Nur Stunden vor dem Saisonstart präsentieren die ZSC Lions mit Denis Malgin die nächste Verstärkung mit NHL-Erfahrung – und werden damit für ihr genommenes Risiko belohnt.
Eigengewächs Denis Malgin ist zurück bei den Lions! Nach vier Jahren bei den Florida Panthers, einem kurzen Abstecher zu Toronto und der Leihe nach Lausanne in der abgelaufenen Saison unterschreibt der Center einen Vierjahresvertrag. Doch lange steht die definitive Rückkehr auf wackligen Beinen, weil Malgin auf ein passendes Angebot in der NHL hofft.
Erst um Mitternacht am vergangenen Sonntag, der abgemachten Deadline, kann ZSC-Sportchef Sven Leuenberger aufatmen. «Am Schluss hatten wir Glück, dass Denis in der NHL nichts gefunden hat. Oder nicht das, was er wollte. Da war für uns klar, dass wir versuchen, ihn an Land zu ziehen.» Malgin sei ein enorm dynamischer Spieler mit einer bemerkenswerten Übersicht. Zudem sei er trotz überschaubarer Körpergrösse auch im physischen Bereich stark. «Er wird unsere Mannschaft im spielerischen Bereich sicherlich weiterbringen», freut sich Leuenberger über den Neuzugang in letzter Sekunde.
Auch Malgin zeigt sich zufrieden. «Ich freue mich sehr. Ich bin hier aufgewachsen, habe alle Jugendstufen durchgemacht», sagt der 24-Jährige im Interview mit blue Sport. Allerdings strebt Malgin nach wie vor einen neuen NHL-Vertrag an, leicht ist ihm die Rückkehr, die nicht endgültig sein soll, nicht gefallen. «Nach langem Überlegen habe ich mich dazu entschieden. Ich glaube, das ist der beste Schritt in meiner Karriere, damit ich mich weiterentwickeln kann.»
Weber: «Wenn nicht die NHL, dann die Schweiz»
Anders sieht das bei Yannick Weber aus. Der Verteidiger, der ganze 499 NHL-Spiele mit Montreal, Vancouver und Nashville auf dem Buckel hat, findet für die anbrechende Saison ebenfalls keinen neuen Arbeitgeber in Nordamerika. Einen weiteren Anlauf wird der 32-Jährige wohl nicht mehr unternehmen. «Ich bin an einem Zeitpunkt meiner Karriere, wo es auch andere Sachen gibt, die wichtig sind. Für mich war immer klar: Wenn es nicht in der NHL ist, dann in der Schweiz. Damit ich wieder einmal nahe von Freunden und Familie bin und die Schweiz geniessen kann, was ich etwas vermisst habe.»
Als NHL-Rückkehrer sind die Erwartungen an Weber enorm hoch. Das bringt ihn allerdings nicht aus der Ruhe. «Ich bin der, der mich am meisten unter Druck setzt. Ich weiss, wie gut ich sein und der Mannschaft helfen kann», sagt Weber und fügt mit einer grossen Portion Selbstvertrauen hinzu: «Ich weiss, dass wenn ich meine Leistung bringe, werden wir Erfolg haben. Das ist ein Druck, den ich mag.»