23. März 1994 Wayne Gretzkys Tor für die Geschichtsbücher

SDA

23.3.2020 - 04:34

Wayne Gretzky ist der bislang einzige Spieler in der Geschichte der NHL, dessen Rückennummer – die 99 – ligaweit gesperrt ist und damit an keinen NHL-Spieler mehr vergeben wird.
Wayne Gretzky ist der bislang einzige Spieler in der Geschichte der NHL, dessen Rückennummer – die 99 – ligaweit gesperrt ist und damit an keinen NHL-Spieler mehr vergeben wird.
Source: Getty

Vor 26 Jahren, am 23. März 1994, reisst Wayne Gretzky den wichtigsten seiner insgesamt 61 Rekorde in der NHL an sich. Mit dem 802. Tor überflügelt der Kanadier den legendären Gordie Howe.

Jenes Heimspiel im Inglewood Forum verlor Gretzky mit den Los Angeles Kings gegen die Vancouver Canucks 3:6. Aber das Ergebnis interessierte kaum. Nachdem er im Mitteldrittel das 802. Tor der Karriere erzielt hatte, fand Gretzky gerade noch Zeit, die Arme in die Luft zu strecken. Dann verschwand er in der Traube seiner jubelnden Mitspieler.

Gretzky schwärmte später vom perfekten Assist von Marty McSorley, dem jüngeren Bruder von Genf-Servettes Sportdirektor Chris McSorley. Der Passgeber wurde später von vielen als der Mann gerühmt, der Gretzky den wichtigsten Rekord ermöglicht habe. McSorley sagte darüber: «Die Leute sagen immer, ich sei für den Rekord verantwortlich gewesen. Und ich sage dann: 'Nein. Wayne hätte den Rekord so oder so gebrochen, und irgendeiner hätte den Pass gegeben.' So ist es für mich einfach ein Vergnügen, dass ich diese Ehre hatte.»

Grosser Rummel

Fotografen bedrängten Gretzky an dem Abend, und auf dem Eis gab es rund um das denkwürdige Tor eine viertelstündige Zeremonie mit Gretzkys Frau Janet, den Eltern Phyllis und Walter, Klubbesitzer Bruce McNall und NHL-Commissioner Gary Bettman. Gretzky sagte über die Lautsprecher: «Ich habe hier sechs Jahre gespielt, und ich hoffe, dass es weitere sechs Jahre werden.»

Gretzky hätte sich, wie er sagte, gewünscht, dass Jari Kurri an dem Tor beteiligt gewesen wäre. Kurri war beim Tor auf dem Eis, sein Stock war aber nicht im Spiel. Der Finne, der mit Gretzky als dessen Sturmpartner 14 NHL-Saisons bestritten hatte – neun bei den Edmonton Oilers, fünf bei den Los Angeles Kings -, gab zu mehr Gretzky-Toren die Zuspiele als jeder andere.

Der heute 59-jährige Wayne Gretzky spielte nach dem Rekord entgegen seinem Wunsch nur noch zwei Saisons in Los Angeles, bevor er die unvergleichliche Karriere von 1996 bis 1999 an der Ostküste bei den New York Rangers ausklingen liess.

Keine «Konkurrenz» in Sicht

Seinen Beinamen «The Great One» hat Gretzky mehr als verdient. Er ist ohne Zweifel nach amerikanischer Definition auch der G.O.A.T. («Greatest of all time»). Es ist nicht absehbar, wann jemand Gretzkys wichtigste Rekorde brechen könnte. Der 2016 mit 88 Jahren verstorbene Gordie Howe, zu dem Gretzky ein enges Verhältnis pflegte, ist mit seinen 801 Toren auch heute noch die unangefochtene Nummer 2. Alexander Owetschkin, der treffsicherste noch aktive Spieler, steht bei 706 Toren, ist aber 34 Jahre alt.

Nach jenem 23. März 1994 setzte Wayne Gretzky seine Produktion noch eine Weile fort. In den Rekordbüchern ist er mit 2857 Punkten (894 Tore) verewigt. Er gab mehr Assists – 1963 -, als der zweitbeste Skorer der NHL-Geschichte Punkte sammelte. Dieser war Jaromir Jagr mit 1921 Punkten (766 Tore).

Der Tennis-Vergleich

Im Eishockey also ist die Frage nach dem G.O.A.T., anders als im Tennis, für alle absehbaren Zeiten beantwortet. Möchte man über die Sportarten Rekorde miteinander vergleichen, könnte man die Serie von 23 aufeinanderfolgenden Grand-Slam-Turnieren nehmen, an denen Roger Federer in die Halbfinals vorstiess. Dies entspräche vielleicht den 51 Spielen am Stück, in denen Wayne Gretzky in der Saison 1983/84 (ab Saisonbeginn) immer mindestens einen Skorerpunkt ablieferte.

Zur Weltspitze im Sport hat Wayne Gretzky auch sonst eine recht enge Verbindung. Seine 1988 geborene Tochter Paulina, Model und Schauspielerin, unterhält mit dem Amerikaner Dustin Johnson eine vierköpfige Familie. Johnson zählt zu den weltbesten Golfprofis. Er war ab Februar 2017 insgesamt 91 Wochen lang – die Weltnummer 1.

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