Nati-Direktor Pierluigi Tami redet im Trainingslager in La Manga über die Vertragssituation von Trainer Murat Yakin, die anstehenden Spiele gegen Dänemark und Irland und die Lektion aus der Qualifikation.
Am ersten Tag im Trainingscamp in La Manga stellt sich Pierluigi Tami den anwesenden Medien. Der Nati-Direktor redet über...
... die offene Trainersituation nach der EM
«Wir haben sehr gute Gespräche mit Murat Yakin geführt. Er wollte erst nach der EM über eine mögliche Vertragsverlängerung reden und wir sind damit einverstanden. Es ist ein Risiko, da wir nach der EM nicht viel Zeit bis zu den anstehenden Spielen in der Nations League haben werden, aber es ist auch eine Chance. Wir werden an der EM einen guten Nati-Trainer haben – und auch nach der EM. Ich hoffe, dass dieser auch dann noch Murat sein wird, denn das würde bedeuten, dass wir eine gute EM gezeigt haben. Für mich ist Murat Trainerkandidat Nummer eins. Liefert er gute Resultate in Deutschland, wird es teurer für den Verband, aber so ist Profifussball.»
... die Schlüsse, welche er aus der wenig überzeugenden EM-Quali gezogen hat
«Wir sind mit zwei überzeugenden Siegen in die Qualifikation gestartet, viele gingen dann von einer lockeren Qualifikation mit zehn Siegen aus zehn Spielen aus. Einige haben es sogar laut ausgesprochen. Das kam dann ganz anders. Die Favoritenrolle war eine ganz neue Situation für uns und am Ende zu viel. Ich glaube, wir haben die Lektion gelernt: Wir waren die Schweiz, sind die Schweiz und werden immer die Schweiz sein. Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen.»
... seine Kritik an Murat Yakin gegen Ende der Qualifikation
«Darüber, dass wir die die Qualifikation geschafft haben, war ich erleichtert. Mit der Entwicklung und den Auftritten aber nicht nicht zufrieden. Meine Aussagen im Herbst wurden alle so interpretiert, dass sie gegen Murat Yakin zielen. So war das aber nicht gemeint. Ich wollte die Probleme nicht grösser machen, aber ich wollte nichts schönreden. Mir war klar, dass wir etwas korrigieren müssen. Murat hat mir klare Massnahmen gezeigt, was klappt, was nicht, und was er verbessern will. Ich habe totales Vertrauen in Murat, dass er das schaffen kann.»
... über den neuen Assistenztrainer Giorgio Contini
«Giorgio bringt von seiner Zeit als Cheftrainer von St. Gallen, Vaduz, Lausanne und GC sehr viel Erfahrung mit. Als ehemaliger Stürmer kann er auch unsere jungen Stürmer unterstützen und ihnen spezifisch helfen. Sie sind noch jung, sie müssen begleitet werden. Zudem kennen sich Murat und Giorgio schon lange. Murat ist glücklich mit Giorgio als Assistenztrainer und ich bin es auch.»
... die anstehenden Spiele gegen Dänemark und Irland
«Natürlich wollen wir gewinnen, am liebsten jedes Spiel. Aber wichtiger ist für uns das Spiel. Wir müssen offensiv und defensiv wieder effizienter werden. Das war der grösste Unterschied zwischen der WM-Qualifikation und der EM-Qualifikation. Wir werden wohl auch taktisch unser Spielprinzip etwas anpassen.»
... die zuletzt mangelnde Chancenauswertung
«Wir hätten zahlreiche Partien mit mehr Effizienz vorzeitig entscheiden können. Wir müssen effizienter werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir da zulegen werden. Erstens haben wir viele schnelle Stürmer, die Räume brauchen. In der Quali haben die Teams gegen uns hinten sehr kompakt gestanden. Das dürfte sich ändern. Zweitens machen unsere jungen Stürmer bei ihren Klubs individuell Fortschritte.»