Die ZSC Lions kommen in ihrem bereits vierten Heimsieg zum dritten Sieg. Die Gewinner der letzten Qualifikation führen damit erstmals in dieser Saison die Tabelle an.
Ludovic Waeber (37 Paraden) spielte beim 3:0-Erfolg der ZSC Lions über Bern im Goalie-Duell mit dem Finnen Tomi Karhunen (19 Paraden) eine Schlüsselrolle. Er gewann auch sein viertes Spiel diese Saison, derweil Lukas Flüeler, der eigentlich bei den ZSC Lions als Nummer 1 vorgesehen gewesen wäre, seine ersten zwei Partien verlor.
Die 37 Paraden verzerren indessen das Bild. Der SC Bern schoss zwar viel aufs Tor, aber sehr oftmals auch aus nicht sehr erfolgversprechenden Positionen. Die ZSC Lions erspielten sich trotz 22:37 Torschüssen von Anfang an die viel besseren Chancen. Raphael Prassl brachte den ZSC in Retro-Shirts (90 Jahre ZSC) schon nach 138 Sekunden in Führung; Patrick Geering und Denis Hollenstein stellten im Schlussabschnitt den Sieg sicher. Der SC Bern findet sich mit drei Niederlagen aus vier Spielen bereits wieder im Tabellenkeller (10. Platz) wieder.
Langnaus starker Finish
Die SCL Tigers kamen dank eines imposanten Finishs mit 3:2 nach Verlängerung gegen Ambri-Piotta zum ersten Saisonsieg. Nur der HC Davos hat diese Saison noch kein Spiel gewonnen.
Die Langnauer lagen bis 64 Sekunden vor Schluss 1:2 zurück, nachdem Michael Fora und Julius Nättinen (in seinem ersten Spiel in der Schweiz) die Leventiner im zweiten Abschnitt mit einer Doublette binnen 91 Sekunden in Führung geschossen hatten. Robbie Earl bei 6-gegen-4-Feldspieler glich im Finish aus. In der Verlängerung spielte Ambri zuerst fast zwei Minuten lang Powerplay, ehe der neuverpflichtete NHL-Verteidiger Erik Brännström (Ottawa) elf Sekunden vor Ablauf der Verlängerung das Siegtor erzielte.
Den SCL Tigers gelang eine imposante Reaktion auf die 1:8-Klatsche am Donnerstagabend in Genf. Goalie Gianluca Zaetta (25 Paraden) kam zu seinem ersten Sieg in der National League.
Wieder einmal Roman Cervenka
Dank Melvin Nyffeler (40 Paraden) und Roman Cervenka (3. Saisontor) gewannen die Rapperswil-Jona Lakers die intensive, tolle Partie gegen Genf-Servette nach Rückstand bis zur 43. Minute mit 2:1 nach Verlängerung.
Goalie Nyffeler gewann das Torhüterduell gegen Gauthier Descloux (30 Paraden). Er klaute für die Lakers zwei Punkte. Von «gestohlenen» Punkten ist im Eishockey die Rede, wenn dem siegreichen Torhüter mindestens 10 Paraden mehr gelingen als dem Gegenüber.
Igor Jelovac glich für die Lakers in der 43. Minute das 0:1 von Denis Smirnovs aus. Roman Cervenka entschied die Partie bereits nach 37 Sekunden der Verlängerung. Für den Tschechen war es bereits das fünfte Goal in einer Verlängerung in der Schweiz.
Der Genève-Servette Hockey Club kann nun in die freiwillige Selbstisolation: Die Genfer bestreiten erst am 27. Oktober daheim gegen Bern das nächste Spiel.
Telegramme:
ZSC Lions – Bern 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)
7582 Zuschauer. – SR Salonen/Müller, Kehrli/Duarte. – Tore: 3. Prassl (Simic, Marti) 1:0. 45. Geering (Krüger, Hollenstein) 2:0. 60. (59:46) Hollenstein (Roe, Pedretti) 3:0 (ins leere Tor). – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 4mal 2 plus 10 Minuten (Heim) gegen Bern. – PostFinance-Topskorer: Andrighetto; Praplan.
