Nach dem Coup über Italien fordert die Schweiz am Samstag Top-Favorit England im EM-Viertelfinal. Nati-Trainer Murat Yakin blickt selbstbewusst aufs Spiel und sagt an der Medienkonferenz, wie er das Spiel angehen will.
Im Hinblick auf den Viertelfinal gegen England strotzt Murat Yakin vor Selbstvertrauen. «Wir haben mit den Deutschen mitgehalten und Italien besiegt. Warum sollten wir nicht auch die Engländer schlagen können?», sagt der Nati-Trainer am Dienstag an der Pressekonferenz. «Wir sind in guter Form. Meine Mannschaft ist bereit für einen grossen Fight.»
Yakin erwartet ein komplett anderes Spiel als noch gegen Italien. Während die Italiener im Turnier viel rotiert hatten, setzt Gareth Southgate mehr oder weniger immer auf die gleichen Spieler und dieselbe Spielweise. «England hat ein vertikales Spiel und eine hohe Intensität. Unsere Aufgabe ist es, das Pressing aufzuziehen», weiss der Nati-Coach.
Entwarnung gibt es bei Granit Xhaka. Der Captain musste sich wegen Adduktorenbeschwerden untersuchen lassen. Das MRI hat ergeben, dass es keine schwerwiegende Verletzung ist, trotzdem muss Xhaka vorerst individuell trainieren. Ein Einsatz gegen England ist aber nicht in Gefahr. «Wir hatten bisher Glück mit den Verletzungen», sagt Yakin.
Wie es Yakin schafft, die Reservisten bei Laune zu halten, wie er über seinen Co-Trainer Giorgio Contini denkt und was er über seine Vertragssituation sagt, erfährst du im untenstehenden Live-Ticker.
Der Live-Ticker zum Nachlesen
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Liveticker
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Liveticker beendet
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Die Medienkonferenz ist beendet
Die Nati spielt am Samstag in Düsseldorf gegen England. Anpffif ist um 18.00 Uhr.
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Was ist gegen England entscheidend?
«Es wird ein anderes Spiel als gegen Italien. Es liegt an uns, wie wir den Rhythmus angehen. Italien hat mit verschiedenen Systemen und Spielern gespielt. Als wir die Aufstellung gesehen haben, wussten wir, dass wir eine Chance haben. England hat ein vertikales Spiel und eine Intensität. Unsere Aufgabe ist es, das Pressing aufzuziehen. Mit ihren Aussenläufern sind sie gefährlich. Wir müssen einfach bereit sein, aber es wird ein komplett anderes Spiel als gegen Italien.»
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Yakin über seine Aussage: «Die Italiener machen wir kaputt, wenn sie mit einer Viererkette spielen»
«Das ist eigentlich nicht mein Stil, vielleicht kam es aus den Emotionen heraus. Ich war einfach euphorisiert. Aber wir wussten, dass wir Italien vor grosse Probleme stellen können, wenn sie mit einer Viererkette spielen. Aber eine solche Aussage ist eigentlich nicht mein Stil. Wir wissen, dass auch die Engländer mit einer Viererkette spielen und sind gespannt, welche Lösungen sie gegen uns bereit haben. Ich denke, die Gegner müssen sich auch auf uns einstellen.»
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Yakin über Southgate
«Ich habe grosse Sympathien für Gareth. Wir hatten gute Gespräche, wir sind auf dem gleichen Level und verstehen uns sehr gut. Wenn du grosse Spieler hast und eine so grosse Auswahl hast und dann nicht die Resultate liefern kannst, ist es nicht einfach in Grossbritannien. Als Trainer kannst du dich nur auf die Spiele fokussieren und nicht auf das, was in den Zeitungen geschrieben wird.»
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Yakin: «Mein Team ist bereit für einen grossen Fight»
«Sie haben grosse Spieler. Die Gruppenphase ist nicht so einfach, wenn die Erwartungshaltung so gross ist. Sie hatten kein einfaches Spiel gegen die Slowakei. Aber wenn man sich die Spieler ansieht ... Bellingham zum Beispiel, wie er auftritt. Am Ende sind wir in einer guten Situation und es mein Job, uns darauf vorzubereiten, wie wir spielen. Wir haben mit den Deutschen mitgehalten und Italien besiegt. Warum sollten wir nicht auch die Engländer schlagen können? Wir sind in guter Form. Meine Mannschaft ist bereit für einen grossen Fight.»
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Yakin über seine Überraschungen
«Vertrauen ist ein wichtiges Stichwort. Vertrauen in meine Person von den Führungskräften. Es gibt strategische Lösungen und menschliche Lösungen. Die Spieler, die auf dem Platz stehen, spielen mit grosser Freude. Natürlich gibt es immer einen Matchplan und eine Strategie. Aber die menschliche Komponente spielt auch mit, das spüre ich im Training. Da muss man auch ein bisschen Mut haben. In den Testspielen habe ich gemerkt, dass wir das eine oder andere anpassen müssen. Zum Beispiel, dass Ndoye offensiver spielen muss, damit wir noch unberechenbarer werden. Es braucht immer einen Plan, aber es ist grossartig, wie es die Jungs auf dem Platz zelebrieren.»
