Meisterlich Der FCZ wie vor 15 und fast wie vor 13 Jahren

plh, sda

12.12.2021 - 21:01

Wilfried Gnonto reihte sich zuletzt gern unter die Zürcher Torschützen.
Wilfried Gnonto reihte sich zuletzt gern unter die Zürcher Torschützen.
Bild: Keystone

Elf Siege, vier Unentschieden und nur zwei Niederlagen. Nicht alle hätten dem FC Zürich eine so formidable Bilanz nach 17 Runden der Meisterschaft zugetraut.

plh, sda

Die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter liefert in diesem Herbst Zahlen ab, die an die besten Zeiten des FCZ in der Ära der Super League erinnern. Gewinnen sie auch das letzte Hinrundenspiel – nächsten Samstag im Letzigrund gegen St. Gallen, kommen die Zürcher auf 40 Punkte. Dies ist eine Punktzahl, die sie in der Super League nur einmal übertreffen konnten: 2008/09, unter Trainer Bernard Challandes in ihrer bislang letzten Meistersaison, gingen sie mit 42 Punkten in die Winterpause. Am Ende jener Saison verwiesen sie YB und Basel um sechs beziehungsweise sieben Punkte auf die nächsten Plätze.

Auf 40 Punkte in der Hinrunde hatte es der FCZ unter Lucien Favre 2006/07 in seiner zweiten Meistersaison in der Super League gebracht. Die Zürcher entschieden jene Meisterschaft in einem Fotofinish gegen den FC Basel für sich. In der ersten Meistersaison 2005/06 stiegen die Zürcher mit «nur» 34 Punkten ins Frühlingspensum. Am Schluss fingen sie den FCB in der berühmten 93. Minute der «Finalissima» in Basel ab.

Die Zürcher glauben an sich

Was spricht dagegen, dass der FCZ mit der schönen Vorgabe aus dem Herbst zum vierten Mal in der Super League und zum 13. Mal insgesamt Meister wird? Aus jetziger Sicht wenig. Unter André Breitenreiter haben sich die Spieler und die Mannschaft ein gewisses Selbstverständnis angeeignet, das sie zu mehr Siegen getragen hat, als auch Basel und YB vorweisen können. Die Zürcher verstehen es beispielsweise, Schwächen der Gegner auszunützen. Eine solche Schwäche offenbarte am Samstag Lausanne-Sport im eigenen Stadion. Die Waadtländer verloren nach einer halben Stunde einen Spieler durch einen Platzverweis. Die Zürcher nutzten den Vorteil, um von 1:0 auf 3:0 davonzuziehen.

In der Offensive ist der FCZ nicht von einem einzelnen Spieler abhängig. Assan Ceesay und Antonio Marchesano stehen beide weit vorne in der Torschützenliste. Wilfried Gnonto traf gegen Lausanne-Sport doppelt, und von Rückkehrer Aiyegun Tosin dürfte gerade im Frühling noch einiges zu erwarten sein.

YB und Basel suchen die Konstanz

Ein Trumpf der Zürcher könnte auch in den Schwächen der Gegner liegen. Sowohl Basel als auch die Young Boys haben nur die Hälfte ihrer bislang 16 Spiele gewonnen. Weder den einen noch den andern gelingt es, zu einer Siegesserie auszuholen. Der FCZ begann die Meisterschaft mit vier Siegen am Stück. Siegt er auch gegen St. Gallen, weitet er seine jüngste Serie auf sechs Siege aus. Und damit könnte man erneut auf die letzte Meistersaison zurückblicken: Auch 2008/09 errangen die Zürcher sechs Siege am Stück, damals zwischen der 7. und der 12. Runde.

Mehr Super-League-News