An der Pressekonferenz vor dem Nations-League-Kracher gegen Frankreich umschifft Nati-Trainerin Pia Sundhage Fragen rund ums Personal elegant. Und so bleibt auch offen, wer am Freitagabend zwischen den Pfosten steht.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Am Freitag spielt die Schweiz in der Nations League auswärts gegen Frankreich. Wer im Tor stehen wird, will Pia Sundhage am Tag vor dem Spiel noch nicht verraten.
- Die Nati-Trainerin spricht auch über Ramona Bachmann, die in Sachen Fitness noch etwas Nachholbedarf habe.
- Sundhage verrät, dass Ana-Maria Crnogorcevic zur Option in der Dreierkette werden könnte. Eine Position, auf der die Allrounderin erst einmal eingesetzt wurde.
In den letzten beiden Länderspielen macht Elvira Herzog, die Ende letzten Jahres als Nummer 1 ausgerufen wird, keine gute Falle. Und hinter ihr scharrt Livia Peng, die vom Fussball-Magazin «kicker» zur besten Bundesliga-Torhüterin der Saison gekürt wurde, mit den Hufen.
Ihren letzten Auftritt in der Nati hatte Peng am 16. Juli 2024, beim 3:0-Sieg gegen Aserbaidschan. Seither musste sie acht Mal zusehen, wie ihr Elvira Herzog das Tor hütet. Teils machte die Stammtorhüterin von RB Leipzig einen richtig guten Job, bei ihren letzten Einsätzen greift sie allerdings ordentlich daneben. Und so stellt sich die Frage: Wird das Rennen um die Nummer 1 noch einmal neu lanciert oder bleibt alles beim alten?
Sundhage lässt die Katze vor dem Frankreich-Spiel nicht aus dem Sack: «Wir haben dem Team die Startaufstellung noch nicht durchgegeben. Natürlich war es eine Diskussion, was das Beste ist fürs Team.» Ob Peng eine Chance erhält, bleibt also offen. Klar scheint aber auch, dass Herzogs Status als Nummer 1 nicht in Stein gemeisselt ist. Sundhage sagt: «Am Freitag werdet ihr die Startaufstellung sehen.»
Wie fit ist Ramona Bachmann?
Eine andere interessante Personalie ist Ramona Bachmann. Wie steht es um deren Formzustand, wie zufrieden ist Sundhage mit ihren Trainingsleistungen? «Ich bin mit ihrem Lächeln zufrieden. Sie ist eine glückliche Mutter, das ist wichtig.» Was die Fitness angehe, da habe sie im Hinblick auf die EM noch etwas aufzuholen: «Aber sie hat noch ein bisschen Zeit.» Hört sich nicht so an, als wäre Bachmann gegen Frankreich und Norwegen eine Option für die Startelf.
Neue Rolle für Ana-Maria Crnogorcevic?
An der Pressekonferenz wird Sundhage auch auf die dünne Personallage in der Dreierkette angesprochen. Und da könnte Rekordnationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic zum Thema werden. Darüber hätten sie diskutiert, gibt die Trainerin zu, denn sie sei stark in den Luftduellen und bringe so viel Erfahrung mit. Crnogorcevic, die neben der Trainerin sitzt, wird gefragt, ob sie sich denn mit dieser Rolle überhaupt anfreunden könnte.
«Goalie fehlt mir noch, das ist die einzige Position, die ich noch nicht gespielt habe», sagt sie und lacht. Sie habe ja schon überall gespielt, in der Innenverteidigung allerdings erst einmal. «Es ist sicher interessant. Aber ob wir es machen oder nicht, das sehen wir dann.» Sie sei es sich ja aus den letzten Jahren gewohnt, verschiedene Positionen zu spielen und einzuspringen, wenn es irgendwo brennt. «Wenn es das ist, was das Team braucht, dann versuche ich natürlich mein Bestes zu geben.»

Sundhages Kampfansage
Das Ziel der Schweizerinnen ist klar, sie wollen den Abstieg verhindern. Und um das zu erreichen, muss die Schweiz zumindest in einem der beiden anstehenden Spiele punkten. Gegen den bereits nach vier Spielen feststehenden Gruppensieger Frankreich dürfte dies schwieriger zu bewerkstelligen sein als im Heimspiel gegen Norwegen.
Taktieren will Sundhage deswegen aber nicht, denn das seien Gedanken, die nur die allerbesten Teams haben könnten. «Jede einzelne Performance ist wichtig für die Spielerinnen und für das Team. Morgen seht ihr das Team, von dem wir denken, dass es das stärkste ist. Wir gehen hoffnungsvoll in dieses Spiel und versuchen, zumindest einen Punkt zu holen. Es wäre fantastisch, wenn es drei Punkte werden.»