Luca Loutenbach wurde an der letzten Fussball-EM praktisch über Nacht zum Internet-Star. Auch dieses Jahr wird er wieder hautnah bei den Nati-Spielen dabei sein. Für Selfies mit anderen Fans ist er gerüstet.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Luca Loutenbach wurde an der letzten EM durch seinen Gefühlsausbruch zum Fan der Stunde.
- Die WM in Katar hat er zuletzt boykottiert, in Deutschland ist der Super-Fan aber wieder vor Ort, um die Nati zu unterstützen.
- Loutenbach beurteilt die Chancen der Schweizer in diesem Jahr sehr offen, äussert jedoch Zweifel an der Offensivabteilung
Erst die Anspannung, dann die ultimative Erleichterung: Der letzte EM-Achtelfinal der Schweiz gegen Frankreich war ein Krimi, den man kaum aushalten konnte. Mittendrin war damals der Jurassier Luca Luotenbach, dessen Emotionen auf den Punkt brachten, wie sich zahlreiche Schweizer Fussballfans an diesem historischen Abend gefühlt haben.
Die Aufnahmen von ihm gingen um die Welt. In den sozialen Netzwerken erfreuten sich längst nicht nur Schweizer über die Gefühlsausbrüche. Der plötzliche Ruhm hat sein Leben aber kaum verändert, wie er heute sagt. «Die Bekanntheit war von kurzer Dauer. Das ist auch gut so», wird er in einem Interview mit «nau.ch» zitiert.
Stolz ist er vor allem, dass er die Emotionen vieler Schweizer an diesem unglaublichen Abend repräsentieren konnte. Noch heute bekomme er Gänsehaut, wenn ihm Leute erzählen, wie sie diesen Moment erlebt haben.
Kein Kontakt mit dem Verband und den Spielern
Entgegen mancher Erwartungen hatte Loutenbach keinen Kontakt zum Schweizerischen Fussballverband. «Ich denke, es hätte nach dem Sieg gegen Frankreich passieren können, aber die Einschränkungen im Zusammenhang mit Corona haben die Dinge erschwert,» sagt er. Zwar bedauert er es etwas, keine Gelegenheit gehabt zu haben, die Spieler zu treffen, doch insgesamt ist er zufrieden mit seiner Rolle.
Die Weltmeisterschaft in Katar hat Loutenbach aus Prinzip boykottiert, aber für die EM 2024 wird er in Deutschland sein, um die Schweizer Nationalmannschaft zu unterstützen. «Ich glaube, dass ich nicht erklären muss, warum diese beiden Turniere nichts miteinander zu tun haben,» betont er und freut sich auf einen tollen Sommer mit den anderen Fans. Deutschland werde sicher ein unglaublicher Gastgeber sein.
Auch heute wird Loutenbach noch gelegentlich erkannt und um Fotos gebeten, insbesondere bei Sportveranstaltungen. Während der kommenden EM rechnet er damit, dass er wieder einige Selfies machen muss. «Das macht mir aber nichts aus, die Leute sind immer sehr nett.»
«Es war noch nie so schwer, eine Prognose abzugeben. Unsere Gruppe ist sehr offen.»
Hinsichtlich der Chancen der Schweizer Nati ist Loutenbach zurückhaltend, aber hoffnungsvoll. Er möchte die Emotionen wie vor drei Jahren wieder erleben, obwohl er die Offensivabteilung der Mannschaft nicht für sehr zuverlässig hält und Zweifel an Murat Yakin als Trainer hat. Dennoch hat er Vertrauen in die Erfahrung der Mannschaft und glaubt, dass sie weiss, wie man mit Endrunden intelligent umgeht. «Es war noch nie so schwer, eine Prognose abzugeben. Unsere Gruppe ist sehr offen», erklärt er.
Auf die Frage, wer die EM 2024 gewinnen könnte, meint Loutenbach, dass es vielleicht endlich Zeit für die Engländer sei. «Sie scheinen mir reif für den Final zu sein.»