Der zehnfache Cupsieger FC Zürich ist als einziges Team aus der Super League in den Sechzehntelfinals des Schweizer Cups ausgeschieden. Der FCZ verlor in Chiasso 2:3.
Für die Zürcher, die noch 2016 und 2018 die Cup-Trophäe gewannen, ist es eine Blamage sondergleichen, zumal der Gegner, der FC Chiasso, die vergangene Saison in der Challenge League als abgeschlagener Letzter beendete und nur wegen der reglementarischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie nicht in die Promotion League absteigen musste. Letztmals schied der FCZ vor neun Jahren gegen einen Unterklassigen aus. Allerdings war dies der FC St. Gallen, der umgehend wieder ins Oberhaus aufstieg
Die Entscheidung im Comunale von Chiasso fiel in der 88. Minute durch einen streng verhängten und vom Franzosen Sofian Bahloul verwerteten Handspenalty. Der 20-jährige Offensivspieler hatte in der 17. Minute auch das 1:0 erzielt. Und hätte schon zuvor beinahe getroffen. Aber sein Schlenzer in der 6. Minute prallte über Goalie Yanick Brecher an die Latte. In der letzten Challenge-League-Saison hatte Bahloul für Schlusslicht Chiasso zehnmal getroffen.
Auch die Zürcher hatten einen Doppeltorschützen in ihren Reihen. Der Rückkehrer Assan Ceesay traf zum 1:2 und zum 2:2. Nach einer halben Stunde verlor der FCZ durch eine Verletzung seinen starken, zuletzt für die Nationalmannschaft aufgebotenen Innenverteidiger Becir Omeragic.
Schulz schiesst Luzern zum Sieg
Im Schlagerspiel der Sechzehntelfinals verlor Thun daheim gegen Luzern 0:1. Nach 58 Minuten traf Marvin Schulz, nachdem die Luzerner mit einem Angriff über mehrere Station die Thuner Abwehr schachmatt gesetzt hatten.
Hatten die Thuner lange Zeit weitgehend dominiert und sich mehr gefährliche Szenen im Strafraum erarbeitet, vergaben die Luzerner die mit Abstand grösste Chance der ersten Halbzeit. Bei dem bis dorthin einzigen schnellen Konterangriff, den die Berner Oberländer den Luzernern ermöglichten, spielte Marvin Schulz Ibrahima Ndiaye frei. Der Senegalese verfehlte aus nächster Nähe am linken Pfosten das leere Tor, obwohl Schulz' Querpass nicht scharf getreten war. Es war eine Szene für jede Anthologie kläglich vergebener Riesenchancen.
Die Thuner spielten ohne Leonardo Bertone, einen Schlüsselspieler aus dem Frühling. Der Berner, zweimaliger YB-Meisterspieler, bekommt trotz eines laufenden Vertrags die Freigabe. Er sieht sich nach einem neuen Arbeitgeber um, nach einem Klub in der Super League oder im Ausland.