Statt die Jagd auf Leader YB neu zu starten, nimmt der FC Basel in der Super League einen weiteren Rückschlag hin, einen herben sogar: Die Basler verlieren den Klassiker gegen den FCZ daheim 1:4.
Alle Tore fielen in der letzten halben Stunde, und das Ergebnis hat für den FCZ Historisches. Erstmals seit August gewannen die Zürcher ein Meisterschaftsspiel in Basel. Und erstmals seit April 2016 erzielten sie in der Super League im St.-Jakob-Park wieder Tore. Die letzten sechs Klassiker in Basel hatten sie mit insgesamt 0:17 Toren allesamt verloren.
Auch die Basler ihrerseits müssen etwas Seltenes registrieren. Erst zum zweiten Mal in der Ära der Super League, seit 2003/04, hat der FCB aus drei aufeinanderfolgenden Heimspielen nur einen Punkt geholt. Die Spiele im Dezember gegen die Young Boys und St. Gallen endeten 0:2 respektive 0:0. Immerhin beendete Arthur Cabral mit dem zeitweiligen Anschlusstor zum 1:2 eine 264 Minuten dauernde Basler Torlosigkeit in Heimspielen.
Der Sieg des FCZ, der in den letzten drei Meisterschaftsspielen nicht getroffen hatte, kam einerseits überraschend, war andererseits aber nach den Leistungen der zweiten Halbzeit – der FCZ dominierte, Basel enttäuschte schwer – mehr als nur verdient. Zwei Treffer der Zürcher wurden als Eigentore gewertet, aber die jeweiligen Angriffe schienen diese Eigentore zu provozieren. «Echte» Zürcher Torschützen waren Lasse Sobiech und – mit einem Foulpenalty in der Nachspielzeit – Antonio Marchesano.
Der 34-jährige Altinternationale Blerim Dzemaili drängte bei seinem Comeback für den FC Zürich den hoffnungsvollen U21-Internationalen Toni Domgjoni aus dem defensiven Mittelfeld. Zusammen mit Innenverteidiger Lasse Sobiech organisierte Dzemaili das Defensivspiel längere geschickt und wirkungsvoll. Er war immer zu sehen, trug ein entscheidendes Zuspiel bei und hatte einen grossen Anteil am Sieg der Mannschaft von Trainer Massimo Rizzo.
Nur gegen das Ende der ersten Halbzeit mussten sich die Zürcher stark dominieren lassen. In dieser Zeit musste Goalie Yanick Brecher in wenigen Minuten dreimal in höchster Not klären, zweimal davon nach Schüssen von Arthur Cabral.
Für die Mannschaft von Trainer Ciriaco Sforza war die Partie wohl in jeder Hinsicht eine Enttäuschung. Abgesehen von den paar Minuten in der ersten Halbzeit glückten den Baslern kaum je zwingende Angriffe, und in der Defensive offenbarten sie Schwächen noch und noch.
Basel – Zürich 1:4 (0:0)
SR Schärer. – Tore: 67. Cömert (Eigentor 0:1. 73. Sobiech (Dzemaili) 0:2. 75. Cabral 1:2. 80. Frei (Eigentor) 1:3. 94. Marchesano (Foulpenalty) 1:4.
Basel: Lindner; Widmer (70. Padula), Cömert, Klose, Petretta; Frei, Zuffi; Stocker (46. Zhegrova), Kasami (77. Van Wolfswinkel), Pululu (70. Von Moos); Cabral.
Zürich: Brecher; Omeragic (55. Wallner), Sobiech, Nathan, Aliti; Doumbia, Dzemaili (80. Domgjoni); Tosin, Marchesano, Schönbächler (70. Gnonto); Kramer (70. Ceesay).
Bemerkungen: Basel ohne Xhaka und Jorge (beide verletzt). Zürich ohne Kololli, Britto, Seiler, Reichmuth (alle verletzt) und Janjicic (rekonvaleszent). Omeragic verletzt ausgeschieden. 6. Schuss von Kramer an die Aussenseite des Pfostens. Verwarnungen: 27. Kramer (Foul), 28. Kasami (Foul), 50. Pululu (Foul), 56. Petretta (Foul), 62. Doumbia (Foul), 62. Dzemaili (Reklamieren).
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