Reto Berra hat gegen Österreich wenig zu tun und wird deshalb zum unauffälligen Helden. Er schafft mit dem zweiten Shutout etwas, was vor ihm nur Jonas Hiller ebenfalls gelungen ist.
Die Schweizer siegen an der WM weiter. Und am meisten überzeugt die Defensive. Nur ein Gegentor in drei Spielen, nachdem es schon in den letzten beiden Testspielen bloss einen Gegentreffer abgesetzt hatte.
Zum zweiten Mal an dieser WM nach dem 9:0 gegen Italien liess Goalie Reto Berra kein Gegentor zu. Das hatte als einziger auf der höchsten Stufe (A-WM, Olympia) in aufeinanderfolgenden Einsätzen bislang vor fünf Jahren an den Winterspielen in Sotschi Jonas Hiller gegen Tschechien (1:0) und Lettland (1:0) geschafft. Reto Berra: «Natürlich ist das besonders. Natürlich ist es für einen Goalie toll, zu Null spielen zu können. Aber primär ist das der Verdienst der Mannschaft, die herausragend verteidigt. Und ich als Goalie kann mich voll darauf konzentrieren, den ersten Schuss abzuwehren. Denn dann sind die Verteidiger da und räumen ab, wenn es überhaupt etwas abzuräumen gibt.»
Bis sieben Minuten vor Schluss stand die Partie gegen die Österreicher trotz grossem Chancenplus nur 1:0. «Aber nein, nervös sind wir nicht geworden», meinte der Berner Simon Moser. «Wir spielten weiter wie schon in den Spielen zuvor. Die Tore, die am Ende noch fielen, waren längst überfällig gewesen.»
Im Schlussabschnitt war die Partie wegen eines zerbrochenen Plexiglases während 17 Minuten (!) unterbrochen. Das tat primär dem Schweizer Powerplay gut, denn im Finish fielen in Überzahl noch die Tore zum 3:0 und 4:0. Zuvor überzeugte das Powerplay noch nicht (sechs Chancen und kein Tor). Ein Grund für Beunruhigung? «Nein», meint Andres Ambühl, einer der zehn Powerplay-Spieler. «Wir hätten schon vorher in Überzahl Goals erzielen können. Am Schluss fielen die Pucks dann doch noch rein. Ich denke nicht, dass wir uns über das Spiel in Überzahl Sorgen machen müssen.»