz; Fora, Isacco Dotti; Hietanen, Burren; Fohrler, Zaccheo Dotti; Hächler; Kozun, Regin, Kneubuehler; Bürgler, Heim, Zwerger; Pestoni, Grassi, McMillan; Trisconi, Kostner, Bianchi; Dal Pian.

Bemerkungen: SCL Tigers ohne Schweri und Weibel (beide verletzt), Ambri-Piotta ohne D'Agostini (verletzt). SCL Tigers von 58:21 bis 58:26 und ab 58:31 ohne Torhüter.

Biel - Fribourg-Gottéron 4:3 (0:1, 0:2, 3:0, 1:0) n.V.

4338 Zuschauer. - SR Stolc/Urban, Duarte/Burgy.

Tore: 6. DiDomenico (Mottet, Desharnais/Powerplaytor) 0:1. 32. DiDomenico (Sprunger) 0:2. 37. Mottet (Diaz/Powerplaytor) 0:3. 50. Hofer (Jakowenko) 1:3. 55. Sallinen (Rajala) 2:3. 58. Sallinen (Rajala, Rathgeb/Powerplaytor) 3:3. 62. Hofer (Jakowenko) 4:3.

Strafen: 5mal 2 plus 5 Minuten (Lööv) plus Spieldauer (Lööv) gegen Biel, 11mal 2 Minuten gegen Fribourg-Gottéron.

Biel: van Pottelberghe; Rathgeb, Lööv; Jakowenko, Grossmann; Stampfli, Forster; Schneeberger; Hischier, Haas, Rajala; Kessler, Sallinen, Hofer; Brunner, Schläpfer, Künzle; Kohler, Froidevaux, Hügli; Karaffa.

Fribourg-Gottéron: Berra; Gunderson, Sutter; Diaz, Furrer; Jecker, Chavaillaz; Dufner; Brodin, Desharnais, Mottet; Sprunger, Bykow, DiDomenico; Marchon, Walser, Jörg; Bougro, Schmid, Herren; Rossi.

Bemerkungen: Biel ohne Cunti, Fey und Tanner (alle verletzt), Fribourg-Gottéron ohne Kamerzin (verletzt).

Genève-Servette - Bern 3:1 (1:0, 2:1, 0:0)

4137 Zuschauer. - SR Stricker/Fluri, Altmann/Progin.

Tore: 12. Moy (Patry) 1:0. 32. Conacher (Powerplaytor) 1:1. 37. (36:51) Jacquemet (Tömmernes) 2:1. 38. (37:26) Antonietti (Smons, Moy) 3:1.

Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Genève-Servette, 5mal 2 Minuten gegen Bern.

Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Völlmin, Smons; Le Coultre, Maurer; Ugazzi; Vouillamoz, Smirnovs, Winnik; Rod, Filppula, Vermin; Moy, Jooris, Patry; Antonietti, Berthon, Cavalleri; Riat.

Bern: Manzato; Andersson, Beat Gerber; Untersander, Mika Henauer; Pinana, Colin Gerber; Thiry; Conacher, Jeffrey, Moser; Bader, Fahrni, Scherwey; Praplan, Kahun, Daugavins; Sciaroni, Neuenschwander, Jeremi Gerber; Berger.

Bemerkungen: Genève-Servette ohne Karrer, Mercier, Miranda, Pouliot, Richard und Tanner (alle verletzt), Bern ohne Dähler (verletzt). Bern von 58:43 bis 59:05 und ab 59:22 ohne Torhüter.