FCZ vs. GC Vieles hat sich seit dem letzten Derby verändert, elf Spieler sind aber immer noch dabei

plh, sda

21.8.2021 - 04:01

Seit dem letzten Zürcher Derby sind 868 Tage ins Land gezogen. Am Samstag um 18 Uhr blüht es wieder auf, und zwar unter Umständen, die ganz anders sind als jene vom Frühling 2019.

plh, sda

Der damalige Abstieg der Hoppers nach 70 Jahren war schändlich. Randalierende Fans provozierten Spielabbrüche in Sitten und Luzern, und im sportlichen Wettbewerb blamierten sich die Hoppers, indem sie keines der letzten 21 Meisterschaftsspiele gewannen und einen klaren Super-League-Negativrekord aufstellten.



Vieles hat sich verändert nach dem 6. April 2019, als GC als «Gastgeber» und der FC Zürich 1:1 remisierten. Die seinerzeitigen Cheftrainer Tommy Stipic und Ludovic Magnin (inzwischen neuer Super-League-Experte bei «blue-Sport») haben bis heute insgesamt sieben Nachfolger gefunden. Magnin zwei, Stipic fünf (die zweite kurze Amtszeit von Zoltan Kadar nicht eingerechnet). Die derzeit tätigen Giorgio Contini und André Breitenreiter scheinen fest in ihren Sätteln zu sitzen.

Sind die Trainer aus dem Derby vom April 2019 wie auch der damalige Schiedsrichter Pascal Erlachner längst gegangen, sind heute immerhin noch elf Spieler an Bord, eine ganze Mannschaft also. Die elf verteilen sich allerdings auf beide Mannschaften – und auf die breiten Kader beider Mannschaften.

Damals wie heute bei den Hoppers waren Aleksandar Cvetkovic, Petar Pusic, Djibril Diani, Allan Arigoni und Nikola Gjorgjev sowie Mateo Matic, der seinerzeit Ersatzgoalie hinter Heinz Lindner war und sich heute trotz seiner ausgezeichneten Leistungen im Aufstiegsfrühling 2021 als Nummer 2 hinter dem Portugiesen André Moreira anstellen muss.

Beim FCZ haben Yanick Brecher, Assan Ceesay, Mirlind Kryeziu, Salim Khelifi, Antonio Marchesano die fast 29 Monate zwischen Derby und Derby überdauert. Ceesay und Kryeziu waren zwischendurch eine Zeitlang bei anderen Klubs engagiert.



Trumpfkarte Giorgio Contini?

Lausanne-Sport wollte über die letzte Saison hinaus nicht weiter mit Cheftrainer Giorgio Contini geschäften. Nach drei Runden sind die Waadtländer mit null Punkten Letzte. In den ersten Spielen mit den Grasshoppers hat der frühere St. Galler Meisterspieler Contini sein taktisches Geschick bereits wieder gezeigt. Im Gastspiel in Bern gegen Meister YB liess er die Mannschaft mit einem ultradefensiven Konzept spielen. Ein 0:0 war das Optimum, und dieses hat er – auch dank etwas Glück und dank dem hervorragend wehrende Goalie André Moreira – erreicht.

Im Heimspiel gegen Lausanne-Sport stellte er die Mannschaft so ein, dass sie das Spiel bestimmen und dominieren solle. Auch diesen Auftrag konnten die Spieler erfüllen. Mit dem 3:1 fuhren die Hoppers ihren ersten Sieg in der Super League seit November 2018 ein.





Die Super-League-Spiele vom Samstag im Überblick:

Zürich – Grasshoppers. – Samstag, 18.00 Uhr. – SR Schnyder. – Absenzen: Dzemaili, Tosin, Khelifi und Koide (alle verletzt); Bonatini, Morandi, Nadjack (alle verletzt), Lenjani (krank) und Loosli (nicht spielberechtigt). – Fraglich: – ; Demhasaj und Matic. – Statistik: Beide Mannschaften sind auf ihre Weise sehr gut in die Meisterschaft gestartet: Der FCZ holte das Maximum von neun Punkten. Die Grasshoppers gewannen vier Punkte und haben gegen die Titelanwärter Basel und YB bereits je einmal gespielt. So scheint es im ersten Zürcher Derby in der Super League seit 868 Tagen keinen klaren Favoriten zu geben. Bevor sie im Frühling 2019 – ohne einen Sieg in den vorangegangenen 21 Spielen – in die Challenge League abstiegen sind, holten die Hoppers aus fünf aufeinanderfolgenden Derbys nur zwei Punkte.

St. Gallen – Sion (Duelle der letzten Saison: 1:0, 2:3, 1:1, 0:3). – Samstag, 20.30 Uhr. – SR Fähndrich. – Absenzen: Kräuchi (verletzt); Itaitinga, Khasa, Iapichino, Doldur, Martic, Ma und Rodrigues (alle verletzt). – Statistik: Den Sittenern glückte zuletzt ein fast schon historischer Sieg gegen die Young Boys, als ihr Cheftrainer Marco Walker erstmals das Messer am Hals spürte. Die Ostschweizer wären mit zwei Auswärtssiegen und mit dem Maximum von neun Punkten in die Saison gestartet, wenn sie nicht tief in der Nachspielzeit des Heimspiels gegen Luzern noch das 2:2 hätten hinnehmen müssen. Von Mai 2019 bis September 2020 gewann St. Gallen gegen Sion sechs Meisterschaftsspiele am Stück. Die letzten drei Vergleiche jedoch entschieden die Walliser mit 7:1 Punkten für sich.