Sundhage-Nachfolger bereits gefunden Knäbel: «Dass das so schnell geht, konnten wir auch nicht erwarten»

Andreas Lunghi

4.11.2025

Knäbel: «Dass das so schnell geht, haben wir auch nicht erwartet»

Knäbel: «Dass das so schnell geht, haben wir auch nicht erwartet»

04.11.2025

Am Montag wird verkündet, dass der Vertrag mit Frauen-Nati-Trainerin Pia Sundhage aufgelöst wird. Am Dienstag wird schon der Nachfolger Rafel Navarro vorgestellt. SFV-Präsident Peter Knäbel erklärt blue Sport, wie es so schnell gehen konnte.

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Jüri Christen, Andreas Lunghi, Luca Betschart

Knapp vier Monate nach dem Viertelfinal-Out gegen Spanien ist der Entscheid um die Zukunft von Pia Sundhage gefallen: Die Schwedin muss ihr Amt abgeben. Der Nachfolger steht schon einen Tag nach der Freistellung der 65-Jährigen bereit: Rafel Navarro.

Wer ist der Spanier, der zuletzt bei Barcelona als Assistenztrainer tätig war, und wie konnte so schnell eine neue Lösung gefunden werden? «Es ist nicht einfach, einen Trainer zu fragen, der noch ‹On The Job› ist. Auch nicht, dass ein Verein wie der FC Barcelona ihn gehen lässt», sagt SFV-Präsident Peter Knäbel. Dass es so schnell zu einer Entscheidung und eine Zusage kam, habe auch ihn überrascht.

«100 Prozent das richtige Profil»

Die Verhandlungen hätten sich nach dem Freundschaftsspiel in Schottland konkretisiert und seien heute finalisiert worden. «Wir sind alle glücklich», sagt Knäbel.

Navarro habe zu «100 Prozent das richtige Profil» für den Vier-Jahres-Plan, den sich der Verband gesetzt hat. «Er bringt die Erfahrung in der Arbeit mit Weltklasse-Spielerinnen und deren Entwicklung – die er massgeblich mitgeprägt hat – mit. Er war die Konstante in den letzten Jahren, der Cheftrainer hat immer wieder gewechselt.»

Der Spanier bringe ausserdem viel Fussball-Kompetenz und Leidenschaft mit, wie man sie von ganz grossen Trainern kenne, so Knäbel. «Er spricht am liebsten über das Spiel», sagt der SFV-Präsident mit einem Schmunzeln.

Navarro: «Der Entscheid ist mir sehr einfach gefallen»

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04.11.2025

Der Trainer selbst freut sich auf seine neue Aufgabe: «Ich habe das Angebot angenommen, weil ich Head Coach sein will», sagt er zu blue Sport. Er habe bei Barcelona viele Erfolge feiern und mit den besten Spielerinnen der Welt arbeiten können, da habe er natürlich auch viele Angebote erhalten.

Er habe sich schlussendlich für die Schweiz entschieden, weil es eine gute Mischung zwischen erfahrenen und jungen, talentierten Spielerinnen gibt. «Das könnte ein Schlüssel für die Zukunft sein», so Navarro. 

Der Dank an Sundhage

Zur scheidenden Trainerin Pia Sundhage sagt Direktorin des Frauenfussballs Marion Daube: «Ich möchte schon sagen, und es ist mir wichtig zu sagen, wie dankbar ich persönlich gegenüber einer Person und Trainerin wie Pia Sundhage bin. Das EM-Turnier war grossartig.»

Dennoch habe man sich nach reiflichen Überlegungen für einen Wechsel entschieden. «Es wird ab 2026 auch eine gesamthaft neue Strategie geben, die der Zentralverstand jetzt gerade gestartet hat mit einem Kickoff. Und ich glaube, das Ganze ist eben ein Prozess und den haben wir angekündigt, den haben wir auch mit Pia besprochen und diese Zeit hat man sich jetzt nehmen müssen», so Daube.

Was bleibt von der Zeit mit Sundhage? «Ich habe die EM in Erinnerung. Da ist das Team über sich hinausgewachsen, hat eine tolle Leistung gezeigt und wir haben ganz viele Menschen begeistert und da war auch Pia als Persönlichkeit sehr wichtig», sagt Daube. Insgesamt sei die Zeit unter der Schwedin aber mit Höhen und Tiefen verlaufen. «Wir sind abgestiegen in die Nations League B, wir haben im Jahr 2025 von zehn Spielen ein Spiel gewonnen. Das ist jetzt nicht nur positiv und rosig», erklärt die Nati-Direktorin.

Daube: «Die Heim-EM war grossartig – das darf macht nicht ausser Acht lassen»

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04.11.2025