Transfer-Situation bei YB Spycher: «Wir sind bereit, Top-Spieler gehen zu lassen»

Luca Betschart

29.7.2018

Die Leistungsträger des Meisterteams aus Bern sind noch für einen Monat von Top-Klubs ins Ausland zu locken. Sportchef Christoph Spycher verrät gegenüber Teleclub, wie und warum er seine Mannschaft zusammenhalten will.

In gut einem Monat, am 31. August, schliesst für die Super-League-Klubs das Transferfenster bis im Januar 2019. Letzte Chance, sich durch einen Last-Minute-Transfer die dringend gebrauchte Verstärkung für die eigenen Reihen zu sichern. Für Super-League-Sportchefs, die eine erfolgreiche Saison hinter sich haben, geht es allerdings oftmals eher darum, den Absprung zu vieler Leistungsträger zu verhindern. Das gleiche Grundgerüst an Spielern als Basis soll den Start in die neue Spielzeit erleichtern. 

Genau vor dieser Herausforderung befindet sich aktuell YB-Sportchef Christoph Spycher. Der 40-Jährige zeigt sich allerdings gelassen: «So lange das Transferfenster offen ist, ist es natürlich eine sehr intensive Zeit. Wir versuchen aber auch in diesen hektischen Phasen, Ruhe zu bewahren und gut vorbereitet zu sein.» Doch was bedeutet eine gute Vorbereitung in diesem Zusammenhang?

Verhindern lassen sich Transfers der wertvollsten Spieler ins Ausland kaum. Trotzdem betont Spycher die Wichtigkeit eines bleibenden Grundgerüsts an Spielern für eine erfolgreiche Saison. «Wir sind uns bewusst, wo wir sind: In der Schweiz in einer Ausbildungsliga. Es ist also klar, dass es den einen oder anderen Transfer geben wird. Wir sind bereit, einen Topspieler abzugeben, wenn das Angebot stimmt. Aber nicht so, dass am Schluss eine komplett neue Mannschaft auf dem Platz steht.»

Bisher musste aus Berner Sicht nur ein Leistungsträger ziehen gelassen werden: Verteidiger Kasim Nuhu wagt den Sprung in die Bundesliga nach Hoffenheim. Gut möglich, dass mit Kevin Mbabu ein weiterer Verteidiger die Hauptstadt noch diesen Sommer verlässt. Das kann jedenfalls nach der Verpflichtung des Aussenverteidigers Ulisses Garcia (22) aus Bremen vermutet werden. Auch um Mittelfeld-Mann Sekou Sanogo gab es immer wieder Wechselgerüchte. Mit Sandro Lauper haben die Berner den möglichen Ersatzmann bereits verpflichtet.

Stichwort Champions-League-Playoffs

Der Sportchef der Young Boys führt aus, dass auch der passende Zeitpunkt eines Transfers von Bedeutung ist. «Wir hatten letztes Jahr die Situation mit Yoric Ravet, der unmittelbar vor den Playoff-Spielen zur Champions League wechseln wollte. Da wurde klar gesagt: Das Timing stimmt für uns nicht. Es gibt keine Zeit, einen Nachfolger zu finden und deshalb sind wir erst nach den beiden Playoff-Partien zu einem Wechsel bereit.»

Unter einer guten Vorbereitung wird in Bern verstanden, vorliegende Angebote jeweils wiefolgt zu beurteilen. Spycher: «Wie viel Zeit wird gebraucht, welche Alternativen gibt es für uns und wie hoch ist der Preis? Und dann wird entschieden, ob ein Transfer in Frage kommt oder nicht.» 

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