Die Exponenten des FC Sion zeigen sich nach dem Ligaerhalt erleichtert. Sie hätten den Klub gerettet, sagt Guillaume Hoarau. Die Zukunft des Franzosen ist offen wie auch jene von Trainer Marco Walker.
Als um kurz vor 18.00 Uhr der Ligaerhalt geschafft war, zündeten ein paar Dutzend Sion-Fans ausserhalb des Stadions unter dem wolkenlosen Himmel ein Feuerwerk. Noch einmal hatte ihr Klub den Kopf aus der Schlinge gezogen, nachdem der FC Sion am letzten Spieltag der Super League sein Schicksal nicht mehr in den eigenen Händen gehabt hatte.
«Es war nicht das Spiel, das wir uns zum Saisonabschluss gewünscht haben», sagte Marco Walker. «Das frühe Gegentor hätte überhaupt nicht passieren dürfen.» Der Solothurner sprach von seinem schlimmstem Match als Sion-Trainer, auch weil es um alles oder nichts ging. Wie gross der Druck war, verdeutlichte eine Szene kurz vor Schluss, als der ansonsten sehr bedachte Walker nach einem Einwurf für die Gäste die Contenance verlor und nur dank der Gnade des Schiedsrichters nicht auf die Tribüne verwiesen wurde.
Christian Constantin hatte es schon früh in der Partie nicht mehr auf seinem Platz ausgehalten und lief für den Rest des Spiels seitlich hinter der Spielbank hin und her. Das Leiden des Sion-Präsidenten aber lohnte sich, denn Walker erfüllte die Aufgabe, für die Constantin ihn diesen Mitte März verpflichtet hatte: den Verbleib in der Super League. Sie hätten alle zusammen einen Weg und gegen Ende auch wieder eine gewisse Leichtigkeit gefunden, sagte Walker. «Aber die Konstanz fehlte, es war immer ein Auf und Ab – auch in der Barrage.»
Walker würde gerne bleiben
Wie es mit dem langjährigen Assistenten beim FC Basel nun weitergeht, ist offen, sein Vertrag läuft Ende Mai aus, Gespräche über die Zukunft wurden noch nicht geführt. Walker machte aber keinen Hehl daraus, dass er seine Arbeit im Wallis gerne fortführen würde. «Ich habe meinen Auftrag erfüllt. Was nun kommt, das kommt.»
Lob für seine Arbeit erhielt Walker von Guillaume Hoarau, der mit seinen zwei Toren im Hinspiel massgeblichen Anteil am Klassenerhalt hatte. «Er hat einen gewissen Zusammenhalt in die Mannschaft gebracht und jedem seine Rolle gegeben», sagte der 37-jährige Franzose, dessen Vertrag ebenfalls ausläuft. «Jetzt machen wir Ferien und kommen mit anderen Ambitionen zurück.» Es gebe schönere Emotionen im Fussball, als jene im Abstiegskampf, so Hoarau.
Die Zukunft von Thuns Trainer Carlos Bernegger ist geregelt. Der Schweiz-Argentinier wird die Berner Oberländer auch in der nächsten Saison trainieren. Trotz des letztlich knappen Scheiterns fiel Berneggers Saisonbilanz «sehr positiv» aus. Er hatte die Mannschaft nach einem Fehlstart seines Vorgängers Marc Schneider in einem schwierigen Moment übernommen und diese stabilisiert. Die «Big Points» in den Direktduellen gegen Aufsteiger Grasshoppers oder nun in der Barrage gegen Sion fehlten aber. «Wir haben einen Findungsprozess begonnen, der noch nicht zu Ende ist», so Bernegger.