Analyse blue Sport beantwortet die 6 wichtigsten Fragen zum Nati-Kader

blue Sport Redaktion

14.3.2024

Darum verzichtet Murat Yakin auf Ardon Jashari

Darum verzichtet Murat Yakin auf Ardon Jashari

Bei der Kaderbekanntgabe für die letzten Länderspiele vor der EM erklärt Murat Yakin, weshalb Ardon Jashari nicht dabei ist und er bekräftigt, dass Yann Sommer weiter seine Nummer eins im Tor ist.

14.03.2024

Murat Yakin hat seinen Kader für den letzten Zusammenzug vor der EM bekannt gegeben. blue Sport Ressortleiter Michael Wegmann analysiert die drängendsten Themen nach der Medienkonferenz. 

blue Sport Redaktion

Im Verbandszentrum in Muri erläuterte Murat Yakin sein Aufgebot für die Länderspiele in Dänemark und Irland. blue Sport beantwortet die sechs wichtigsten Fragen, welche sich im Hinblick für die EM stellen.

Wie steht es um Yakins Vertrag?

In längeren Gesprächen haben sich Yakin und der Schweizerische Fussballverband geeinigt, den Vertrag nicht vorzeitig über die EM hinaus zu verlängern. Fehlt das Vertrauen beidseitig? Yakin: «Ich spüre das Vertrauen der Spieler und des Verbands. Mein Fokus gilt der EM. Die sportliche Herausforderung interessiert mich mehr als Papier. An der EM sind wir alle auf dem Prüfstand. Danach haben wir Zeit und können diskutieren.»

Auf die Frage, ob er keine Angst habe, dass seine offene Vertragssituation während der Endrunde in Deutschland Unruhe bringen würde, meint er: «Noch mehr Unruhe als zuletzt? Nein.» Gegen Ende des Quali-Knorzes haben nicht wenige seine Absetzung gefordert.


Ist die Hierarchie im Tor wirklich so klar?

Anscheinend ja. Zuletzt gab’s zwar immer wieder Diskussion um die Hierarchie im Nati-Tor. Inter-Goalie Yann Sommer oder Dortmund-Keeper Gregor Kobel? Yakin betont jedoch an der Pressekonferenz erneut, dass für ihn die Rollenverteilung derzeit gegeben ist. «Yann Sommer ist die Nr. 1, Gregor Kobel die Nr. 2», sagt er. Für diesen Zusammenzug ist jedoch geplant, dass beide Weltklasse-Keeper ein Spiel kriegen.

Was läuft mit Ardon Jashari?

Beim letzten Zusammenzug hat Jashari auf das Aufgebot der U21-Nati verzichtet, was zu hitzigen Diskussionen geführt hat. Nun steht der Captain des FC Luzern erneut nicht im Aufgebot von Yakin. In der Zwischenzeit hätten einige «intensive» Gespräche zwischen Spieler und Verband stattgefunden, verrät Yakin. «Wir haben ihm einen klaren Weg aufgezeigt.» Derzeit hat Jashari im Nati-Mittelfeld schlicht noch keinen Platz. «Wir haben da eine grosse Dichte an Spielern, die auf internationaler Bühne spielen und überzeugen. Ardon braucht Geduld und internationale Partien.» Jashari steht im Aufgebot der U21-Nati.

Ardon Jashari muss sich gemäss Murat Yakin in Geduld üben.
Ardon Jashari muss sich gemäss Murat Yakin in Geduld üben.
KEYSTONE

Was sind die grössten Veränderungen zum Auftakt ins EM-Jahr?

Zuallererst der Auftritt von Murat Yakin. Locker, lässig, gelöst beantwortet er an diesem Donnerstagvormittag bei der Kaderbekanntgabe auch die brisantesten Fragen der anwesenden Journalisten. Kein Vergleich zum Abschluss der zähen Qualifikation im letzten Herbst, wo er nicht verbergen konnte, dass ihn die zahlreichen Diskussionen um seine Person beschäftigen und angespannt wirkte. Jetzt ist die Lockerheit zurück.


Gibt es neue Gesichter?

Vom Kader her gibt’s keine grossen Veränderungen. Wie von blue Sport angekündigt, kehrt Becir Omeragic nach drei Jahren in den Kreis der Nati zurück und auch Vincent Sierro ist erstmals dabei. Wie auch Servette-Stürmer Dereck Kutesa. Yakin: «Diese drei haben sich die Nomination mit ihren Leistungen verdient.»

Länger klar ist, dass Yakin mit Giorgio Contini einen neuen Assistenztrainer zur Seite hat. Von den arrivierten Spielern ist einzig Djibril Sow nicht dabei. «Es war kein Entscheid gegen Djibril, sondern ein Entscheid für die anderen Mittelfeldspieler. Das habe ich ihm auch so mitgeteilt», begründet Yakin. Jetzt ist’s ein 26-Mann-Kader, nach Deutschland dürfen dann nur 23 Spieler mit.

Yakin über die Neulinge Kutesa und Sierro: «Sie sind absolut happy»

Yakin über die Neulinge Kutesa und Sierro: «Sie sind absolut happy»

Für den letzten Zusammenzug vor der in drei Monaten beginnenden EM bietet Nationaltrainer Murat Yakin mit Vincent Sierro und Dereck Kutesa zwei Neulinge auf. Mit blue Sport spricht Yakin über seinen Entscheid und die bevorstehenden Testspiele.

14.03.2024

Shaqiri nur noch Edeljoker?

Der 119-fache Nationalspieler Xherdan Shaqiri hat 2024 erst 241 Minuten für Chicago Fire auf dem Platz gestanden. Gut möglich, dass der 32-jährige MLS-Legionär auch in der Nationalmannschaft nicht mehr auf seine früheren Einsatzzeiten kommt. Zumindest lassen Aussagen von Yakin darauf schliessen: «Auch er muss seine Rolle kennen und verstehen. Wenn es von Anfang an ist, dann ist es okay. Und wenn es von der Bank ist, wird er auch wichtig sein für die Mannschaft, wenn er das so akzeptiert.»

Das Aufgebot für die nächsten Schweizer Spiele

  • Tor: Gregor Kobel (Borussia Dortmund), Yvon Mvogo (Lorient), Yann Sommer (Inter Mailand).
  • Verteidigung: Manuel Akanji (Manchester City), Eray Cömert (Nantes), Nico Elvedi (Mönchengladbach), Ulisses Garcia (Marseille), Kevin Mbabu (Augsburg), Becir Omeragic (Montpellier), Ricardo Rodriguez (Torino), Fabian Schär (Newcastle United), Silvan Widmer (Mainz), Cédric Zesiger (Wolfsburg).
  • Mittelfeld: Michel Aebischer (Bologna), Uran Bislimi (Lugano), Remo Freuler (Bologna), Vincent Sierro (Toulouse), Renato Steffen (Lugano), Granit Xhaka (Leverkusen), Denis Zakaria (Monaco)
  • Sturm: Zeki Amdouni (Burnley),  Derek Kutesa (Servette), Dan Ndoye (Bologna), Noah Okafor (AC Milan), Xherdan Shaqiri (Chicago Fire), Ruben Vargas (Augsburg)