Die Schweizer Springreiter gewinnen den Nationenpreis beim CSIO St. Gallen. Im Stechen gegen Brasilien setzt sich Martin Fuchs im Sattel von Leone Jei gegen Yuri Mansur mit Miss Blue durch.
Fuchs, Steve Guerdat auf Venard, Edouard Schmitz im Sattel von Gamin und Bryan Balsiger mit Dubai schafften wie im Vorjahr, als es nach 22 Jahren endlich wieder geklappt hatte, den Sieg. Somit ist das Dutzend an Triumphen beim Heim-CSIO voll. Für Brasilien wäre es nach 56 Jahren der zweite Sieg in der Schweiz gewesen.
Fuchs musste im Stechen mit einem rassigen Blankoritt vorlegen. Mansur war danach leicht schneller unterwegs. Er vergab den Sieg für das Überraschungsteam erst mit einem Abwurf am letzten Hindernis. «Ich ritt auf Angriff, nahm aber bewusst vor dem letzten schwierigen Sprung etwas Tempo raus. Das hat sich letztlich ausbezahlt», erklärte der aktuell beste Schweizer Springreiter seine Taktik.
Starke Nerven hatte auch der Schlussreiter Steve Guerdat bewiesen. Der Jurassier setzte mit einem zweiten Nullfehlerritt Brasiliens Pedro Veniss im Sattel von Nimrod mächtig unter Druck. Dieser hielt der Belastung stand und brachte sein Team ins Stechen um den Sieg – beide Nationen standen mit bloss vier Strafpunkten nach zwei Umgängen da.
Doppel-Nuller als Ersatzreiter
Ausgerechnet der Ersatzreiter Bryan Balsiger trumpfte ebenfalls gross auf. Der 25-jährige Olympiateilnehmer zeigte zwei Blankoritte – dies gelang mit Guerdat und dem Brasilianer Rodrigo Pessoa nur zwei weiteren Reitern. Als nominelle Nummer 5 war der Neuenburger für Pius Schwizer, dessen Pferd Vancouver nicht fit ist, zum Zug gekommen.
Der Startreiter Schmitz löste die Aufgabe ordentlich, aber nicht perfekt. Zweimal kam der 23-jährige Genfer im Sattel von Gamin mit vier Strafpunkten ins Ziel und lieferte den Kollegen nicht die erhoffte Vorlage.
Paradepferd für den Nationenpreis
Fuchs sattelte mit Leone Jei sein Paradepferd. Nach einem Fehler in der ersten Runde brachte er mit einem Nullfehlerritt die Schweiz endgültig wieder auf Siegkurs. Diese Leistung gab auch den Ausschlag, dass er im Falle eines Stechens ein drittes Mal reiten würde.
Am Sonntag hat Fuchs auch im Grand Prix den Sieg aus dem Vorjahr zu verteidigen. Er wird für diese Prüfung Commissar Pezi satteln.
Nach dem ersten Umgang hatte die Equipe von Michel Sorg mit vier Strafpunkten zusammen mit Grossbritannien in Lauerstellung auf die bis dahin fehlerfreien Brasilianer gelegen. In der Endabrechnung holte sich Deutschland Platz 3 mit acht Strafpunkten.