Ein Torspektakel im ersten Saisonduell zwischen den beiden diesjährigen Playoff-Finalisten mündet in einem Sieg für die ZSC Lions. Die Zürcher setzen sich bei Titelverteidiger Zug 6:4 durch.
Die Torausbeute war mitunter ein Grund, weshalb dem ZSC im Frühjahr nach einer 3:0-Führung nach Siegen im Playoff-Final gegen Zug der zehnte Meistertitel entglitt. In den letzten vier Partien jener Best-of-7-Serie gelangen den Lions nur drei Treffer.
Zugs gütige Mithilfe
Im ersten Aufeinandertreffen nach der am 1. Mai mit 1:3 verlorenen Finalissima wurde den Zürchern das Toreschiessen vergleichsweise leicht gemacht; im ersten Drittel auch dank gütiger Mithilfe des Gegners. Gleich drei Mal wurde EVZ-Goalie Leonardo Genoni zwischen der 4. und 16. Minute bezwungen, stets wurde der Puck von einem Zuger Spieler abgelenkt. Besonders kurios war das 2:0 des ZSC, als Brian O'Neill ein Abschluss von Denis Hollenstein von hinter der Torlinie mit der Schulter ins eigene Tor beförderte.
Die beidem Topteams lieferten sich ohne grosse taktische Fesseln einen munteren Schlagabtausch mit vielen Toren auf beiden Seiten. 2:0, 3:1, 4:2, 4:4 und 6:4 lautete die Torfolge aus Sicht der siegreichen Gäste. Die Vorentscheidung fiel zu Beginn des letzten Drittels, als der ZSC 34 Sekunden nach Wiederbeginn mit einem Powerplaytor des Finne Juho Lammikko auf 6:4 erhöhte. Unmittelbar zuvor hatte Zugs Dario Simion den vermeintlichen Ausgleich erzielt. Doch das 5:5 wurde nach einer erfolgreichen Coach's Challenge des ZSC wegen Offsides aberkannt.
Prestige-Sieg für die Zürcher Moral
Für den ZSC war der Prestige-Sieg nach dem Ausscheiden in der Champions Hockey League unter der Woche vor allem in psychologischer Sicht wichtig. In der Tabelle liegen die Lions nach Verlustpunkten auf Platz 2. Der EVZ, mit drei Spielen mehr und ebenso vielen Punkten weniger als der ZSC im 6. Rang klassiert, verpasste es hingegen, die Woche mit einem dritten Sieg perfekt abzuschliessen. Am Mittwoch hatten die Zentralschweizer als einziger Schweizer Klub den Einzug in die Viertelfinals der Champions Hockey League geschafft, am Samstag siegten sie auswärts gegen die Rapperswil-Jona Lakers 2:1.
Tabelle und Telegramm:
National League. Rangliste: 1. Genève-Servette 24/55 (93:54). 2. Biel 23/47 (83:60). 3. ZSC Lions 20/40 (71:44). 4. Fribourg-Gottéron 21/39 (60:48). 5. Rapperswil-Jona Lakers 23/38 (74:59). 6. Zug 23/37 (70:73). 7. Davos 24/37 (72:72). 8. Bern 24/35 (66:70). 9. Kloten 24/31 (56:86). 10. Lugano 23/29 (66:69). 11. Ambri-Piotta 25/29 (70:78). 12. SCL Tigers 24/28 (58:76). 13. Lausanne 25/28 (66:82). 14. Ajoie 25/19 (62:96).
Zug – ZSC Lions 4:6 (1:3, 3:2, 0:1)
6850 Zuschauer. – SR Wiegand/Eriksson, Stalder/Meusy. – Tore: 4. Riedi (Wallmark) 0:1. 8. Denis Hollenstein (Bodenmann, Lammikko) 0:2. 12. Hofmann (Simion, Herzog/Powerplaytor) 1:2. 16. Andrighetto (Sigrist) 1:3. 22. O'Neill (Martschini) 2:3. 26. (25:09) Wallmark (Riedi, Texier) 2:4. 26. (25:21) Senteler 3:4. 31. Cehlarik (Martschini/Powerplaytor) 4:4. 38. Bodenmann (Trutmann, Denis Hollenstein) 4:5. 41. (40:34) Lammikko (Powerplaytor) 4:6. – Strafen: je 4mal 2 Minuten. – PostFinance-Topskorer: Kovar; Kukan.
Zug: Genoni; Stadler, Djoos; Schlumpf, Kreis; Geisser, Nussbaumer; Vogel; Martschini, O'Neill, Cehlarik; Simion, Kovar, Hofmann; Zehnder, Senteler, Herzog; Allenspach, Leuenberger, Abdelkader; Suri.
ZSC Lions: Hrubec; Weber, Lehtonen; Kukan, Geering; Phil Baltisberger, Marti; Trutmann; Riedi, Wallmark, Texier; Bodenmann, Lammikko, Denis Hollenstein; Azevedo, Andrighetto, Sigrist; Chris Baltisberger, Diem, Bachofner; Sopa.
Bemerkungen: Zug ohne Fatton, Gross, Hansson, Luca Hollenstein und Klingberg (alle verletzt), ZSC Lions ohne Schäppi (verletzt), Waeber (krank) und Roe (überzähliger Ausländer). Zug von 56:56 bis 57:40 ohne Torhüter.