Adryans Lebenswandel Der geläuterte Eskapaden-König will seine zweite Chance in Sion nutzen

pat

20.11.2021

Nach Frauenkleider- und Poker-Eskapaden: Adryan will seine zweite Chance beim FC Sion nutzen

Nach Frauenkleider- und Poker-Eskapaden: Adryan will seine zweite Chance beim FC Sion nutzen

Adryan steht seit 2017 beim FC Sion unter Vertrag, der Brasilianer wurde aber nach seinen Eskapaden immer wieder ausgeliehen. Jetzt ist der Stürmer zurück im Wallis und will mit seinem Können die Vergangenheit vergessen machen.

18.11.2021

Der 27-jährige Brasilianer Adryan ist ein feiner Kicker, doch in der Vergangenheit hat er sich mit Fehltritten abseits des Fussball-Platzes immer wieder ins Abseits manövriert. Damit soll nun Schluss sein.

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Seit 2017 steht Adryan beim FC Sion unter Vertrag und in seinen ersten zwei Saisons lässt er seine Klasse immer wieder aufblitzen. 38 Mal kommt er in der Liga in dieser Zeit zum Einsatz, dabei erzielt er 14 Tore und legt 4 weitere Treffer auf. Ausgebremst wird er von Verletzungen und schliesslich durch sein unprofessionelles Verhalten.

So tobt er sich etwa auf seinem Instagram-Kanal aus, veröffentlicht ein Foto von sich, nachdem er bei einem Pokerturnier in Frankreich 17’056 Euro absahnt. Dumm nur, dass er zu diesem Zeitpunkt beim FC Sion hätte sein müssen. Dafür wird er gebüsst, vom Gewinn dürfte kaum etwas übrig geblieben sein. Es ist nicht der einzige Fehltritt, den sich der junge Stürmer leistet.

Im Sommer 2020 zieht Sion-Boss Christian Constantin die Reissleine, er hat die Nase voll und so wird der Stürmer verliehen. Weder in der Türkei noch in Brasilien kommt Adryan auf Touren. Er sei oft verletzt gewesen, sagt er rückblickend darauf angesprochen. Es ist wohl nur die halbe Wahrheit. Auf Aussenstehende macht es eher den Eindruck, als würde der Brasilianer seine Karriere fahrlässig wegwerfen.

«Während der Corona-Zeit bin ich aufgewacht»

Auf diese Saison hin erhält er aber beim FC Sion eine zweite Chance. Zunächst in der U21 parkiert, ist er inzwischen wieder bei den Profis. Und die will er nutzen. «Während der Corona-Zeit bin ich aufgewacht. Ich habe über meinen Lebensstil nachgedacht und wurde viel professioneller. In schlechten Zeiten lernt man am meisten, das war bei mir nicht anders», sagt Adryan gegenüber blue Sport. Und auf seine vergangenen Eskapaden angesprochen: «Ich habe das hinter mir gelassen. Ich muss an den Fussball denken, sonst erinnert man sich noch ewig daran.»

Noch ist der Brasilianer nicht bei 100 Prozent angelangt, doch er tastet sich langsam heran. Nach drei Joker-Einsätzen in Folge, steht er im letzten Spiel vor der Nati-Pause (1:0-Sieg gegen Luzern) erstmals seit seiner Rückkehr in der Startelf. Es scheint, als sei Adryan auf dem richtigen Weg.

Dass sein Vertrag Ende Saison ausläuft, darüber zerbreche er sich nicht den Kopf. «Ich denke nur daran, mein bestes für den FC Sion zu gehen, was mir selber auch nützt.» Denn seine Zukunft hängt massgeblich davon ab, wie er sich auf und neben dem Platz verhält.

Die nächste Chance, um Werbung in eigener Sache zu betreiben, die bietet sich dem Stürmer am Samstag. Um 18 Uhr empfängt der FC Sion den stark in die Saison gestarteten FCZ.