Vaduz und Sion müssen weiter zittern, St. Gallen und der FC Zürich können aufatmen und Meister YB hat einen grossen Wermutstropfen zu verkraften. Die Reaktionen zum vorletzten Spieltag der Super League.
Da waren es nur noch zwei! Vor dem abschliessenden Spieltag verbleiben der FC Sion und der FC Vaduz im Abstiegskampf der Super League und müssen nach Pleiten weiter um den Klassenerhalt zittern. Der FC St. Gallen und Zürich dagegen können aufatmen, auch wenn die Stimmung in den beiden Lagern nach geschaffter Mission unterschiedlicher nicht hätte sein können. Meister YB muss beim 5:2-Kantersieg gegen Luzern einen Rückschlag der anderen Art einstecken. Das sind die Reaktionen zum 35. Spieltag.
Marco Walker, Trainer FC Sion
«Der Penalty ist unglücklich, dann halten wir den noch – und dann laufen wir nicht nach. Dort beginnt es schon einmal mit der Konzentration. Der Ball ist erst drin, wenn er wirklich drin ist. Wir müssen daran glauben, dass der Goalie auch mal pariert. Und dann hatten wir zu viele technische Fehler, die Pässe waren zu wenig sauber und haben wir es einmal gut gespielt, hat es der Goalie auf der anderen Seite sehr gut gemacht.»
«Das können Sie vergessen, dass gegen Basel (im letzten Spiel) Geschenke verteilt werde. Sie können uns gerne eins machen, aber von uns bekommen sie keines.»
Mario Frick, Trainer FC Vaduz
«Die Enttäuschung ist gross, dass wir den direkten Ligaerhalt nicht mehr schaffen können. Wir wollten unbedingt das Final gegen Zürich erreichen. Man muss aber anerkennen, dass uns eine Mannschaft gegenüberstand, die qualitativ besser war als wir. Wir haben es ihnen viel zu einfach gemacht, angefangen beim 0:1 über einen Standard. (…) Es sind Fehler, die du gegen ein Top-Team nicht machen kannst. Wenn ein solches Team gegen uns einen guten Tag erwischt und topmotiviert ist und wir offensiv vielleicht unsere Probleme haben und uns nicht freispielen können, dann haben wir Probleme. Aber das haben wir immer gewusst: Dann wird es auch schwer, diese Spiele zu gewinnen.»
«Ich hätte mir von uns gewünscht, dass wir besser dagegenhalten. Dass wir mehr offensive Aktionen haben. Aber wie gesagt: Wenn Servette einen solch guten Tag erwischt, dann wird es für uns schwierig.»
«Es gibt jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder ist das Glas halbleer oder halbvoll. Entweder wir können uns die nächsten Tage volljammern, dass wir den direkten Ligaerhalt verpasst haben. Oder wir können sagen, dass wir es immer noch selber in den Füssen haben. Wir haben unser Schicksal in unseren eigenen Händen und das ist mir lieber so.»
Lukas Görtler, FC St. Gallen
«Es war genau das, was wir uns vorgenommen haben. Es hat heute alles funktioniert. Klar gehst du nicht davon aus, dass du Lausanne, die einen echten Lauf haben und eine richtig gute Mannschaft sind, mit 5:0 weghaust. Aber Kompliment an die ganze Mannschaft, und auch Kompliment an den Verein und die Fans. Ich habe es noch nie erlebt, dass eine Mannschaft so zu kämpfen hatte und im Abstiegskampf ist, aber wir als Mannschaft haben von überall das Vertrauen und die Ruhe gespürt – und ich glaube, das war ein Schlüssel zum Erfolg.»
«Die Ergebnisse waren sch***, aber die Spielweise war es nicht immer. Man merkt, die Mannschaft lebt, wir haben nur gute Jungs dabei. Wir sind keine Mannschaft, die sich innerlich zerstritten hat oder wo es nicht lief. Und ich bin froh, dass es sich gelohnt hat.»
Raoul Petretta, FC Basel
«Ich bin glücklich über die zwei Tore. Dennoch: Wir sind in Europa, das ist das Wichtigste. Wir haben zu Null gespielt, das ist auch noch wichtig. Und wir haben das Derby mit 4:0 gewonnen, das nehmen wir auf jeden Fall mit. (…) Wir liessen den Ball laufen, haben das ganze Spiel über 90 Minuten dominiert. Deshalb sind wir sehr glücklich mit diesem Sieg.»
Yanick Brecher, FC Zürich
«Ich bin enttäuscht über das Spiel. Aber man muss auch sehen, dass es schwierig ist, wenn man 90 Minuten in Unterzahl spielt. Aber ich bin auch enttäuscht über die ganze Saison, wie sie verlaufen ist und wie wir jetzt abschliessen. Ich bin froh, geht es im letzten Spiel um nichts mehr für uns. Aber trotzdem müssen wir respektieren, dass andere Mannschaften noch um den Klassenerhalt kämpfen. Deshalb müssen wir das auch ernst nehmen, fair bleiben und alles geben im letzten Spiel.»
«Mit der richtigen Mentalität ist auch in Unterzahl etwas möglich, wenn man gut verteidigt. Aber die Tore kamen relativ schnell – und sobald man einmal im Rückstand ist, wird es schwierig in Unterzahl.»
Gerardo Seoane, Trainer YB
«Es ist ein extremer Wermutstropfen heute Abend. Er (Jean-Pierre Nsame) hat sich schwerer verletzt, ist auf dem Weg in den Spital für Abklärungen. Der Verdacht auf eine Achillessehneverletzung besteht – das ist sicher eine grosse Enttäuschung am heutigen Abend.»
«Es ist nicht der Tag, um über das (seinen Verbleib als YB-Trainer) zu sprechen. Im Moment will ich das geniessen mit der Mannschaft, was wir geleistet haben. Die Mannschaft steht im Vordergrund heute – und nicht die Zukunft.»