Der FC Basel zieht im Januar ein Trainingslager in den Vereinigten Arabischen Emiraten in Erwägung. Der eigene Anhang protestiert unmissverständlich gegen das Vorhaben. Ein ähnlich gelagerter Konflikt herrscht auch beim grossen FCB in München.
Aus Protest gegen die Menschenrechtssituation senden die eigenen Fans in München und Basel am Wochenende klare Botschaften an die Vereinsleitung. Den Anfang machen die Fans des deutschen Serienmeisters am Samstag. «Für Geld waschen wir alles rein», ist auf einem gehissten Banner in der Südkurve der Allianz Arena zu lesen. Unter dem Schriftzug sind Vorstands-Boss Oliver Kahn und Präsident Herbert Hainer mit blutigen Hemden abgebildet. Genau wie ein Geldkoffer und eine Waschmaschine.
Den Fans stösst die Zusammenarbeit mit der staatlichen Fluglinie Qatar Airways sauer auf. Aktuell soll der Ärmelsponsor aus dem Wüstenstaat dem FCB pro Jahr rund 17 Millionen Euro einbringen, der gemeinsame Vertrag läuft noch bis 2023. Bayerns Anhängerschaft macht sich aber unmissverständlich gegen eine Vertragsverlängerung stark.
Für die Jahresversammlung am 25. November reichen Mitglieder einen entsprechenden Antrag ein, die Katar-Partnerschaft zu beenden oder zumindest auslaufen zu lassen. «Wenn ich Oliver Kahn richtig verstehe, möchte er das Werteprofil des FC Bayern schärfen. Da würde unser Antrag gut dazu passen», wird der Initiator des Antrags von der «Bild» zitiert.
Auch die FCB-Fans protestieren
Einen ähnlichen Standpunkt vertreten auch Fans des FC Basel am Sonntag im St. Jakob-Park. Während der Partie gegen St.Gallen äussern sie mit Spruchbändern ihre Skepsis, was ein Engagement in der Wüste angeht. «Räägeboge während dr EM und Trainingslager im arabische Ruum: Schwerpunggt Rumpfstabilität für mee Rückgrat. Üebig abbräche!», lautet die klare Forderung gegen ein Vorbereitungscamp in den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Der Grund für die Protestaktion: Der ägyptische Verein Zamalek gibt auf seiner Webseite an, im Januar im Rahmen der Vorbereitung auf die Rückrunde gegen den FCB anzutreten. Und das Testspiel soll in den Vereinigten Arabischen Emiraten ausgetragen werden. Sowohl in Katar als auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten wird die menschenrechtliche Situation von Amnesty International als bedenklich eingeschätzt. Die Mehrheit der Menschen sollen von den Machthabern unterdrückt werden.
Während das für einige Anhänger Grund genug ist, nicht mit solchen Staaten zusammenzuspannen, sieht man bei den Klubs womöglich nicht nur die Nachteile. Der FCB lässt verlauten, dass die Möglichkeit eines Trainingslagers in der Wüste bestehe. Eine definitive Entscheidung sei aber noch ausstehend.