Fünf Siege in Folge, Platz 3 in der Liga. Der FC St. Gallen reitet mit seiner neuen Führung auf der Erfolgs- und Euphoriewelle. Dabei deutete vor wenigen Wochen viel auf eine Entlassung von Trainer Giorgio Contini hin. Im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel wird über die aktuelle Lage in der Ostschweiz diskutiert.
Nicht weniger als vier Staffmitglieder wurden Ende Januar beim FC St. Gallen entlassen. Der Nachwuchschef, der Konditionstrainer, der Physiotherapeut und der Talentmanager – allesamt waren sie Vertraute von Trainer Giorgio Contini. Gemunkelt wurde von vielen Seiten, dass der Coach nur nicht gehen musste, weil er einen gut dotierten Vertrag bis 2019 besitzt.
Präsident Matthias Hüppi betonte zwar immer wieder, dass man voll und ganz hinter Contini stehe. Gleichzeitig holt er aber Physio Simon Storm zurück ins Boot, der den FCSG im Sommer verlassen musste – weil er nicht mit Contini klarkam. Sportlich läuft es den Espen so gut wie seit Jahren nicht mehr: Der 2:1-Sieg gegen GC war bereits der fünfte Vollerfolg in Serie, St. Gallen hat beste Chancen auf einen Platz im Europacup.
Contini macht keinen Hehl daraus, dass er unglücklich darüber ist, dass der Klub seinen «Erzfeind» Storm zurückgeholt hat. «Der Physio muss sich das Vertrauen der Spieler und Staffmitglieder wieder verdienen, das kostet das Team unnötig viel Energie. Solche Nebengeräusche stören die Automatismen», liess er sich vor wenigen Tag von «20 Minuten» zitieren.
Hüppi will im Teleclub Fussball-Talk Heimspiel klarstellen, dass der Entscheid, Storm zurückzuholen, keineswegs ein Angriff auf den Trainer hätte sein sollen. «Wir wollen ja dieses Konstrukt, das so gut funktioniert, nicht schwächen», sagt er Der Präsident ist sich sicher, dass die Probleme mit guter Kommunikation zu beheben sind. «Ich verstehe, dass es für ihn eine schwierige Personalie (Storm, Anm. d Red.) ist und er sich ernsthaft damit auseinandersetzt. Aber wir werden diesen Weg gehen und ich bin überzeugt, dass es gut kommt.»
Noch einmal betont Hüppi, dass man in St. Gallen mit der Arbeit des Trainers sehr zufrieden ist. «Wir haben einen ausgezeichneten Trainer, der zeigt, was er kann», sagt er. «Ich bin überzeugt, dass er den Weg mit uns gehen kann.»
Alles Friede, Freude, Eierkuchen also in der Ostschweiz? Noch ist der eine oder andere Experte skeptisch, ob Contini das Vertrauen der Klubführung wirklich gewonnen hat. «Jetzt hat St. Gallen fünfmal in Folge gewonnen und alles ist super. Aber vielleicht verlieren sie wieder dreimal hintereinander, dann sieht es vielleicht wieder anders aus», sagt etwa Marco Zwyssig, der 2000 mit St. Gallen Schweizer Meister wurde und nach seiner Aktivkarriere bei den Espen VR-Mitglied war.
Sportreporter James Wehrli fragt sich: «Würde Continis Vertrag nur bis Ende Saison laufen, wäre er dann schon weg?» Der Trainer hätte ihm nach dem GC-Spiel am Samstag gesagt, dass einige Dinge rund im die Mannschaft gebe, «bei denen er sich in die Zunge beisst – oder eben nicht».
Der Teleclub Fussball-Talk Heimspiel in voller Länge:
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