Nur Stunden nach seiner bärenstarken Leistung gegen Deutschland wird bekannt, dass Fabian Rieder zum VfB Stuttgart in die Bundesliga wechselt. An der Medienkonferenz äussert sich der 22-Jährige zu den turbulenten Stunden.
Fabian Rieder ist im Hoch. Der 22-Jährige steht im letzten EM-Gruppenspiel gegen Deutschland überraschend in der Startelf, zeigt ein ganz starkes Spiel und schnappt sich nach dem Schlusspfiff zudem das Trikot eines Weltmeisters. Und nur Stunden später kommt an die Öffentlichkeit, dass Rieder ab der kommenden Saison für den deutschen Vize-Meister VfB Stuttgart auflaufen wird.
Der am Montag bekannt gewordene leihweise Wechsel nach Stuttgart kann als Schritt nach vorne gewertet werden. Immerhin belegte das Team von Trainer Sebastian Hoeness in der vergangenen Saison hinter Meister Leverkusen den zweiten Platz und spielt damit im Herbst in der Champions League. Dies und die Aussicht, bei Heimspielen künftig vor 60'000 Fans aufzulaufen, sorgen bei Rieder für Hochstimmung.
Es sei schon seit einigen Wochen «ein bisschen Fahrt drin», sagte Rieder, als er auf die Verhandlungen mit dem VfB Stuttgart angesprochen wurde. Es habe mehrere Leih-Interessenten gegeben, der Zeitpunkt sei jedoch schwierig gewesen. «Ich wollte mich voll auf das Turnier konzentrieren und habe deshalb meinem Berater gesagt, er soll mir nur das Wichtigste weitergeben.»
Mit Müller-Trikot im Gepäck gegen Italien
Der Deal wurde vor dem Spiel gegen Schottland abgeschlossen, Rieder selbst wurde auf eigenen Wunsch erst danach informiert. Einer der ersten Gratulanten war ausgerechnet der deutsche Nationalspieler Maximilian Mittelstädt, den Rieder nach knapp 15 Sekunden an der Mittellinie umgegrätscht hatte. Der VfB-Profi nahm es ihm offenbar nicht übel. «Es ist schön, wenn dir die kommenden Mitspieler gratulieren und dich schon motivieren», sagte Rieder.
Dass Rieder in der Vergangenheit eher für Stuttgarts Konkurrenten Bayern München schwärmte, ist eine Nebensache. Da sei es ohnehin mehr um die Spieler als um den Verein gegangen, erklärte Rieder mit einem Zwinkern. Zu seinen Vorbildern im Bayern-Trikot zählten Toni Kroos, Thiago Alcantara und Joshua Kimmich. Im Spiel gegen Deutschland sicherte er sich das Leibchen eines weiteren Bayern-Stars. Nach der EM will Rieder das Trikot von Thomas Müller zu Hause an die Wand hängen.
Das Ende des Turniers kommt, wenn es nach Rieder geht, jedoch noch lange nicht. Nachdem er im vergangenen Jahr lange auf seinen Transfer habe warten müssen, gebe ihm die nun geklärte Zukunft «einen zusätzlichen Push». Nun freue er sich auf den Achtelfinal gegen Italien. «Nach dieser Gruppenphase können wir mit breiter Brust in das Spiel gehen.»
Die Medienkonferenz im Live-Ticker
-
Liveticker
-
Liveticker beendet
-
Medienkonferenz beendet
Dann sind alle Fragen geklärt.
-
Welche Rolle wird Rieder in Stuttgart einnehmen?
«Ich wurde grundsätzlich als Mittelfeldspieler geholt. Aber ich bin polyvalent und spiele einfach dort, wo mich der Trainer einsetzt», kündigt Rieder an. «Das ist eine grosse Stärke von mir.»
-
Voller Fokus auf den Achtelfinal
Trotz Nebenschauplätzen hat Rieder derzeit nur die EM im Kopf. «Wichtig ist, dass wir den Elan aus den Gruppenspielen mitnehmen können. Wir werden alles geben, um das Duell mit Italien siegreich zu gestalten.»
-
Rieder spricht über seine Saison
«Es war schwierig», sagt der 22-Jährige, der aber Fortschritte sieht: «Ich will jetzt nicht alles als schlecht abstempeln. Ich bin reifer und dynamischer geworden.» Nach seinem Fussbruch habe er nicht mehr damit gerechnet, an der EM spielen zu können. Umso schöner sei es, gegen Deutschland die Chance gekriegt zu haben. «So konnte ich mich für das Vertrauen bedanken», sagt Rieder.
-
Deshalb hat sich Rieder für Stuttgart entschieden
«Bei den Gesprächen habe ich gespürt, dass sie einen Plan mit mir haben und auf mich setzen. Deswegen war es am Ende leicht für mich, die Entscheidung zu fällen», so Rieder. Auch Trainer Sebastian Hoeness habe ihm versichert, er sehe grosses Potenzial in Rieder. Und zudem sei er so wieder näher an der Schweiz und der Familie, auch das sein ein Grund für den Wechsel gewesen.
-
Was macht der Wechsel zu Stuttgart mit Rieders Bayern-Herz?
«Bayern-Herz ist ein bisschen übertrieben», entgegnet Rieder. Viel eher bezeichnet er sich als Bayern-Sympathisant. «Aber ich werde selbstverständlich alles geben für Stuttgart. (...) Auch Maxi Mittelstädt hat mir geschrieben und gratuliert. Das ist schön, wenn die neuen Teamkollegen dich schon kontaktieren. Das gibt ein gutes Gefühl.»
-
So lief die Einigung mit Stuttgart
Rieder spricht über die Verhandlungen mit Stuttgart in den letzten Tagen. «Seit einige Wochen ist schon Fahrt drin. Es gab mehrere Interessenten für eine Leihe. Ich habe meine Berater aber gesagt, dass ich mich auf die EM konzentrieren und nicht viele Updates möchte. Deshalb habe ich nicht viel mitbekommen, nur das Wichtigste.»
Man habe eine «unglaublich gute Lösung» finden können, sagt Rieder. «Ich möchte mich auch bei Rennes bedanken, dass die Leihe zustande kommt.»
-
Das sagt Rieder zu Achtelfinal-Gegner Italien
«Wir freuen uns auf ein interessantes Spiel. Italien darf man nicht unterschätzen, sie sind nach wie vor Europameister», unterstreicht der 22-Jährige und hebt die individuelle Klasse der Italiener heraus. «Aber wir werden bereit sein», so Rieder.
-
Rieder: «Ich weiss gar nicht, wo ich beginnen soll»
Rieder weiss gar nicht, wo er nach den turbulenten Stunden beginnen soll. «Ich konnte gegen Deutschland gut spielen und dem Team helfen. Vor so einer Kulisse spielen zu dürfen – da gibt es nichts Schöneres. Und am Tag darauf den Wechsel bekannt geben zu dürfen, ist sehr schön und gibt mir noch einmal einen Push. Ich habe viele Glücksgefühle. Es ist einfach geil», sagt Rieder.
-
Los geht es
Fabian Rieder hat Platz genommen und ist bereit für die Fragen der Journalisten.
-
Das sagte Rieder nach dem Deutschland-Spiel
-
Hallo …
… und herzlich willkommen zur Pressekonferenz der Schweizer Nati. Seit gestern Abend ist klar, dass die Schweiz im EM-Achtelfinal auf Italien trifft. Wie hat das Team von Murat Yakin die Neuigkeiten aufgenommen? Die Medienkonferenz mit Fabian Rieder jetzt live im Ticker und Stream.