«Nicht zu entschuldigen» Cham suspendiert Lehmann nach Attacke gegen Bellinzona-Betreuer

jar

9.8.2020

Stephan Lehmann wurde beim SC Cham suspendiert. (Archiv)
Stephan Lehmann wurde beim SC Cham suspendiert. (Archiv)
Bild: Keystone

Ex-Nati-Goalie Stephan Lehmann verliert beim Cup-Spiel zwischen Cham und Bellinzona (2:1) die Beherrschung und attackiert den Materialwart der Gäste, welcher mit Verletzungen am Ohr ins Spital eingeliefert werden muss. Cham reagiert und suspendiert den Goalie-Trainer.

Lehmann wollte einen Ball fangen, der vom Spielfeld in Richtung Tribüne flog. Der Bellinzona-Materialwart Matteo Ondei störte ihn dabei offenbar, anders ist die Reaktion des früheren Nati-Torhüters nicht zu erklären: Der 56-Jährige schubst den Tessiner zur Seite – völlig grundlos, wie Videoaufnahmen zeigen. Ondei schlägt sich den Kopf an einer Metallstrebe der Tribüne auf und verletzt sich am Ohr, die Wunde muss schliesslich im Spital genäht werden.

Der Bellinzona-Betreuer soll nun Strafanzeige gegen Lehmann erstatten wollen. Und Bellinzona-Präsident Paolo Righetti hat angekündigt, den Vorfall dem Schweizer Fussballverband zu melden. Doch damit nicht genug: Seinen Job beim SC Cham ist Lehmann zumindest vorübergehend los. Wie der Promotion-League-Klub mitteilt, habe man entschieden, «Stephan Lehmann per sofort von all seinen Aufgaben bis auf weiteres zu suspendieren. Das weitere Vorgehen wird in den nächsten Tagen vereinsintern besprochen und entschieden».

Der Klub wolle festhalten, dass er ein solches Verhalten seiner Mitarbeiter auf keine Art und Weise toleriert und akzeptiert. «Dieser emotionale Vorfall mit Stephan Lehmann ist nicht zu entschuldigen und entspricht nicht den Grundwerten des SC Cham. Der Respekt und Anstand gegenüber Spieler, Betreuer und Fans ist das höchste Gut und darf nicht mit Füssen getreten werden.»

Lehmann selbst hatte sich am Tag nach der wüsten Attacke im «Blick» entschuldigt: «Ich schäme mich unendlich! Ich habe keine Ahnung, was in mich gefahren ist. Ich kann mir absolut nicht erklären, welcher Teufel mich da geritten hat», so der Ex-Nati-Goalie. «Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht, weil ich nach einer Erklärung für diese Kurzschluss-Handlung gesucht habe. Gefunden habe ich sie nicht.»

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