Kurz vor der EM verlieren die schwächelnden Briten im Testspiel gegen Island. Trainer Gareth Southgate findet harte Worte, aber nicht so harte wie die englischen Medien.
Englands Nationaltrainer Gareth Southgate hat nach der Niederlage der Three Lions gegen Island deutliche Kritik geübt – er bleibt aber dennoch zuversichtlich. «Es war natürlich eine enttäuschende Leistung, und wir haben nicht genug Charakter gezeigt, aber ich denke, das ist gut für uns vor einem internationalen Turnier», sagte Southgate nach der Partie dem britischen Fernsehsender «Channel 4».
Die Three Lions um Starspieler Harry Kane mussten sich im Londoner Wembley-Stadion mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Jón Dagur Thorsteinsson traf in der 12. Minute. Kane wurde nach gut einer Stunde ausgewechselt (64.). «Ich denke, wir müssen ohne Ball besser werden», sagte Southgate. «Es ist unvermeidlich, dass die Spieler ein Auge darauf haben, was auf sie zukommt, was die ersten Herausforderungen angeht. Es gibt keine Entschuldigung für das Ergebnis, aber es gibt eine Menge Dinge, die wir schnell abstellen können.»
Ähnlich enttäuscht zeigt sich Mittelfeldspieler Declan Rice. «Es ist nicht ideal, dass wir verloren haben, aber es gibt eine Menge Lernkurven, auf denen man als Team aufbauen kann», sagte der 25-jährige Arsenal-Spieler. Es gebe keinen Zweifel an der Qualität der Mannschaft. Aber: «Ich hatte das Gefühl, dass wir manchmal ein wenig überfordert waren und nicht so kompakt wie sonst. Innerlich tut es mir weh, und bis zum nächsten Spiel gibt es noch einiges zu tun.»
Die Medien finden klare Worte
Während die Three Lions den Warnruf positiv ins Turnier mitnehmen wollen, wird ihnen dies durch die heimischen Medien einmal mehr erschwert. Diese finden nach der letzten Test-Niederlage klare Worte. Allen voran das Boulevard-Blatt «The Sun», das auch über die Buh-Rufe im Wembley berichtet und sich dem Wortspiel «Plane awful» bedient. Dieser Titel, der den schwachen Auftritt auf den Punkt bringt, wird mit Saka illustriert, der mit Papierfliegern wirft. Alles in allem ein mehr als harmloser Auftritt, so die Zusammenfassung.
Aus Sicht von Manchester United Trainer Erik ten Haag ist genau diese Herangehensweise der Medien auch mit ein Grund, warum es für die Engländer seit mehreren Jahrzehnten nicht für einen Titel gereicht hat. «Mehr Ruhe wäre angebracht. Ihr Engländer versteht es nur zu gut, eure Mannschaft zu pushen und sie dann niederzuhämmern, wenn sie ein schlechtes Spiel haben.»
Das ist jetzt passiert, aber vielleicht besser jetzt als während dem Turnier, wo die Engländer zum Auftakt dann am Sonntag in einer Woche auf Serbien treffen.