Fussball-Talk Heimspiel Abstieg statt Europacup? Die Gründe für Lausannes Krise

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12.3.2018

Im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel ist der FC Lausanne-Sport das Thema. Die Waadtländer haben seit der Winterpause in fünf Spielen nur einen Punkt geholt – obwohl sich Lausanne im Winter grossartig verstärkt hat.

Ein neuer Geldgeber, namhafte Neuzugänge und grosse Ziele. Lausanne hat im Winter für Aufsehen gesorgt. Der neue Investor, Chemie­gigant Ineos, versprach nicht nur mit einem neuen Stadion Glamour. Mit Enzo Zidane wurde auch ein grosser Name geholt.

Doch weder der Sohn des Weltfussballers von 1998, noch Simone Rapp, der im Januar von Thun als Liga-Topskorer in die Westschweiz wechselte, oder die Ex-Basler Alexander Fransson und Dominik Schmid konnten bislang überzeugen. Lausanne träumte im Winter schon vom internationalen Geschäft – und ist nun auf den harten Boden der Realität zurückgekehrt. Nach nur einem Punktgewinn aus fünf Spielen hat das Team von Fabio Celestini nur noch zwei Punkte Vorsprung aufs Tabellenende.

Was sind die Gründe für die Baisse? Im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel gehen die Experten Rolf Fringer und Georges Bregy, Lausanne-Profi Joel Geissmann und Ex-Coach Martin Rueda der Sache auf den Grund.

Hat Lausanne Angst?

«Es ist schlecht, wenn du fünf neue Spieler in eine funktionierende Mannschaft integrierst», kritisiert Fringer die Transferpolitik der Waadtländer (s. Video oben). «Du musst die Neuen bringen, die Alten sind unzufrieden. Das bringt alles durcheinander und endet im totalen Chaos.» Ähnlich sieht es Rueda: «Man merkt, dass eine unheimliche Verunsicherung drin ist».

Haben die Lausanner Angst, weil mit den Investitionen der Druck stieg? «Es hat alles auch mit fehlendem Selbstvertrauen zu tun», sagt Joel Geissmann, der seit Anfang Saison auf der Pontaise kickt. Es fehle aber auch die Euphorie, meint der Mittelfeldspieler. «Man merkt, dass sich Dinge verändern. Aber Euphorie ist aufgrund der sportlichen Situation nicht vorhanden.»

Nach der 1:4-Pleite gegen St. Gallen liegt Lausanne nur noch zwei Punkte vor Schlusslicht Thun. «Ein Abstieg wäre in der jetzigen Situation natürlich sehr schlecht», sagt Martin Rueda. Der 55-Jährige, der zwischen 2010 und 2012 zwei Jahre lang auf der Pontaise Trainer war, glaubt aber, dass die Investoren auch im Falle eines Abstiegs den Verein nicht hängen lassen würden: «Die meinen das schon ernst. Dann würden sie auch sofort versuchen, wieder aufzusteigen.»

Georges Bregy ist sich sicher, dass das neue Projekt funktionieren kann. «Sie wollen langfristig mit Basel und YB mithalten. Deshalb werden sie sich im Sommer weiter verstärken», sagt er. «Aber man darf nicht nur grosse Namen holen, sondern muss Spieler kaufen, die in die Region passen und der Philosophie des Trainers folgen können.»

Der Fussball-Talk Heimspiel in voller Länge:

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