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Yakin über die Reservisten
«Es ist die schwierigste Aufgabe, alle Spieler bei Laune zu halten. Alle Spieler wollen zum Einsatz kommen, auch wenn es nur für eine Minute ist. Es ist wichtig, dass die Spieler vom Charakter her zum Team passen. Beim Goalie zum Beispiel ist es so, dass nur einer spielen kann, wenn die Nummer 1 nicht ausfällt. Wir haben geschaut, dass wir nur Spieler mitnehmen, die auch eine Reservistenrolle akzeptieren können. Es ist nicht einfach, in die Köpfe der Spieler reinzusehen. Man kann nur in Gesprächen klarmachen, dass es jeden braucht und die Chance irgendwann kommen muss.»
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Yakin über Co-Trainer Contini
«Wir wollten nicht nur die Spielweise verändern, sondern auch im Staff etwas anpassen. Damit wir in den Trainings auch sehr effizient sind. Ich wollte eine Person, der ich blind vertrauen kann. Ich habe schon früh an Contini gedacht. Ich sehe ihn auch nicht als Assistenten, sondern als meinen Partner. Er ist ein Glücksfall für uns.»
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Yakin über den Erfolg der Nati
«Wir können uns nur auf den Fussball konzentrieren und müssen uns nicht mit irgendwelchen Nebengeräuschen herumschlagen. Es war wichtig, dass die Spieler mit viel Selbstvertrauen einrücken. Yann, Manu und Granit haben Titel gewonnen, die Bologna-Spieler haben eine super Saison gehabt. Das war wichtig.»
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Yakin über Unterschiede zwischen Endrunde und Quali
«Wir waren in der Quali der Favorit und sind gut gestartet. Man muss Verständnis haben, dass die Spieler, die Woche für Woche in vollen Stadien spielen, in der Quali vor leeren Rängen auflaufen müssen. Wir waren trotzdem fokussiert, aber dann kamen ein paar negative Resultate. Die Qualifikation war dennoch nie wirklich in Gefahr. Aber wir haben es uns selber eingebrockt, dass nicht alles so gut lief. Aber wir konnten es danach analysieren und jetzt sind wir da, wo wir sind. Ich denke, dass wir super in die EM gestartet sind. Wir können auch von dem profitieren, was wir uns in der Quali aufgebaut haben. Mit viel Ballbesitz und einer dominanten Spielweise.»
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Yakin über Akanji
«Ich war zweimal bei ihm zu Besuch und habe ihn auch getroffen. Wir haben über seine persönliche Situation und seine Spielweise gesprochen. Auch über seine Position in der Nati. Es ging auch darum, dass er Verantwortung tragen muss und Granit nicht alleine lassen kann. Ich habe ihn gefragt, ob er später auch mal Trainer werden will. Er sieht sich aber nicht als Coach. Vielleicht kommt das noch bei ihm. Bei Granit sieht man, dass er auch neben dem Platz Verantwortung übernehmen will. Beide sind in einer zentralen Position bei mir.»
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Yakin über Spekulationen um seinen Vertrag
«Bitte respektiert die Situation. Es gibt keinen Grund, hier über meine Zukunft zu sprechen. Wir hatten gute Gespräche und haben gesagt, dass wir das alles nach der EM anschauen werden. Ich habe das Angebot aus Überzeugung nicht angenommen. Es gibt keine anderen Angebote als das vom SFV.»
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Yakin über die Engländer
Ein englischer Reporter will wissen, was Yakin von den Leistungen der Engländer hält. Yakin: «Das ist nicht mein Job, das zu bewerten. Ich schaue grundsätzlich auf meine Mannschaft. Aber England hatte schwierige Spiele. Wir wissen auch, wie stark die Mannschaft ist. Aber wir sind bereit und fokussieren uns auf uns. Die Favoritenrolle ist klar: Die Marktwerte der Engländer sind viel höher als jene von meinen Spielern. Aber lasst uns einfach das Spiel spielen. Es ist ein offenes Spiel.»
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Yakin über Lob für die Nati
«Es ist schön, dass wir gelobt werden. Durch die harte Arbeit haben wir uns das verdient. Es gibt uns Mut und Selbstvertrauen. Wir haben eine gute Stimmung, aber wir müssen uns jetzt auf die nächste Aufgabe konzentrieren und uns gut vorbereiten.»
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Update zu Xhaka-Verletzung
Nati-Medienchef Adrian Arnold begrüsst die Journalisten und gibt ein Update zu Granit Xhaka. Xhaka trainiert wegen Adduktorenbeschwerden individuell. Das MRI hat ergeben, dass es keine schwerwiegende Verletzung ist. Ein Einsatz gegen England ist nicht in Gefahr.
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Yakin ist da
Der Nati-Trainer betritt den Medienraum. Es kann losgehen.
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Hallo ...
und herzlich willkommen zur Medienkonferenz der Schweizer Nationalmannschaft. Am Samstag fordert die Schweiz in Düsseldorf EM-Top-Favorit England im Viertelfinal. Nati-Trainer Murat Yakin steht den Medien im Vorfeld der Partie Red und Antwort. Um 14.00 Uhr soll es losgehen.