Wie GC mit Wolverhampton pflegt auch der FC Lugano eine spezielle Zusammenarbeit. Die Partnerschaft mit Chicago Fire scheint allerdings etwas anders zu funktionieren als die der Hoppers mit dem Premier-League-Klub.
Jüngst sorgten die kurzfristigen Wechsel von Hayao Kawabe und Toti Gomes für Irritationen. Die beiden von Wolverhampton ausgeliehenen GC-Spieler kehrten in der Winterpause zu den Wolves zurück, sollten planmässig die Rückrunde aber doch wieder in der Schweiz spielen. Zurückgekehrt ist nun aber nur noch Kawabe, Gomes blieb bei den Engländern. Ein Indiz dafür, dass GC in der Zusammenarbeit mit den Wolves wohl nicht sehr viel zu sagen hat.
Beim FC Lugano scheint es eher umgekehrt zu sein. Oder zumindest scheinen die Tessiner bei ihrer Partnerschaft mit Chicago Fire nicht benachteiligt zu werden, wie der Transfer von Ignacio Aliseda zeigt. Dieser gehörte bei Chicago mit einem Marktwert von 3,5 Millionen Euro zu den wertvollsten Spielern und hat nun im Januar ins Tessin gewechselt (unbekannte Ablösesumme).
«Die Zusammenarbeit muss man so verstehen: Wir haben uns einen Flügelspieler gewünscht, Chicago kam dann auf uns zu und sagte, dass Aliseda ein Thema sein könnte. Er wollte den Schritt nach Europa machen», erklärt Lugano-Sportchef Carlos da Silva im Gespräch mit blue Sport. «Wir haben gesehen, dass er uns weiterbringen kann und wir ihm auch die Möglichkeit geben können, den nächsten Schritt in seiner Karriere zu machen», so der Sportchef über den 21-jährigen Argentinier.
Da Silva stellt klar, dass der FC Lugano keine Chicago-Spieler ausbilden müsse oder umgekehrt. Man verfolge aber die gleiche Spielphilosophie und versuche, ähnlich zu spielen, damit ein Spieler sich auch schnell integrieren kann, wenn es zu einem Wechsel kommt. «Wir sind im täglichen Austausch, aber das Ziel ist es, dass der FC Lugano selbständig arbeitet. Auch wenn es darum geht, neue Spieler zu holen.» Die Unterstützung aus Chicago sei aber jederzeit da – wie der Fall von Ignacio Aliseda zeigt.
Lugano als Sprungbrett für Aliseda
Aliseda selbst sagt zu seinem Wechsel nach Lugano, er habe sich das Projekt des Klubs angeschaut und viel Potenzial gesehen. Auch die neue Liga würde ihn reizen. «In Chicago haben wir viele Spiele nacheinander verloren. Hier sind wir Vierter und spielen ganz vorne mit. In der Liga und im Cup will ich stark sein.» Sein persönliches Ziel sei es, möglichst oft zu spielen und gute Leistungen zu zeigen. «Ich will mich weiterentwickeln, in der Super League sehe ich die Chance, dass ich eines Tages auch mal den Schritt in eine grosse Liga wagen kann.»
Und wie gefällt es dem jungen Argentinier in der kalten Schweiz? «Mir gefällt es gut in Lugano. Es ist zwar etwas kalt zurzeit und eigentlich gefällt mir der Sommer besser als der Winter. Die Umgebung konnte ich bislang noch nicht richtig erkunden, das hole ich aber noch nach», sagt er. «Mit der Mannschaft und dem Staff ist alles bestens. Ich bin sehr zufrieden.»
