Am Donnerstag spielen weitere drei Schweizer Teams um den Einzug in die Ligaphasen. St. Gallen und Lugano bestreiten ihren letzten Qualifikationsmatch in der Türkei, Servette benötigt einen Exploit.
Die türkische Woche der Schweizer Klubs hat am Dienstagabend mit dem Sieg der Young Boys bei Galatasaray Istanbul ideal begonnen. Die historisch magere Ausbeute der Super-League-Vereine in der Türkei muss St. Gallen und Lugano nicht mehr kümmern. Sie können sich an YB orientieren und aus dessen Exploit einige Zuversicht gewinnen, bevor es für St. Gallen bei Trabzonspor und für Lugano bei Besiktas Istanbul darum geht, die Remis aus den Heimspielen zu veredeln.
St. Gallen und Lugano reisen zwar nicht wie die Berner mit einem Heimsieg in die Türkei. Aber das 0:0 der Ostschweizer und das 3:3 der Tessiner lassen die Tür offen für einen Einzug in die angestrebte Ligaphase. Während die mindestens für die Conference League qualifizierten Luganesi in Istanbul um attraktivere Gegner und grössere Einnahmen spielen, geht es für die St. Galler in der Conference League um alles.
«Es ist alles offen»
Zum bisher einzigen Mal stiess der FC St. Gallen vor elf Jahren im Europacup in die Gruppenphase vor, die nun mit neuem Format Ligaphase heisst. Die Umstände waren damals durchaus ähnlich. Mit einem 1:1 als Vorlage aus dem Heimspiel sicherte sich die damals von Jeff Saibene trainierte Mannschaft beim höher eingeschätzten Spartak Moskau mit 4:2 das Weiterkommen. Dass die St. Galler im Rückspiel nach 52 Sekunden in Rückstand geraten waren, machte den Exploit noch etwas denkwürdiger.
«Es ist alles offen», verkündete Trainer Enrico Maassen vor der Reise nach Trabzon ans Schwarze Meer. « Seine Zuversicht gründet zum einen auf den generell guten Resultaten seiner Mannschaft und im Speziellen auf die zweite Halbzeit letzte Woche gegen Trabzonspor: «Da haben wir die Bälle schneller gewonnen und länger gehalten.» Man müsse mutig auftreten und daran glauben, hält der Deutsche fest.
Zuversicht auch bei Lugano
Lugano hielt sich am letzten Donnerstag im Heimspiel in Thun auch dank viel Moral im Rennen. Unmittelbar nach dem Doppelschlag der Türken zum 3:1 schlug das Team von Mattia Croci-Torti seinerseits mit zwei Treffern zurück. Der Exploit gegen den hoch dotierten 16-fachen türkischen Meister bleibt somit möglich. Besiktas ist nicht nur wegen des Widerstands im Hinspiel gewarnt: Letzte Saison gewann Lugano in der Gruppenphase der Conference League auswärts gegen Besiktas 3:2. Diesmal würde ein Sieg in Istanbul zum dritten Mal in die Vorrunde der Europa League führen.
Mission Impossible für Servette
Servette hat die schlechtesten Voraussetzungen. Ein Vorstoss der Genfer in die Ligaphase der Conference League würde europaweit für Schlagzeilen sorgen, derart klar sind die Rollen im Duell gegen Chelsea verteilt. Der Schweizer Cupsieger muss im Stade de Genève ein 0:2-Handicap wettmachen – eine letzte Woche in London ärgerlich eingehandelte Hypothek. Das Team von Thomas Häberli hätte mindestens einen Treffer verdient gehabt. So aber scheint die Hürde gegen das Starensemble aus der Premier League im am Donnerstagabend ausverkauften Heimstadion zu hoch.