Euro Hockey Tour Schweizer Debakel in Schweden

ck, sda

10.2.2024 - 18:36

Auf allen Ebenen überfordert: Die Schweizer Abwehr um Goalie Stéphane Charlin gegen starke Schweden.
Auf allen Ebenen überfordert: Die Schweizer Abwehr um Goalie Stéphane Charlin gegen starke Schweden.
Bild: Keystone

Auch im achten Spiel in dieser Saison setzt es für das Schweizer Eishockey-Nationalteam im Rahmen der Euro Hockey Tour eine Niederlage ab. Im Karlstad setzt es gegen Schweden eine 2:5-Niederlage ab.

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Der zweite Auftritt des jungen und unerfahrenen Teams von Coach Patrick Fischer bei der dritten Station der Euro Hockey Tour war in jeder Hinsicht ungenügend. Offensiv waren die Schweizer nicht ganz unerwartet harmlos, doch auch in der Defensive zeigten sich gegen starke Schweden erschreckende Mängel. Immer wieder war man vom Tempo überfordert, verlor die meisten Zweikämpfe und stand meinst zu weit von den Gegenspielern weg.

Schon nach dem ersten Drittel war die Partie mit 3:0 praktisch entschieden, nach dem zweiten Abschnitt drohte gar ein Debakel. Erst im Schlussdrittel, als die Schweden in den Kraftsparmodus schalteten, gelang Sven Senteler und Tino Kessler mit zwei Treffern im Powerplay eine kleine Ehrenmeldung.

Nach zwei Dritteln entschieden

Die Niederlage in Schweden ist nach den vielen Absagen und dem freiwilligen Verzicht auf unter anderen die Spieler von Champions-League-Finalist Genève-Servette keine Überraschung. Gegen den Angstgegner ist die Schweiz seit über sieben Jahren sieglos und verlor nun zum 15. Mal in Serie. Enttäuschend ist aber, wie überfordert die Mannschaft war.

In der 6. Minute profitierte Joakim Nygard nach einem Pass von Ambri-Verteidiger Tim Heed von einem Stellungsfehler Dario Wüthrichs, vor dem 2:0 in der 14. Minute ging der Puck im eigenen Abwehrdrittel verloren. Danach folgten drei Powerplay-Tore der Schweden. Als man nach der ersten Pause energisch eine Wende erzwingen wollte, übertrieb es der Aggressivleader Marc Marchon. Nach nur 25 Sekunden des Mitteldrittels musste der Klotener nach einem Check gegen den Kopf unter die Dusche.

Es hätten nach den ersten zwei Dritteln auch mehr als die fünf Gegentore sein können. Länderspiel-Debütant Stéphane Charlin, der es bei den SCL Tigers gewöhnt ist, oft unter Druck zu sein, hatte eine ausgesprochen undankbare Aufgabe. Der Genfer konnte nicht brillieren, war aber auch bestimmt nicht verantwortlich für die hohe Niederlage.

Immer einen Schritt zu spät

Sie hätten sich viel vorgenommen, aber zu Beginn viel zu viel Respekt gehabt», stellte Sven Senteler, einer der Torschützen beim Fernsehen SRF fest. «Wir waren zu zurückhaltend, das ist überhaupt nicht unser Spiel. Wir waren viel zu weit vom Gegner weg.»

Immerhin könne man auf dem letzten Drittel aufbauen, fand Tino Kessler, der im zweiten Länderspiel 30 Sekunden vor Schluss zum ersten Torerfolg kam. «Morgen wollen wir nochmal angreifen.»

Am Sonntag geht es gegen Tschechien darum, endlich wieder einmal einen Sieg einzufahren. Die Schweizer haben einiges gutzumachen, gerade wenn man den Platz in der Euro Hockey Tour rechtfertigen will. Inklusive der letzten beiden Spiele in Lettland hat man nun zehn Spiele in Folge verloren. Auch die Tschechen haben in Schweden beide Partien verloren. Der Gastgeber mit acht Akteuren aus der Schweizer National League spielt gegen Finnland um den Turniersieg.

Telegramm:

Schweden – Schweiz 5:2 (3:0, 2:0, 0:2)

Karlstad. – 7503 Zuschauer. – SR Ondracek/Brander (CZE/FIN). – Tore: 6. Nygard (Heed) 1:0. 14. Hardegard (Ejdsell) 2:0. 20. (19:45) Lindberg (Ejdsell, Heed/Ausschluss Hofmann) 3:0. 25. Strömwall (Lindberg/Ausschluss Marchon) 4:0. 30. Fröden (Tömmernes/Ausschluss Hofmann) 5:0. 44. Senteler (Moy, Scherwey/Ausschluss Fröden) 5:1. 60. (59:30) Kessler (Schmutz, Kreis/Ausschluss De la Rose) 5:2. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Schweden, 4mal 2 plus 5 (Marchon) Minuten plus Spieldauer (Marchon) gegen die Schweiz.

Schweden: Larsson; Bengtsson, Nemeth; Heed, Tömmernes; Folin, Hardegard; Carlsson; Strömwall, Lindberg, Ejdsell; Sylvegard, Wallmark, Hallander; Fröden, De la Rose, Rasmussen; Sörensen, Johansson, Nygard.

Schweiz: Charlin; Kreis, Glauser; Frick, Fora; Jung, Jecker; Stadler, Wüthrich; Hofmann, Senteler, Biasca; Bader, Rochette, Kessler; Scherwey, Heim, Marc Marchon; Zehnder, Schmid, Julian Schmutz; Moy.

Bemerkungen: Schweiz ohne Simic, Van Pottelberghe (beide überzählig) und Hughes (Ersatzgoalie). Länderspiel-Debüt von Charlin. – Schüsse: Schweden 24 (13-5-6); Schweiz 19 (6-4-9). – Powerplay-Ausbeute: Schweden 3/5, Schweiz 2/3.