Swiss Ice Hockey hat dem internationalen Verband IIHF mitgeteilt, die Eishockey-WM 2026 durchführen zu wollen. Die Verantwortlichen können es sich aber auch vorstellen, das Turnier früher auszutragen
Ursprünglich hätte die Eishockey-WM in diesem Mai zum elften Mal hierzulande über die Bühne gehen sollen, die Coronavirus-Pandemie verunmöglichte das aber. Da die WM-Turniere bis 2025 vergeben sind, kann sich die Schweiz frühestens für 2026 bewerben, was sie tun wird – das offizielle Bewerbungsverfahren ist noch nicht eröffnet. Die Chancen, dannzumal den Zuschlag zu erhalten, bezeichnete Patrick Bloch, der CEO von Swiss Ice Hockey, als «sicher nicht schlecht, aber es gibt keine Garantie dafür.»
Dass die WM spätestens dann in der Schweiz stattfindet, «wäre für uns enorm wichtig», führte Bloch im Rahmen einer Vorsaison-Medienkonferenz des Verbandes im Haus des Sports in Ittigen weiter aus. Die Vorfreude auf das diesjährige WM-Turnier sei riesig gewesen und dementsprechend gross die Enttäuschung nach der Absage. Zudem ist eine «normale» WM finanziell attraktiv. Swiss Ice Hockey investiert den jeweiligen Gewinn während den Jahren bis zur nächsten Austragung in Nachwuchsprojekte, «dieses Geld fehlt momentan». Letztmals fand 2009 die WM in der Schweiz statt.
Frühere Austragung nicht ausgeschlossen
Ergibt sich die Chance, das Turnier vor 2026 auszutragen, «dann wären wir bereit, das anzuschauen und würden allenfalls einspringen», sagte Bloch. So wackelt aufgrund der Doping-Geschichte die WM 2023 in Russland. Im nächsten Jahr, in dem Riga und Minsk als Austragungsorte vorgesehen sind, könnte es wegen der Unruhen in Weissrussland ebenfalls noch eine Änderung geben, zumal Co-Veranstalter Lettland derzeit die Zusammenarbeit mit den Weissrussen verweigert.
Eine Durchführung 2021 kommt für die Schweiz allerdings nicht in Frage, da gemäss Bloch «die ökonomischen Risiken zu gross sind.» Dies umso mehr, als die Versicherung einen erneuten Ausfall nicht mehr übernehmen würde. Grundsätzlich aber gilt: Je früher die WM in der Schweiz stattfindet, desto mehr kann von den Vorarbeiten für die WM 2020 profitiert werden, wobei es Zeit braucht, alles wieder hochzufahren.
SDA