Nach einem harzigen Saisonstart sind die ZSC Lions zuletzt besser in Fahrt gekommen. Trainer Aubin warnt vor dem Duell gegen seinen Ex-Verein aber vor Überheblichkeit.
Als Serge Aubin Ende des letzten Jahres bei den ZSC Lions den Vertrag unterzeichnete, war nicht nicht klar, welch schweres Erbe er in diesem September antreten wird. Doch Interimstrainer Hans Kossmann schaffte in seiner halbjährigen Amtszeit das Unmögliche und führte die Lions zum Meistertitel, womit es für Aubin in dieser Saison nur ein Ziel geben kann: die Titelverteidigung.
Nach einem schwierigen Saisonstart scheinen die Zürcher nun besser in die Gänge gekommen zu sein und feierten zuletzt drei Siege in Folge. Die Startschwierigkeiten kamen für Trainer Aubin allerdings nicht überraschend, wie in einem Interview mit der NZZ klar wird. «Es geht sehr eng zu in dieser Liga. In den ersten zwei Spielen waren wir bereit. Das dritte Spiel gegen Langnau war ein Rückschritt und Weckruf, die letzte Woche mit drei Siegen war solid.»
Und genau da will man in der Champions Hockey League am Dienstagabend anhängen. Trotz drei Siegen aus vier Spielen folgen nun die entscheidenden beiden Partien für die Achtelfinal-Qualifikation gegen die Vienna Capitals, die in der Gruppe mit Frölunda und Aalborg aktuell auf dem ersten Rang stehen. Wollen sich die Zürcher für die K.O.-Phase qualifizieren, müssen sie in den beiden Direktduellen zwingend mehr Punkte einfahren als die Österreicher.
Geheimwaffe Aubin
Dabei ist Trainer Serge Aubin eine mögliche Geheimwaffe der Zürcher, da er vor nicht allzu langer Zeit noch an der Bande der Wiener stand. Erst letzte Saison kehrte er der österreichischen Hauptstadt den Rücken. Für Aubin wird es ein spezielles Spiel und er glaubt, den Lions durch seine Vergangenheit in diesem Duell besonders gut helfen zu können. «Es ist schon ein kleiner Vorteil, weil ich die Qualitäten der einzelnen Spieler kenne und weiss, zu was das Team auf dem Eis fähig ist. Und darauf werde ich meine Jungs natürlich vorbereiten.»
Doch schlussendlich werde das Duell sowieso auf dem Eis entschieden und er spiele ja gar nicht. Deshalb will Aubin den Fokus auf die eigene Leistung setzen. «Wir müssen uns auf uns konzentrieren und unseren Job gut machen.» Denn nach zwei Heimniederlagen zum Auftakt stellten die Vienna Capitals zuletzt ihr Potential unter Beweis und konnten in Aalborg (6:1) und auch in Frölunda (4:1) überzeugende Auswärtssiege einfahren.
Letzte Saison konnten die Österreicher, mit Aubin als Trainer an der Bande, in der Zuger Bossard Arena ebenfalls gewinnen. Die Lions sind also gewarnt. «Es wäre ein grosser Fehler, Wien auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie haben in dieser Saison in Österreich noch nie verloren. Alles in allem ist das Niveau in der Schweiz schon höher, aber in Bezug auf ein einzelnes Spiel heisst das nichts.»
Für Aubin ist klar, dass ein Heimsieg Pflicht ist, will man sich die Chance auf ein Weiterkommen weiter offenhalten. «Wir müssen gewinnen, wenn wir weiterkommen wollen, sie auch. Das ist eine ideale Situation, um zu sehen, wie wir uns verhalten, wenn es wirklich wichtig ist.» Das Spiel gegen Wien beginnt heute Dienstag um 19:45 Uhr im Hallenstadion. Zur gleichen Zeit empfängt der HC Lugano den finnischen Verein JYP Jyväskylä in der Resega. Beide Partien können Sie ab 19:25 Uhr auf Teleclub live mitverfolgen.
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