ZSC Lions: Waeber; Noreau, Marti; Phil Baltisberger, Geering; Trutmann, Berni; Morant; Chris Baltisberger, Roe, Andrighetto; Pedretti, Krüger, Hollenstein; Pettersson, Schäppi, Wick; Simic, Prassl, Sigrist; Diem.
Bern: Karhunen; Untersander, Zryd; Thiry, Blum; Andersson, Beat Gerber; Burren, Colin Gerber; Ruefenacht, Jeffrey, Pestoni; Praplan, Brithen, Moser; Bader, Haas, Scherwey; Sciaroni, Neuenschwander, Heim.
Bemerkungen: ZSC Lions ohne Blindenbacher, Bodenmann und Capaul (alle verletzt). Bern von 57:45 bis 59:46 ohne Torhüter.
SCL Tigers – Ambri-Piotta 3:2 (0:0, 1:2, 1:0, 1:0) n.V.
2005 Zuschauer. – SR Urban/Hendry, Wolf/Betschart. – Tore: 23. Andersons (Schilt, Kuonen) 1:0. 36. Fora (Powerplaytor) 1:1. 38. Nättinen (Dal Pian) 1:2. 59. Earl (Powerplaytor) 2:2 (ohne Torhüter). 65. (64:49) Brännström (Earl/Powerplaytor) 3:2. – Strafen: 6mal 2 Minuten gegen SCL Tigers, 5mal 2 Minuten gegen Ambri-Piotta. – PostFinance-Topskorer: Maxwell; D'Agostini.
SCL Tigers: Zaetta; Glauser, Brännström; Blaser, Leeger; Huguenin, Grossniklaus; Schilt, Erni; Berger, Diem, Dostoinov; Sturny, Flavio Schmutz, Julian Schmutz; Earl, Maxwell, Weibel; Andersons, Melnalksnis, Kuonen.
Ambri-Piotta: Conz; Fora, Ngoy; Hächler, Fischer; Fohrler, Pezzullo; Zaccheo Dotti; Kneubuehler, Flynn, Horansky; D'Agostini, Müller, Zwerger; Grassi, Dal Pian, Nättinen; Trisconi, Kostner, Bianchi; Rohrbach.
Bemerkungen: SCL Tigers ohne Lardi, Neukom, Punnenovs und Salzgeber (alle verletzt), Ambri-Piotta ohne Isacco Dotti, Goi, Incir und Novotny (alle verletzt). SCL Tigers von 58:03 bis 58:56 ohne Torhüter.
Rapperswil-Jona Lakers – Genève-Servette 2:1 (0:0, 0:1, 1:0, 1:0) n.V.
2537 Zuschauer. – SR Borga/Nikolic, Dreyfus/Ambrosetti. – Tore: 25. Smirnovs (Fehr, Omark/Powerplaytor) 0:1. 43. Jelovac (Profico, Dünner) 1:1. 61. (60:37) Cervenka (Egli) 2:1. – Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona Lakers, 3mal 2 Minuten gegen Genève-Servette. – PostFinance-Topskorer: Cervenka; Omark.
Rapperswil-Jona Lakers: Nyffeler; Vukovic, Dufner; Jelovac, Profico; Egli, Sataric; Randegger, Maier; Lehmann, Rowe, Eggenberger; Lhotak, Dünner, Wick; Clark, Sobotka, Cervenka; Schweri, Ness, Wetter.
Genève-Servette: Descloux; Jacquemet, Tömmernes; Karrer, Maurer; Mercier, Le Coultre; Kast, Smons; Smirnovs, Fehr, Winnik; Moy, Richard, Rod; Damien Riat, Vermin, Omark; Patry, Berthon, Vouillamoz.
Bemerkungen: Rapperswil-Jona Lakers ohne Loosli, Moses und Payr (alle verletzt), Genève-Servette ohne Miranda, Arnaud Riat und Völlmin (alle verletzt).
Rangliste:
1. ZSC Lions 6/12. 2. Lausanne 6/12. 3. Fribourg-Gottéron 4/9. 4. Zug 4/9. 5. Genève-Servette 5/9. 6. Lugano 4/6. 7. Rapperswil-Jona Lakers 5/6. 8. Biel 3/5. 9. Ambri-Piotta 5/4. 10. Bern 4/3. 11. SCL Tigers 4/3. 12. Davos 2/0.
SDA